Irgendjemand muss den Anfang machen: Und so standen mit etwas Verspätung die ersten Musiker auf der Bühne. Grand Island ist eine Band, die aus Oslo stammt und aus 5 Personen besteht. Espen, Pål, Jon Iver, Nils Ulset und Eirik heißen sie und deren Musik, sehr melodiös und rockig, ging schon nach den ersten vernommen Klängen in Mark und Bein. Zugegebener Maßen war die Band mir zunächst unbekannt, aber im Nachhinein bleibt zu sagen, dass der Opener nicht anspruchsvoller hätte sein können. ?Wish it was Summer always? ist ein sommerlicher Song zum mitwippen und Sonnenstrahlen genießen. Poppig rockig ? alles was man für die kommenden heißen Tage braucht.
Mintzkov aus Belgien kamen ziemlich rockig daher und lieferten im Gesamten einen professionellen Gig ab, der zwar nicht viele Besucher vor die Bühne holte, aber auch die sitzen gebliebenen dennoch sehr beeindruckte ? zu erkennen an den wippenden Füßen im Gras und dem seligen Lächeln auf den Lippen. Nicht ganz so gut klappte es mit der Anreise nach Schöppingen und so berichteten sie kurz über einen Unfall der sich ereignete, weswegen sie umso erfreuter waren, am genannten Abend auch heil angekommen zu sein. Mitzkov erinnern etwas an eine Mischung aus Placebo und ihren Landsmännern dEus, was sie auch bei ihrem Auftritt deutlich machten. Gesanglich wurde Philip von Lies unterstützt, was dem gesamten Machwerk eine auffrischenden Touch verlieh. Nette Musik für zwischendurch, die sicher ein paar neue Fans dazu gewonnen hat. Woran mich ?Mimosa? erinnert, weiß ich leider immer noch nicht ? aber es ist schlichtweg schön ? nicht nur live.
?Guten Abend, wir sind Polarkreis 18 aus Dresden". Sehr sympathische Künstler, die durch die Bank zu überzeugen wissen, nicht zuletzt wegen ihrer Extravaganz. Sie bewegen sich zwischen den Genres Indie, Indietronic und Pop und ihre Musik ist kultiviert und hochgradig experimentell, großartig, zeitlos und hat dieses gewisse Etwas, um den Kopf und die Beine automatisch in Bewegung zu versetzen. Die Band erschien in gewohnt weißer Montur, welche ihre Farbe aufgrund der meist pinkfarbenen Lichtshow gelegentlich veränderte. Sänger Felix präsentierte die Songs mit eindrucksvoller Hingabe und Schwung. Die Band spielte ihre Hits vom alten und sogar einige vom neuen Album. Teilweise erinnern sie an Sigur Ros und eröffnen einem neue Traumwelten, durch die man noch Stunden unbeirrt schweben möchte. Der Applaus lässt nach keinem Stück auf sich warten, und so kam es dann auch, dass sie zu einer oder gern auch mehreren Zugaben aufgefordert wurden.
Die Shouties sind Schweden die sich 2001 gegründet haben. Vor ein paar Monaten galten sie für mich noch als Newcomer, die ihren Weg noch finden müssen, aber nach dem Gig in Schöppingen ist ganz klar, dass sie aus der Musikwelt nicht mehr wegzudenken sind. ?Hurry up?, ?Tonight I have to leave it? und ?Please please please? sind nur einige ihrer Hymnen, die die Welt noch erorbern werden. Anzutreffen war Bassist Ted schon am Merchandise-Stand, als er auf äußerst sympathische Weise versuchte, ein paar Shirts zu verkaufen. Was ihm scheinbar auch gelang, denn immerhin waren plötzlich mind. 50% in ?Shout out louds?-Shirt zu sehen. Es war schon dunkel als sie auf die Bühne kamen. In den ersten Reihen war kein Platz mehr und das zog sich mindestens bis zur 15. ? man konnte fast meinen, Schöppingen läge ihnen zu Füßen. Ein großartiger Titel folgte dem anderen, so dass die Zeit rasend schnell verging. Kaum hatte man sich versehen, sangen sie sich und das Publikum bei ?Tonight I have to leave it? in absolute Rage.
Mittlerweile ist es Nacht geworden?
Die Sterne leuchten am Himmel?
? und begegneten sich in Schöppingen – auf einem kleinem Dorf-Festival.
Bilder des Festivals befinden sich in unserer Concert-Pictures-Sektion!
Shout Out Louds:
Polarkreis 18:
Mintzkov:
Grand Island:
Autorin : Stephanie Sieler
Fotos : Michael Gamon