Tracklisting:
01. prey
02. allelujah
03. 5000 years
04. the killing ground
05. intruders
06. 99 to life
07. backslider
Die Erwartungshaltungen an das ehemalige Depeche Mode Mitglied sind dabei natürlich hoch. Im Vorfeld konnte man schon über das Tracklisting spekulieren, was mit sieben Songs, lange ausufernde Stücke erahnen ließ. Freilich inszeniert Alan Wilder diese nicht gänzlich neu und knüpft in gewohnter Manier dort an, wo auch schon die beiden vielmals gelobten Alben "Unsound Methods" und "Liquid" ihr Ende fanden. Stellvertretend seien hier natürlich die ausgefeilten Arrangements, die dichte Klangfülle und die detailverliebten Soundlandschaften genannt, über die sich das feingesponnene Geflecht in minutenlangen Songs spannt ohne dabei einmal ein Gefühl der Langeweile aufkommen zu lassen.
"Prey", gleichzeitig auch erste Singleauskopplung, macht dabei schon als Opener deutlich, dass es sich jedoch nicht um eine einfache Wiederholung von Althergebrachten handelt. Jeder einzelne Ton und jedes noch so fragile Geräusch bekommen einmal mehr die Zeit und Sorgfalt die es benötigt um sich voll und ganz zu entfalten. Denn wie die Werksaufschrift "subHuman" schon erkennen lässt, werden diesmal mehr themenbezogene Abhandlungen der Songs zu Grunde gelegt und verleihen dem ganzen einen konzeptionellen roten Faden. Verantwortlich hierfür sind an erster Stelle natürlich die Gastsänger, welche mit ihren oftmals recht politischen Texten, dem Gesamtwerk die Richtung vorgeben und für Alan Wilder wiederum den Ausgangspunkt für die musikalische Komponente geben.
Waren es dabei zuletzt mehrfach Spoken Words Künstler mit denen man zusammenarbeitete, so gastiert nun auf vielen der Tracks Bluessänger Joe Richardson und verleiht dem ganzen einen dunklen und tief im Boden verwurzelten Grundton. Dabei fordern die düsteren Soundscapes und der bluesige, markante Gesang über weite Strecken einiges an Konzentration vom Hörer ab. Dennoch sollte man nicht unbedingt davon sprechen, dass "subHuman" in dieser Art ein schwierigeres Album ist, als seine Vorgänger es jemals waren. So konzentriert man sich hier nur sehr stark in eine Richtung und mischt dem Album eine nicht ganz so ausgewogene Bandbreite an musikalischen Klangbildern bei. Diese machen es zwar nicht einfacher, sich darauf einzulassen, erspielen sich aber konzeptionell gesehen daraus am Ende einen Vorteil. Die rauhe Instrumentierung, die diesmal mehr von organischen Instrumenten bestimmt wird, und der schon angesprochene Gesang, suchen ihresgleichen und sind dabei sicher nicht von Zufall.
Autor : Thomas Tröger