WANDA & KENT CODA – Köln, Palladium (26.02.2016)

Fotos: WANDA
Wanda © Tabea Debora Pringal
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Wer sich nach dem ersten weiblichen Zuhälter Wiens, Wanda Kuchalek benennt, dem ist nichts Menschliches fremd. Also spielten Marco Michael Wanda und seine Mitstreiter ihre Nummern, die sich auch in Deutschland großer Beliebtheit erfreuen und die handeln halt nun mal von Schnaps, Amore, Bussis und sonstigen Dingen, die Freude machen. Immer charmant mit Wiener Smäh vorgetragen, gibt der Erfolg den Vertretern der Neuen österreichischen Welle Recht. Liegt natürlich am Charisma des Frontmannes, der die gut 3.500 Fans schon im Opener Luzia begeistert und an seiner braunen Lederjacke, die er gefühlt immer trägt und es bleibt abzuwarten, bis es diese Jacke auch am Merchandisestand zu kaufen gibt.

Ehe man sich aber über die deutschsprachige Band der Stunde freuen durfte, konnte man sich noch das hochinteressante türkisch-österreichisches Duo, von Kent Coda ansehen. Ögünç Kardelen singt, spielt Westerngitarre und Bassdrum, während der gebürtige Österreicher Christoph Guschlbauer Bass spielt und den Harmoniegesang übernimmt. Live ist immer Sercan Özökten an der orientalischen Trommel Darbuka mit dabei und dieses mittlerweile in Köln ansässige Multikulti Projekt sorgt von Beginn an für die richtige Stimmung und spätestens bei der türkischen Version der Wanda Nummer Bologna oder auf türkisch Beyoglu (Stadtteil von Istanbul) gibt’s eh kein Halten mehr.

Nachdem man eine halbe Stunde den Beatles lauschen durfte oder das ein oder andere Getränk orderte oder wegbrachte, war es gegen 21 Uhr dann so weit, man konnte den Weisheiten der Band, die neben Sänger Marco Michael Wanda, noch aus Gitarrist Manuel Christoph Poppe, Keyboarder Christian Hummer, Bassist Reinhold Weber und Schlagzeuger Lukas Hasitschka besteht, lauschen.

Es fällt auf, dass Wanda Songs tolle Geschichten erzählen. Sie sind nie verkopft, sondern treffen mit einfachen Worten den Zeitgeist. Mit 2 Alben im Rücken, Amore und Bussi, hat man viel Material und die Nummern wie Meine beiden Schwestern, Bussi Baby oder Auseinandergehen ist schwer graben sich direkt in die Gehörgänge und auch dieses gemeinsame Absingen schafft ein Gemeinschaftsgefühl. “Wir sind alle ein wenig Wanda”.

Spätestens mit der 10 Minuten Version von Ich will Schnaps, bei der sich Marco im grünen Licht auf der Bühne in eine Art Rausch (sic) singt und auch das Publikum mit einbezieht, wird das klar. Danach folgt Bologna, die bekannteste Nummer von Wanda mit dem schönen Refrain „Wenn jemand fragt wohin du gehst, sag nach Bologna! Wenn jemand fragt wofür du stehst, sag für Amore, Amore!“ Klar, ist das Schlager, aber so charmant wie von Wanda dargebracht, ist das eine Kunst und Kunst kommt von Können.

Setlist WANDA – Köln, Palladium (26.02.2016)

01. Luzia
02. Schickt mir die Post
03. Bleib wo du warst
04. Bussi Baby
05. Mona Lisa der Lobau
06. Meine beiden Schwestern
07. Stehengelassene Weinflaschen
08. Auseinandergehen ist schwer
09. Gib mir alles
10. Ich will Schnaps
11. Bologna
12. A hard days night (Beatles Cover)
13. Wenn ich zwanzig bin
14. 1,2,3,4 (Z)

Fotos: Tabea Debora Pringal

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