Der Radiomarkt steht vor einem ähnlichen Wandel, wie ihn die Musikwirtschaft erlebt hat. Die Hörer wandern ins Internet und nutzen die Freiheit der großen Auswahl und des Downloads. Anders als die großen Plattenfirmen haben aber viele Radiostationen reagiert und ihr Angebot in der digitalen Welt sofort hoch gefahren. Der Mut wurde belohnt. Eine jüngst veröffentlichte TNS Emnid Studie weist nach dass, bereits 17% der unter 30 Jährigen im Netz Radio hören. Der digitale Konsum befeuert aber auch den analogen. Die klassische Radionutzung der jungen Hörer stieg um 13 Minuten am Tag parallel deutlich an (MA II 2007).
Von dem Zusammenspiel zwischen digitalem und analogem Angebot profitiert besonders ein Sender, der aus Berlin/Brandenburg ursprünglich als Internet Sender mit Downloadangebot angefangen hatte:
100.6 Motor FM.
Schon ein Jahr nach Start auf der Frequenz wurde er von der Radiomarktforschung ausgewiesen, ein Prozess der sich normalerweise bedingt durch die Befragungsstruktur länger hinzieht, und erzielte dabei in der jungen Zielgruppe unter 30 aus dem Stand Ergebnisse die fast einem Viertel der Marktanteile der jeweiligen Marktführer (Energy, Fritz und Kiss) und der Hälfte des führenden Rocksenders Radio Eins entsprechen.
Kurz bevor der Sender, der bislang von zwei Standorten in Berlin betrieben wurde, unter der gesellschaftlichen Mehrheit von Motor Entertainment GmbH in neuen, gemeinsamen Studios zusammenfindet, haben die beiden Geschäftsführer Mona Rübsamen und Joachim Radünz Grund, sich in ihrem Konzept bestätigt zu sehen.
?Im Schnitt 16 Tausend Hörer pro Stunde für Musik jenseits des Mainstreams und ähnlich gute Zahlen im Internet, ist deutlich mehr, als wir erwartet hätten. Normalerweise braucht ein Publikum länger, um sich mit Innovationsprojekten anzufreunden,? sagt Mona Rübsamen (GF Plattform für regionale Musikwirtschaft GmbH) der es mit ihren Kollegen zusammen zuvor auch gelungen war, mit Motor FM auch den ersten, legalen Musikpodcast im Netz anzubieten.
?Nachzuweisen, daß besonders junge Hörer auch halbstündige Nachrichten und eine gewisse Informationstiefe im Radio und parallel im Internet zu schätzen wissen, dürfte eine weitere Überraschung sein für die 100.6 Motor FM sorgen konnte,? freut sich Joachim Radünz (GF NZ Hörfunnk GmbH) über die guten Ergebnisse. Die Meldungen und Beiträge die er und sein Team produzieren, finden in der Zusammenarbeit mit der Netzeitung und auf PodCasts jetzt und in Zukunft ihre Vertiefung im Internet (www.motor.de und www.motorfm.de).