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A Game of Thees!
Kurz nach 21 Uhr war es dann soweit und die Titelmelodie von Game of Thrones ertönte… Thees und seine Mannen enterten die Bühne, schnappten sich ihre Instrumente und spielten ihre ganz eigene Version des Titelsongs der besten Fernsehserie aller Zeiten als Auftakt zu einem geradezu epischen Auftritt.
So richtig los ging es dann mit Es brennt. Und mit so richtig los, da meine ich auf und vor der Bühne. Denn das Krefelder Publikum war an diesem Abend von der ersten Strophe an dabei. Ob es am guten Wetter lag, draußen waren es zu Beginn des Konzertes wohl immer noch freundliche 30 Grad, ob es daran lag, dass es Samstag war und alle feiern wollten, ob irgendwas in der Luft oder im Wasser war, aber die Stimmung war vom ersten Moment an gigantisch. Wohin man im Publikum auch blickte, lächelnde Gesichter, singende und tanzende Menschen, fantastisch. Und gleich die erste Geschichte von Thees… Beim Einkaufen in Krefeld tippte ihm plötzlich jemand auf die Schulter. Erschrocken dreht er sich um, um gleich darauf einen fünfzig-Euro-Schein in die Hand gedrückt zu bekommen, der ihm wohl aus der Tasche gerutscht ist… Emotionaler Strukturwandel, wie Thees es anschließend treffend formulierte. Auch das ist Krefeld.
Doch weiter geht es mit 17 Worten, jeder sollte seinen Verein unterstützen, bei Vom Delta bis zur Quelle gibt das Publikum noch mal alles, der Chor ist sicher bis in die Innenstadt zu hören und ein sichtlich begeisterter Thees steht überwältigt auf der Bühne und genießt.
Irgendwann wird es selbst dem kühlen Norddeutschen zu warm und die obligatorische Lederjacke fliegt in die Ecke. Doch im Publikum stand immer noch ein junger Mann, in Lederjacke, tanzend, schwitzend… Diese Leidensfähigkeit nötigte Thees so viel Respekt ab, dass er prompt den Fuffi zückte „der ja eh schon mal weg war“ und dem jungen Kerl in die Hand drückte. Mit der Aufforderung, das Geld für eine Sache zu spenden, die dieser gut fände. Und damit wäre kein Bier für ihn und seine Kumpels gemeint…
Doch weiter ging es mit Musik, nach dem Tomte-Knaller Schreit den Namen meiner Mutter ging es dann ruhig und akustisch zu, noch mal war König Fußball, der FC St. Pauli und die Liebe zum Verein Thema von Das hier ist Fußball, dann wurde es noch mal intensiv mit dem Liebeslied der Toten Hosen aus der Nachbarstadt Düsseldorf.
Für drei Songs kehrte die Band danach noch mal auf die Bühne zurück und der offizielle Teil des Sets endete mit Die Toten auf dem Rücksitz… „Hinter den Bergen, den Städten, den Flüssen und Strömen, den Photos und dem letzten Geld, mit deinen Narben, den Platten, deiner Hoffnung, diesem T-Shirt am anderen Ende der Welt“ Schöner kann man ein Konzert fast nicht beenden.
Aber man kann eine Zugabe auch nicht schöner beginnen, als mit dem Anfang von Römer am Ende Roms, Thees und Julia Hügel alleine auf der Bühne, bevor dann die Band dazu kommt. Immer noch der beste deutsche Springsteen-Song überhaupt, den Springsteen nicht geschrieben hat, eine Ode an die Liebe und an die Freiheit, die großen Themen des Lebens. Es folgte noch eine tolle Version von Sommer in der Stadt, wie passend an diesem Abend, bevor wir mit Zerschmettert in Stücke (Im Frieden der Nacht) in die Stille der Nacht entlassen wurden. Was für ein toller Auftritt.
Thees danach über seinen Aufritt: „Das man sich in eine Stadt wie Krefeld mal verlieben würde, hätte man jetzt auch nicht gedacht. No offense.
Ob es an der großen Dichte von Schul-, Bergarbeiter- und semiprofessionellen Hobbychören liegt oder es einfach daran gelegen hat, dass wir gestern echt gut gespielt, dass alle, wirklich ALLE mitgesungen haben kann ich nicht ermessen, aber es war wirklich ein wundervolles Konzert. Danke. Die Hitzeschlacht von Krefeld haben wir ALLE gewonnen.“
Danke, Thees Uhlmann und Band!
Setlist THEES UHLMANN @ Krefeld, Kulturfabrik (18.07.2015):
01. Es brennt
02. Das Mädchen von Kasse 2
03. Lat: 53.7 Lon: 9.11667
04. 17 Worte
05. Vom Delta bis zur Quelle
06. Zugvögel
07. Am 07. März
08. & Jay-Z singt uns ein Lied
09. Schreit den Namen meiner Mutter (Tomte)
10. Das hier ist Fußball (Tomte)
11. Liebeslied (Die Toten Hosen)
12. Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf
13. Die Nacht war kurz (ich stehe früh auf)
14. Die Toten auf dem Rücksitz
15. Römer am Ende Roms (Z)
16. Sommer in der Stadt (Z)
17. Zerschmettert in Stücke (Im Frieden der Nacht) (Z)
Fotos: Daniel Beiderwieden
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