EDITORS & MOBIUS BAND & RED LIGHT COMPANY – Krefeld, Kufa (14.03.2008)

EDITORS & MOBIUS BAND & RED LIGHT COMPANY - Krefeld, Kufa (14.03.2008)
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Die Editors wurden im Herbst 2003 in Birmingham gegründet und bestehen aus Tom Smith, Chris Urbanowicz, Russell Leetch und Ed Lay. Alle vier haben dank abgeschlossener Musikstudien ihre Hausaufgaben gemacht und sind nun die Speerspitze des angesagten Indierocks dieser Tage, ein Genre dem auch Bands wie Interpol, Bloc Party und die Dragons angehören. Allerdings scheinen sich die Editors auch dank ihrer beeindruckend-intensiven Konzerte mehr und mehr von der Konkurrenz abzusetzen. Hilfreich stehen ihnen dabei ebenso ihre durchweg von hoher Qualität geprägten Songs zur Seite, die sie bisher auf zwei Alben und einigen EP’s veröffentlichten.

Nachdem ich die Briten im Herbst 2007 endlich zum ersten Mal live in einer restlos ausverkauften Kölner Live Music Hall erleben durfte, und die Band kurz darauf verkündete, dass die zukünftig zu buchenden Hallen wohl eher größere Fassungsvermögen haben werden , konnte ich es kaum fassen, dass es der Kulturfabrik in Krefeld gelungen war, die Editors zu einem Auftritt in Krefeld zu bewegen. Die Kufa ist ja für Konzerte mit guter Stimmung bekannt und vielleicht war dies auch in diesem Fall ausschlaggebend. Einziges kleines Manko aus photografischer Sicht war der angesichts des großen Zuschauerzuspruchs in der natürlich ausverkauften Kufa etwas arg schmal geratene "Sicherheitsgraben", so dass dieser leider nicht als "Fotograben" nutzbar war, aber hätte man dafür Leuten den Zutritt verwehren sollen? Wohl nicht …

Doch bevor der Hauptact die Bühne betrat, gab es noch zwei Opener zu begutachten und gleich die erste Band machte klar, dass uns dabei heute keine Quälerei bevorstand, denn die Red Light Company aus London überzeugte mit angenehmen Indierock irgendwo in den Gefilden zwischen den Shins und den Shout Out Louds. Bisher scheint es von der Band kein Album zu geben, aber dank eines Recorddeals mit dem Indielabel "La Volta" ist dies wohl nur noch eine Frage der Zeit und ich werde diese Band weiterhin verfolgen.

Zweite Vorband des Abends war die Mobius Band aus dem New Yorker Stadtteil Brooklyn. Die Mobius Band kann bereits auf zwei Alben zurückblicken und wurde in Krefeld ebenfalls recht gut aufgenommen. Ihr elektronischer Indiesound war etwas ruhiger, getragener und von Keyboards bestimmt, allerdings wurde hier auch so mancher elektronische Klangteppiche gewebt. Das Gesamturteil in der Gunst des Publikums zwischen den beiden Openern fiel offensichtlich unentschieden aus, wobei die Red Light Company als Anheizer für die Editors etwas besser funktionierte.

Als dann gegen 22:30h die Lichter erneut ausgingen war es endlich Zeit für den ersehnten Auftritt der Editors und sie begannen auch gleich mit einem der Highlights ihres Debutalbums "The Black Room": "Camera". Der Song ist eine gut gewählte Einführung in das Editors’ Universum, denn er kommt zwar noch etwas getragen daher, verdeutlicht aber schon in diesen Phasen die Intensität eines Editors-Tracks. Diese Intensität wurde beim nächsten Song, dem Titeltrack des zweiten Albums "An End Has A Start" sogar noch stärker und spätestens jetzt war wohl jedem im Saal klar, dass es ein ganz großartiges Konzert werden würde. Die Band hangelte sich durch Tracks ihrer beiden Alben, lies aber auch genug Raum für Überraschungen und so gab es in der Mitte des Gigs eine gelungene Cover-Version des The Cure Hits "Lullaby" zu hören. Hierbei gelang es der Band sich den Song komplett einzuverleiben, so dass er nicht als "Fremdkörper" im Set emporragte, was für sich schon ein Kompliment ist. Lediglich die Stimme von Sänger Tom stand mir hier etwas zu sehr im Hintergrund, was auf der "Push Your Head Towards The Air"-Single-Veröffentlichung nicht so der Fall ist. Aber auch so war das Publikum mehr als begeistert von der Darbietung.

Und natürlich stand die Maschinerie der Briten auch in der Folgezeit noch lange nicht still und so hagelte es Hit auf Hit, darunter "All Sparks", "Munich" und "The Racing Rats" um nur einige zu nennen. Und wieder war da dieses Phänomen, das mir bereits beim Konzert in Köln aufgefallen war: Man hat bei jedem Songbeginn das Gefühl "Ah stimmt, dieser Hit fehlte ja auch noch", was erneut die Qualitäten der Editors untermauert.

Auch optisch war der Auftritt wunderschön anzuschauen. Vornehmlich blaues Licht sorgte für eine geeignete Stimmung und das gesamte Augenmerk war durch einen hellen Strahler auf Sänger Tom gerichtet, der guter Laune war und wie gewohnt über die Bühne tanzte, sein Piano als Trampelpfad nutze oder sich gar samt Mikrophon um eben jenes Tasteninstrument drehte.

Nach fünfzehn Tracks verlies die Band für kurze Zeit die Bühne, kam jedoch dank lauter "Zugaberufe" auch recht zügig wieder zurück um weitere drei Songs zu absolvieren, darunter das unglaublich schöne "Smokers Outside the Hospital Doors", das dann auch diesen tollen Konzertabend besiegelte. Einen schöneren Abschluss hätte man sich kaum wünschen können.

Es bleibt somit festzuhalten, dass die Editors auch live-technisch zur absoluten Spitze des aktuellen Indierocks gehören und man ihre Auftritte möglichst nicht verpassen sollte. Dies kann einem wirklich nur wärmstens ans Herz gelegt werden.



Setlist:

01: Camera
02: An end has a start
03: Blood
04: Bullets
05: The weight of the world
06: Escape the nest
07: Lights
08: When anger shows
09: Spiders (incl. Red rain Cover)
10: Lullaby (The Cure Cover)
11: All sparks
12: Munich
13: Push your head towards the air
14: Bones
15: Fingers in the factories
16: The racings rats (Z)
17: You are fading (Z)
18: Smokers outside the hospital doors (Z)

Bilder des Konzerts gibt es in unserer Concert-Pictures-Sektion.

Editors:
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Mobius Band:
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Red Light Company:
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