Zunächst aber noch ein paar Worte zum Support an diesem Mittwochabend. Parasite Single ist eine deutsche Band die gut zu MØ passt. Ebenso im Stile des Elektropop liegend, aber mehr Richtung Dreampop tendierend, nutzen sie ihre Qualitäten im Duett mit Keyboard/Gitarre und Sängerin Jasmins Stimme. Diese klingt teilweise schüchtern und zerbrechlich, in etwa wie eine Dillon. Gemeinsam sorgten sie für eine gute Aufwärmphase im relativ voll gewordenen Club. Gespielt wurde ein Teil ihrer ersten Platte namens Telescope, die auch am Merchandise wiederzufinden war.
Man musste schon etwas Geduld mit sich bringen an diesem Tage, denn beim Einlass von 19 Uhr ging es nach 60 minütiger Wartephase im Vorraum zwar direkt rein und gegen 20.10 Uhr begann auch schon Parasite Single, doch MØ kam letztendlich erst gegen halb Zehn auf die Bühne. Dennoch waren alle von Anfang an begeistert von ihrer Erscheinung und der dabei entstehenden Sympathie die zwischen Musiker und Publikum entstand. Mit kurzer Zögerung tapste Karen die Treppe zur Bühne hinauf, mit einem kurzen Anschein Nervosität. Doch vergesst es! Keine Spur war danach zu erkennen, gleich ging sie beim ersten Song Firerides in die Knie und machte die Vortänzerin des Abends. Interessant ist immer wie Bands im Elektronischen Bereich aufgebaut sind, so besteht MØ’s Band aus einem Schlagzeuger, was in diesem Genre immer gern gesehen wird. Zusätzlich ein Gitarrist, zuständig für alle möglichen Melodien und ein weiterer am Keyboard. Dieser hatte außerdem noch die Aufgabe den Schlagzeuger mit 2 E-Pads und einem Cymbal zu Unterstützen. Beim zweiten Song kam der Gitarrist mit dem wiederholenden melodischen Part zur Geltung als Maiden gespielt wurde und wieder der Jubel nicht größer hätte ausfallen können.
Ständig versucht Karen die komplette Bühne für ihre Tanzeinlagen auszunutzen, könnte alles doch viel größer sein. Vermutlich kann man froh sein, sie noch in so einem dementsprechend kleinen Rahmen gesehen zu haben, denn derzeit geht ihr Erfolg und ihre Bekanntheit steil bergauf. Zut den Grooves von XXX 88 erweiterte sie ihre Bühne auf die davorstehenden Boxen, angrenzend zum Publikum und tanzte dort weiter. Nach den ruhigeren Nummern Freedom und Dust Is Gone ging sie wippend im Beat von Pilgrim und dem ertönendem Beifall wieder nach vorne und nutze im Laufe des Abends jede Möglichkeit alle zum Mittanzen zu begeistern. Da musste sie eben einfach Mal runter von der Bühne und durch die Menge gehen und schon bewegte sich alles etwas mehr.
Elf Songs spielte sie von ihrem Debutalbum No Mythologies To Follow und den Song Freedom ihrer Bikini Daze EP bevor es hieß, erstmal runter von der Bühne. Sie war noch nicht wieder oben, da fragte sie schon durchs Mikro "Do you want another song?", und plötzlich kramte sie ein Cover aus was wohl doch jedem bekannt war. Musikalisch auf ihren Stil angepasst sang sie Say You’ll Be There von den Spice Girls und beendete den Abend mit Don’t Wanna Dance wo viele die letzte Chance zum Tanzen nutzten, denn wer weiß wann sie wieder in NRW sein wird.
Ihrem überraschenderweise phänomenalen Debutalbum wurde sie mit ihrer Liveperformance mehr als gerecht. Sie strotzte nur so vor Energie und sackte teilweise nach lang andauernden Tanzeinlagen erschöpft zu Boden, doch stand immer wieder mit einem Lächeln auf oder drehte sich verlegen grinsend um, wenn der Applaus wiedermal enorm war.
Hat sie damit gerechnet und war alles einfach nur gut promotet? Hauptsache sie wird Köln nicht so schnell vergessen und bald wiederkommen!
Setlist MØ:
01. Firerides
02. Maiden
03. XXX 88
04. Freedom
05. Dust Is Gone
06. Pilgrim
07. Red In The Grey
08. Slow Love
09. Waste Of Time
10. Never Wanna Know
11. Walk This Way
12. Glass
13. Say You’ll Be There (Z)
14. Don’t Wanna Dance (Z)
Fotos: André Techert