GULVØSS – The Perfect Symphony

GULVØSS – The Perfect Symphony
Gulvøss - The Perfect Symphony
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Es gibt immer wieder mal so Platten, bei denen wünscht man sich, sie lieber nie gehört zu haben. Dann gibt es Platten, bei denen man sich fragt, warum hört man sie erst jetzt. Diese können zeitlos sein, qualitativ hochwertig und in gewisser Weise herausragend.

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GULVØSS – The Perfect Symphony

Sven Wittmiß hat mit seinem Projekt GULVØSS jetzt sein zweites Album The Perfect Symphony vorgelegt. Neun Songs, welche es mir nicht leicht machen werden, sie in eine Schublade zu stecken. Auch wenn Sven Wittmiß zusammen mit seinem Live-Gitarristen Ralph Ehlert-Fiedler und dem Live-Drummer Jens Mauermann überwiegend auf dunklen Szene-Events und Festivals auftritt, ist The Perfect Symphony weitaus mehr als Dark Pop.

Schon der Opener Losing My Empire ruft Erinnerungen hervor, nur weiß ich nicht wirklich woran. Der Track öffnet sich langsam und baut sich immer weiter auf. Ich muss mehrmals nachschauen, ob Sven eine hochkarätige Band im Rücken hat. Ein sehr guter Opener, welcher völlig entgegen zum Titel steht. Der Druck wird sehr hoch gehalten und entlädt sich geradezu in dem Track Running With The Light. Tanzbarer Dark Pop, welcher mich weit weg trägt. Über dem steht die herausragende Stimme von Sven. Ich muss jetzt schon meinen imaginären Hut vor der Platte ziehen und schütte Vorschusslorbeeren aus ohne tiefer in die Platte eingetaucht zu sein. Die Gefahr, dass Gulvøss jetzt bereits ihr gesamtes Feuer verschießen macht sich dann auch am Ende des Tracks breit.

Highs and Lows, der dritte Titel der Platte, nimmt ein wenig das Tempo raus und ist gleichzeitig die erste Auskopplung. Ein Song, welcher bei der richtigen Lautstärke anfängt zu fliegen. Augen zu und ab geht die Gedankenreise. Ich höre viele Gitarrenparts, welche mich an The Edge (U2) oder Charlie Burchill (Simple Minds) denken lassen. Sollte einer der beiden hier Inspirationspate gewesen sein, haben sie ganze Arbeit geleistet.

GULVØSS - Highs And Lows (Official Music Video)

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Sven Wittmiß hat ein sehr rhythmusbetontes Album produziert, was man auch bei Lord of the Game hört. Es ist keine Danceplatte geworden, aber es ist sehr viel Tempo enthalten und durch den Einsatz der Gitarre ist es kein Einheitsbrei. Bei Lord Of The Game fällt auch sehr auf, wie risikobereit Sven sich austobt. Es wird die Musik in den Vordergrund gestellt auch die Vocals tragen ihren Anteil an dem Ganzen.

GULVØSS – The Perfect Symphony

My Salvation ist dann auch der erste richtige Höhepunkt der Platte. Auch wenn alle Songs herausragend sind, startet My Salvation das Kopfkino bei mir. Eine Bühne, eine Band und ein großartiger Performer, der das Publikum in seiner Hand hält. Wenn man bedenkt, dass Wittmiß nahezu alles alleine eingespielt hat, wusste er genau, was er erreichen wollte. My Salvation hat das Zeug zu einem Airplay-Hit. Definitiv!

Lieber Sven, vielleicht wirst Du mir irgendwann verraten, welche Inspiration du bei Queen Of Lovers gehabt hast. Auch wenn der Track weit von dem entfernt ist, was in meinem Kopf vorgeht, denke ich ständig an ZZ-Top’s Sharp Dressed Man. Ist es nur die Drumspur oder was hat Wittmiß hier noch so versteckt? Egal, der Track rockt mich weg. Applaus!

Bei Hollow Ground muss ich jetzt weit, sehr weit ausholen. Je öfter ich den Song höre, desto mehr ist dieser Track einer der Simple Minds. Ich höre Jim Kerr, vielleicht auch Dave Gahan auf einer seiner Soloplatten (von der Gesangsmelodie) und ich höre (und sehe) Charlie Burchill irgendwo in Schottland auf einer Klippe seine Gitarre spielen. Hollow Ground hebt die gesamte Platte auf den Sockel, auf den ich sie anfangs bereits stellen wollte.

Hätte Sven Wittmiß den Abschlusstrack Waiting With The Moon auf der Platte an einer anderen Stelle positioniert, wäre es mit seinem Midtempo nach Hollow Ground nicht so abgefallen. Der Hörer wird in die Nacht entlassen, schon klar, aber es wird diesem Track nicht gerecht.

Was soll ich sagen, Sven Wittmiß hat bei dieser Platte keine Kompromisse gemacht. Kurzum er hat ein gut 42 Minuten dauerndes musikalisches Meisterwerk abgeliefert. Lassen wir sie fliegen.

GULVØSS – The Perfect Symphony

Fotos © Rafal Drosik
Tracklist GULVØSS – The Perfect Symphony

01. Losing My Empire
02. Running With The Light
03. Highs And Lows
04. Lord Of The Game
05. Are You With Me
06. My Salvation
07. Queen Of Lovers
08. Hollow Ground
09. Waiting With The Moon

Weblinks GULVØSS

Homepage: www.gulvoss.com
Instagram: www.instragram.com/svenwittmiss
Facebook: www.facebook.com/GULVOSS
Youtube: http://www.youtube.com/@gulvss8890

 

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