LORDI – Oberhausen, Turbinenhalle (31.01.2009)

Aber zunächst war etwas improvisieren angesagt, denn nachdem meine Redakteurin kurz vorher ausfiel, sorgten widrige Umstände zusätzlich dafür, dass auch ich erst während des Auftritts der deutschen Vorband "Silverlane" die Turbinenhalle erreichte, den Auftritt von "Fatal Smile" hatte ich komplett verpasst. In der Turbinenhalle war ich schon einige Zeit nicht mehr konzertmäßig unterwegs gewesen und irgendwie erschien sie mir dieses Mal noch etwas größer zu sein, als ich sie zuvor in Erinnerung hatte. Die Halle war zum Zeitpunkt meiner Ankunft halbwegs gut gefüllt, von überfüllt aber deutlich entfernt, was auch später leider so bleiben sollte. Silverlane, bei denen Subway To Sally Drummer Simon Michael übrigens an den Fellen saß, waren ein würdiger Opener und sie unterhielten ihr Publikum mit melodiösem Powermetal, der die Zuschauer ein ums andere Mal zum mitklatschen animierte und so langsam auf den Hauptact einstimmen konnte.

Vor diesem musste aber erstmal die Bühne komplett umgebaut werden, die Spruchbanner Silverlane’s wichen kunstblutverschmierten Requisiten, an Ketten befestigten Händen und sonstigen Horroraccessoires. Nach einer entsprechend langen Umbaupause war es dann soweit und Lordi betraten die Bühne. Vor einigen Jahren spielten sie im Vorprogramm von Nightwish ihre zweite Show überhaupt ausgerechnet in Oberhausen, was die Stadt für sie nach eigenen Angaben zu etwas Besonderem macht. Und auch aus diesem Grund gab es im weiteren Verlauf heute eine Prämiere, denn erstmal überhaupt in ihrer Konzertgeschichte gehörte "Night Of The Loving Dead" zum Liveset. Zuvor war es aber erst einmal Zeit für allerhand Pyroshow mit Feuer und Bombast. Nach besagtem "Night Of The Loving Dead" wurde es romantisch, denn eine Zombiegestalt betrat, mit einer vermeintlichen Braut im Arm,  zu Pianoklängen die Bühne. Die beiden wurden aber sogleich von Keyboarderin Leena "Awa" Peisa mit einem Speer aufgespießt und das Konzert ging im gewohnt rockigen Gewand weiter. Auch in der Folgezeit wurden kurze, ruhige Intermezzi genutzt, um in neue Kostüme zu schlüpfen und dem eigenen Konto weitere Opfer hinzuzufügen. Ein Schrumpfkopf schaffte es sogar, auf dem beeindruckenden Drumständer ausgestellt zu werden.

Während des Auftritts von  Lordi waren im Übrigen fast alle Fans nach vorne aufgerückt und es wurde deutlich, dass die große Turbinenhalle wohl lediglich zur Hälfte gefüllt war. Schade eigentlich, denn auch wenn ihre Musik nichts an sich Neues bereit hält, so wusste sie doch zu gefallen und ihre Show war sowieso absolut sehenswert. Der Mainset endete nach annähernd neunzig Minuten, doch wollten die anwesenden Fans sie da noch nicht endgültig entlassen, zumal ihr Grand Prix Hit zu diesem Zeitpunkt noch nicht durch war. Und so war es auch keine Überraschung, dass es nach nur wenigen Augenblicken schon weiter ging und als letzter Track ihr größter Hit zelebriert wurde. Ein Keyboardintro leitete "Hard Rock Halleluja" ein, bei dem die Band noch einmal alles gab, Pyros sprechen ließ und das Publikum eine letzte Party feierte, bevor ein Outro den Abend beschloss.