(gesang/gitarre), Rickard Gunnarsson (bass) und Mehdi Bagherzadeh
(keyboard) gegründet. 2004 veröffentlichten Lowe ihr Debütalbum ?Tenant? und nicht weniger als 5 erfolgreiche Singles, wodurch ihre Musik schnell sowohl nationale, als auch internationale Anerkennung erlangte. Die Band wurde 2008 als
einzige für drei Kategorien der Scandinavian Alternative Music Awards nominiert und war dabei in der Kategorie ?Best Newcomer? sogar erfolgreich und gewann.
Diesem Erfolg zollte das bandeigene Label Megahype Anfang 2007 Tribut und veröffentlichte das Debutalbum erneut, diesmal allerdings als exklusive Limited Edition Remix-Doppel-CD im Digipak. Auf "Tenant Remixed" haben solch namhafte Bands wie Iris, Elegant Machinery oder Colony 5 Hand an die Songs gelegt und interessante Remixe abgelegt.
Nun erschien Anfang Juni das lang erwartete Nachfolgewerk "Kino International" und eins kann man gleich vorweg nehmen: Die Warterei hat sich gelohnt. Lowe konnten die an sie gestellten hohen Erwartungen erfüllen, denn "Kino International" ist ein schönes Album geworden, dass den Bekanntheitsgrad von Lowe weiter steigern sollte und dem es gelingt einen eigenen "Lowe-Stil" zu formen und sich somit von bisher vielfach genannten Vergleichen mit Bands wie Keane, New Order oder auch a-ha abzusetzen.
Lowe machen "Emotional Electro Pop" und es gelingt ihnen fast spielend, durch eigenwillige Sounds einen Kontrapunkt zu den meist mainstreamigen Veröffentlichungen nach Schema F anderer Bands zu setzen.
Das Album wird durch "Berlin Night Express" eröffnet, welches mit einem ruhigen Intro beginnt und sich dann in einem hypnotischen Rhythmus steigert. Der Song nimmt einen gleich beim ersten Hören gefangen und wird durch Jörgens Stimme ideal ergänzt. Auch "A 1000 Miles" ist ein klasse SynthPop-Track, der sich durch einen dieser zuvor genannten, besonderen Sounds auszeichnet, die dem Song einen hohen Wiedererkennungswert verleihen. Weiter geht es mit der getragenen Ballade "Thick As Thieves", bei der dann doch noch einmal die Verwandtschaft zu Depeche Mode aus "Ultra"-Zeiten durchscheint.
"Now That I’ve Tasted You" schließt daran nahtlos an und überzeugt dabei insbesondere mit einem eingängigen Refrain, den auch die nachfolgende Universal Poplab Coverversion "Dice Roller" vorzuweisen hat, das den Hörer mit seinem hypnotischen Gesang geradezu in das Album hineinzieht. Ähnlich hypnotisch, wenn auch noch ruhiger angelegt, geht es mit "So Close, So Far" weiter, das minimalistisch beginnt und später noch durch schnelle, aber verhaltene Beats aufgelockert wird.
Weitaus tanzbarer kommt "Free Fall" daher, das die Füße des Hörers durch seine beschwingten Dancerhythmen mitwippen läßt und so langsam die Entphase des Albums einleitet. Basslastige Clubbeats untermalen "Shadow Rising" und laden auch hier zum Tanzen ein, während Sänger Jörgen zunächst noch verhalten singt, um dann beim Refrain seiner Stimme entfesselt freien Lauf zu lassen. Gegen Ende wird das Tempo des Albums aber noch einmal gedrosselt und "A Room With A View" leitet uns schwermütig mit getragenem Rhythmus und im Hintergrund teils zermürbenden Soundscapes zum Schlußtrack "Sirens Calling" über, einer wunderschönen Ballade. Vorsichtig eingeleitet durch ein Piano, erklingt Jörgens Gesang und er erinnert in dieser Phase fast an The Mission Frontman Wayne Hussey, was sicher nicht das Schlechteste ist. Der Chrous nimmt dazu fast schon rituelle Formen an und sorgt für ein gelungenes Ende eines durchweg überzeugenden Albums.
Lowe beweisen mit "Kino International", dass "Tenant" kein Glückstreffer war und besiegen den Fluch, der gemeinhin dem zweiten Album einer Band nachgesagt wird. Von der Qualität Lowe’s kann man sich übrigens am 27.09.2008 auch live ein Bild machen, wenn die Schweden im Berliner Knaack Club auftreten. Ein Gig, der hoffentlich nicht der Einzige auf deutschem Boden bleiben wird.
Tracklist:
01. Berlin Night Express
02. A 1000 Miles
03. Thick as Thieves
04. Now That I’ve Tasted You
05. Dice Roller
06. So Close, So Far
07. Free Fall
08. Shadows Rising
09. A Room With a View
10. Sirens Calling
Autor : Michael Gamon