Doch bevor die The Mission- Jubiläumsglocken läuten bringen die Dead Guitars waviges Leben ins ausverkaufte Kölner Stollwerck. Die musikalischen Wurzeln der einzelnen Bandmitglieder liegen ebenfalls in den 80ern. Das Projekt Dead Guitars erblickt Anfang 2000 als drei Mann Kapelle das Licht der bunten Scheinwerferwelt, im Jahre 2007 vervollständigt sich die Belegschaft neben zwei Gitarren und Gesang mit Bass und Schlagzeug.
Die ersten 45 Minuten gehören: Carlo Van Putten, Pete Brough, Ralf Aussem, Peter Koerfer und Hermann Eugster. Die standfesten Konzertbesucher werden mit atmosphärischen Down-Tempo- Gitarren Nummern, die mit einem Hauch Düsterklang überzogen sind, ausreichend versorgt. Bei den Dead Guitars ist es nie so richtig laut, sondern kraftvoll. Im Mittelpunkt der Setlist stehen Songs des frischen Albums „Stranger“. Die Wave-lastigen oder Indie-poppigen Gitarrenstücke nehmen sich den ganzen Spielraum den sie brauchen, damit die instrumentalen Passagen so richtig ausarten können. Ein wuchtiger Schlagzeug- Bums reißt urplötzlich die verträumten Melodien auseinander. Die prägnante warme Stimme von Carlo Van Putten hält sich in diesen Momenten zurück. Die Dead Guitars spielen mit melancholischer Schwermut, die an diesem Novembertag ein wärmendes Wohlgefühl hinterlässt.
Setlist:
01. Name Of The Sea
02. Crumble Zone
03. Love Goddess & The Love Ghost
04. Along The Great Divide
05. Silver Cross River
06. Crash
Die Zeiger bewegen sich in Richtung 22 Uhr. Das Publikum wird langsam ungeduldig aber lange kann es nicht mehr dauern bis die Beleuchtung nur noch auf die Bühne scheint, denn der Rotwein atmet schon. Als es endlich dunkel wird, müssen sich die Fans der Kultband mit einem langen spektakulären Intro weiter in Geduld üben.
Bei „Beyond The Pale“ kann die angestaute Vorfreude gleich abdampfen und der Pegel für die 25-Jahre The Mission Rundreise driftet unverzüglich auf das richtige Level hoch. Mit „Hands Across The Ocean“ legen Wayne Hussey und seine Mannen das nächste Mitgröhlstück hinterher. Die beiden Ur- The Mission Mitglieder und Bandgründer Wayne Hussey und Craig Adams –cool wie immer mit Sonnenbrille und Hut- kramen all die guten Musikteile aus ihrer Schatzkiste hervor und reihen sie zum Feiertag jubelnd mit „Garden Of Delight“ , „Severina“ und „Butterfly On A Wheel“ aneinander. Hunderte Arme strecken sich gen Bühne, in den vorderen Reihen schubsen sich die Körper ausgelassen zum Takt. Bei so viel Euphorie bleibt keine Kehle leise, als Hardcore Fan ist die Textsicherheit ein Muss. Das Thermometer steigt mit jedem weiteren Song einen Grad höher, der Innenraum gleicht einer Sauna. Zum Abkühlen und Weitergröhlen ist ein kühles Getränk eine hilfreiche Sache. Auf der Bühne wird die Stimmung mit Rotwein besiegelt, so sind die Stimmbänder auf beiden Seiten der Bühne für die nächste Schandtat mit „Deliverance“ frisch geölt. Der offizielle Showteil ist an dieser Stelle beendet.
Bis die Musiker nach einer kleinen Auszeit für den Zugabenendspurt bereit sind, verschwindet schon ein Teil des Publikums aus dem Innenraum des Geschehens. Das Jubiläums-Spektakel ist laut genug, um es auch im Vorraum zu genießen. Nicht jeder ist an diesem Abend zufrieden, am Sound und der Lautstärke hätte mehr gebastelt werden müssen damit alles stimmt. Der Lärm von Bass und Schlagzeug haben die Gitarren breiig unterdrückt. Aber für eine Band die es eigentlich gar nicht mehr gibt, lässt die abgelieferte Show und Songauswahl keine Wünsche übrig.
Setlist:
01. Intro
02. Beyond The Pale
03. Hands Across The Ocean
04. Serpents Kiss
05. Naked And Savage
06. Garden Of Delight
07. Severina
08. Butterfly On A Wheel
09. Stay With Me
10. Wake (RSV)
11. Wasteland
12. The Crystal Ocean
13. Deliverance
14. Like A Child Again (Z)
15. Like a Hurricane (Neil Young cover) (Z)
16. Tower Of Strength (Z)
17. Blood Brother (ZZ)
18. 1969 (ZZ)
Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der jeweiligen Bandfotos.