NEAERA, BURY TOMORROW & THE DEFILED – Bochum, Matrix (28.02.2013)

NEAERA, BURY TOMORROW & THE DEFILED - Bochum, Matrix (28.02.2013)
Geschätzte Lesezeit: 4 Minute(n)

In der Matrix sollte es mal wieder mächtig was auf die Ohren geben. Die Metalianer Neaera hatten ihren Tourstart zum neuen Album Ours Is The Storm, welches dann einen Tag später auch veröffentlicht wurde.

NEAERA, BURY TOMORROW & THE DEFILED - Bochum, Matrix (28.02.2013)Um 20:00 Uhr hieß es dann hinein in die Tube der Katakomben um die erste Band nicht zu verpassen. Die Leute hatten sich so gut verteilt, dass es von hinten sehr voll wirkte, jedoch je mehr man im Slalom nach vorne kam, je mehr Platz hatte man. Vermutlich war der Mittelbereich vor der Bühne für diverse Tanzaktivitäten, wie sie auf der Art von Konzerten nicht unüblich sind vorbehalten. Oder der Respekt vor der ersten Band war so groß, dass … nein, daran lag es nicht. Eher lag die Vermutung nahe, dass das doch recht gut durchmischte Publikum mit der ersten Band nicht so viel anfangen konnte. Was nicht unbedingt auf deren Bühnenpräsenz zurückzuführen war, sondern eher auf einen wirkungslos abgemischten Sound. Schade, da die 5 Londoner von The Defiled einen sehr guten Metalcore mit Industrial und Trash Einflüssen zum Besten gaben.

In der Umbauphase für Bury Tomorrow änderte sich das Verhalten des Publikums schlagartig. Es ging Richtung Bühne und der Platz vorne wurde doch recht rar. Auch sah man ungewöhnlich viele junge Frauen vorne stehen. Es musste wohl an den 5 Engländern aus Southampton liegen, die kurz vor ihrem Auftritt standen. Jedenfalls wurde die Tube der Matrix nun richtig gutNEAERA, BURY TOMORROW & THE DEFILED - Bochum, Matrix (28.02.2013) gefüllt, und wer hier nur ansatzweise an Klaustrophobie litt, war schnell wieder raus. Es schien fast so als seien viele nur wegen dieser Band gekommen. Denn als es mit Lionheart losging wurde getanzt und lautstark mitgesungen. Auch bei den folgenden Stücken wirkten die Zuschauer recht textsicher.
Während man es bei The Defiled nicht schaffte den Sound richtig abzumischen, konnte man bei den Bury Boys während ihres Auftritts live miterleben, dass man Gesang und Musik auch im Nachhinein noch anpassen konnte. Man hatte ja auch 40 Minuten statt nur 30 Zeit gehabt.
Oder es lag letztendlich am technischen Equipment.
Sonderbar still wurde es nur, als von einem der Boys die Frage nach der Attraktivitätstheorie über deren Sänger in Bezug auf das weibliche Fanpotential gestellt wurde. Und dennoch waren viele der Frauen nach dem Auftritt nicht mehr gesehen.

Musikalisch gab es prima Metalcore fürs Gemüt.


Setlist Bury Tomorrow:

01. Lionheart
02. Sceptres
03. Honourable
04. Waxed Wings
05. You + I
06. Redeemer
07. Knight Life
08. Royal Blood

Während der Neugestaltung der Bühne mit dem Cover Bild des folgenden Albums Ours Is The Storm wurde es irgendwie gemütlich vor der Stage. Ein Teil des Publikums verschwand und tauschte mit den eingefleischten Neaera Anhängern. Zudem sprang die Band auf der Bühne rum um ihre Instrumente noch einmal einzustimmen. Dabei merkte man schnell, was es bedeutet vor einer Bassbox zu stehen, wenn der Schlagzeuger deren extrem einschlagende Bassdrum einstellt. Man hatte das Gefühl, der Unterkörper stehe einen Meter vom Oberkörper nach hinten versetzt.
Irgendwie bekam das Ganze eine Art Wohnzimmer-Atmosphäre. Doch das war nur die Ruhe vor dem Sturm. Denn als die Stimme von Sänger Benny zu Our Is The Storm einsetzt bricht das Metal-Gewitter los. Jetzt wurde Gas gegeben. Und damit das Publikum auch nicht zu kurz kommt, ordnet Benny zum nächsten Song einfach mal eine Wall of death an. Es wurde gefeiert, gepogt, gesprungen und mitgesungen. Dieser Energiequotient hielt den ganzen Auftritt an. NEAERA, BURY TOMORROW & THE DEFILED - Bochum, Matrix (28.02.2013)Beim Stagediving wurde es immer mal wieder kritisch, da durch die tobende Menge immer wieder Lücken entstanden, in die dann ungeschickte Artisten hineinsprangen. Dennoch gab es nur eine leicht verletzte Dame, die den Sturz eines der männlichen Opfer nicht alleine auffangen konnte. So what, als kleines Trostpflaster gab es von der Band direkt mal ein T-Shirt und dann ging es weiter. Egal ob alter Klassiker oder ein Stück vom neuen Album, jeder Song bekam die gleiche Aufmerksamkeit der Menge. Irgendwann landete ein junges Mädel auf der Bühne und als Benny sie ansprach, wusste sie nicht so ganz wie ihr geschah. Schnell sprang sie wieder auf die Hände des Publikums. Sänger Benny schaute in die ersten Reihen und meinte nur: „Deshalb wollte ich als Kind nie in den Zirkus, weil ich immer Angst hatte, dass der Clown mich auf die Bühne holt“.
Mit Let The Tempest Come sollte es dann enden, doch bevor das Publikum noch ansetzen konnte um lautstark „Zugabe“ zu rufen, waren die Jungs schon wieder zurück und spielten 2 weiter Songs. Mit den Worten „Wir hätten uns keinen besseren Tourstart wünschen können“, und einem Erinnerungsbild der Band von der Bühne aus ins Publikum fotografiert, war es dann vorbei. Vorbei mit dem Auftritt, aber wer wollte konnte danach noch am Merchandise Stand mit der Band quatschen oder sich Autogramme holen.
Und wenn man den Boden der Halle so betrachtete, hatte die Tube der Matrix ihren Ruf als Sauna mal wieder alle Ehre gemacht. Bis zum nächsten Saunagang dann …


Setlist Neaera:

01. Ours ist he storm
02. Walls instead of bridges
03. Decolonize the mind
04. Armamentarium
05. In Defiance
06. Spearheading the Spawn
07. The World devoureres I loathe
08. Plague Heritage
09. Through treacherous flames
10. Let the Tempest come
11. Paradigm lost (Z)
12. Synergy (Z)

Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der Fotos

Neaera:

Bury Tomorrow:

The Defiled:

Autor & Fotos: Marcus Nathofer

More from Sparklingphotos.de

TORUL & EGOAMP – Oberhausen, Kulttempel (11.10.2015)

EGOamp wurde von Asmodi Caligari und Cesare Insomnia gegründet. Das Projekt wird...
Read More