Auf dem Programm standen heute die New Yorker von "We Are Scientists", die in der letzten Woche mit "Brain Thrust Mastery" ihr neues Longplayeralbum veröffentlicht hatten und sich in der Domstadt die Ehre gaben. Zunächst waren jedoch die Dame(n) und Herren von "Phonoboy" angekündigt, eine Formation deren Mitglieder aus Paris und München stammen und die musikalisch am ehesten im (teils schrägen) französischsprachigen Elektropop angegesiedelt sind. Dieser französische Einschlag wird auch musikalisch durchaus deutlich und immerhin können Christian Höck (guitar, vocals) Weyssi (synthesizers) Nina Kränsel (bassguitar) und Lauro Cress (drums) bereits auf zwei Alben zurückblicken, was sie uns auch stolz mitteilten. Und auch sonst schien Selbstbewusstsein sicher kein Problem für die vier zu sein. Doch leider konnte ihre Musik nicht die -von ihnen immer wieder selbst- hochgesetzten Erwartungen erfüllen und hinterlies bei vielen im Publikum einen faden Beigeschmack, was man sowohl an den Gesichtern, als auch an späteren Gesprächsreaktionen ablesen konnte. Vielleicht war der Sound für einige dann doch etwas zu schräg, zu elektronisch oder einfach nicht das, was man anhand der Ansagen erwarten konnte. Ich persönlich fand den Auftritt okay, nicht mehr -aber dank mindestens zweier gut hörbarer Songs- auch nicht unbedingt weniger. Nach einer knappen halben Stunde war die Show dann aber auch schon vorbei und es begann die Vorbereitungsphase auf den Auftritt von "We Are Scientists".
Und wie das Konzert begann: Gleich zu Beginn schmetterten die Jungs uns ihren Kracher "Nobody Move, Nobody Get Hurt" entgegen, für mich direkt das Highlight des Abends! Leider war auch hier schon spürbar, dass der Sound im Gloria heute nicht der beste war. Irgendwie klang alles etwas krachig/breiig, aber auch das hielt das Publikum nicht vom feiern ab. Der Set war eine bunte Mischung aus den bisherigen Veröffentlichungen und während der Songs unterstrichen die Amerikaner eindrucksvoll ihren kauzigen Humor. So wurde das Kölner Publikum unter anderem gefragt ob die Stadt denn nun "Köln" oder "Cologne" ausgesprochen würde und warum in aller Welt dann ständig von "Cologne" gesprochen wird, ob dies den Kölnern nicht enorm auf die Nerven gehen würde. Aber auch sonst war man bester Laune und spielte u.a. "Errate den nächsten Song" mit dem Publikum welches sogar ein Lob für seine enormen Fähigkeiten bei diesem Spiel erntete. Neben der aktuellen Single "After Hours" wurde zudem bekannt gegeben, dass "Chick Lit" die nächste Single aus dem aktuellen Album "Brain Thrust Mastery" werden wird.
Neben den neuen Singles gehörten aber wie gesagt auch ältere Hits wie "It’s A Hit" oder "Can’t Lose" zur Setlist und das Publikum im gut gefüllten Gloria ging begeistert mit. Einziger Wermutstropfen an diesem Abend -abgesehen vom Sound- war die leider etwas zu kurze Konzertdauer. We Are Scientists sind dafür bekannt, dass sie keine "echten" Zugaben spielen und so wurde die Single "Great Escape" als Song angekündigt, den sie jetzt als Zugabe spielen würden, wenn sie denn Zugaben spielen würden und nach diesem Song war das Treiben auf der Bühne auch tatsächlich beendet. Insgesamt umfasste der Auftritt 15 Stücke und den Anwesenden wären sicher noch einige weitere eingefallen, die sie gerne gehört hätten. Ich persönlich hatte zum Beispiel – neben "Lousy Reputation" insbesondere gehofft, in den Genuss des deutschsprachigen Songs "Sie Hat Was Vermisst" zu kommen, doch auch daraus wurde leider nichts, vielleicht beim nächsten Mal …
Setlist (danke an cyberliesl):
01. Nobody Move, Nobody Get Hurt
02. Impatience
03. Let’s See It
04. This Scene Is Dead
05. Inaction
06 Chick Lit
07.It’s A Hit
08. After Hours
09. Can’t Lose
10. Callbacks
11. Dinosaurs
12. Cash Cow
13. Lethal Enforcer
14. Tonight
15. Great Escape
Bilder des Konzerts gibt es in unserer Concert-Pictures-Sektion: