MILOW & LUKE SITAL-SINGH – Köln, E-Werk (13.11.2014)

MILOW & LUKE SITAL-SINGH - Köln, E-Werk (13.11.2014)
Geschätzte Lesezeit: 4 Minute(n)

Am Donnerstag dem 13. November 2014 war Jonathan Vandenbroeck auf seiner We Must Be Crazy Tour zu Gast im Kölner E-Werk. „Jonathan wer?“ mag man sich fragen, denn der 33-jährige ist unter seinem bürgerlichen Namen nicht besonders bekannt. Als der belgische Singer-Songwriter Milow hingegen sieht das Ganze schon deutlich anders aus. Mit seinen Alben und konstanter Präsenz im Radio macht der Belgier seit Jahren auf sich aufmerksam.

Bevor es mit dem Hauptprogramm losgehen konnte, war es an Luke Sital-Singh die Kölner von sich und seinem Debütalbum The Fire Inside (VÖ: 12. September 2014) zu überzeugen. Der britische Singer-Songwriter konnte mit seiner Single Nothing Stays The Same schon einige Erfolge verbuchen. Bekanntheit erlangte er hierzulande auch durch einen Auftritt in der Show „Inas Nacht“ Anfang des Monats.

Gute Startbedingungen also für seinen Auftritt. So wunderte es nicht, dass er in der rund 40 Minuten langen Spielzeit überzeugte. Mit viel Gefühl und meist geschlossenen Augen rückte er seiner Gitarre zu Leibe und kombinierte das Instrumentale mit dem dazu passenden Gesang. MILOW & LUKE SITAL-SINGH - Köln, E-Werk (13.11.2014)Textlich stimmt Luke zumeist traurige Töne an. Mit Greatest Lovers, einem Lied über seine Hochzeit, gab er aber immerhin einen fröhlichen Song zum Besten. Sympathisch und witzig verkürzte er den Gästen das Warten auf Milow und ganz nebenbei konnte er sicherlich den einen oder anderen neuen Fan gewinnen. Im September dieses Jahres war er als Headliner im Luxor, im November darauf mit Milow im E-Werk und so hoffen wir, den talentierten Herren auch bald wieder in der Domstadt begrüßen zu können.

Die Spannung stieg, als das Saallicht anging um der Bühnencrew Licht für den Umbau zu spenden. Luke Sital-Singh war vielleicht gut, aber das große Interesse an diesem Abend galt natürlich Milow, der in wenigen Minuten die Bühne betreten würde. Seit Ende März 2014 hat Milow sein viertes Studioalbum Silver Linings im Gepäck, von dem die Kölner Zuhörer natürlich auch Songs erwarteten. Immerhin auf Platz 7 schaffte es der Silberling in den deutschen Albumcharts, in seinem Heimatland konnte er sogar zum zweiten Mal den ersten Platz erreichen.

Dann war es endlich soweit: 20 Uhr, doch auf der Bühne tat sich noch nichts. Ungeduldig fingen die Besucher des E-Werks an zu klatschen und schon bald erlosch das Saallicht. Milow und seine fünfköpfige Band betraten kurz darauf die Bühne. Zur instrumentalen Unterstützung hatte Milow, der selbst Akustikgitarre spielt, Tom Vanstiphout (Gitarre, Gesang), Nina Babet (Gesang, Percussion), Bart Delacourt (Bass), Oscar Kraal (Schlagzeug) und Luc Weytjens (Keyboard) dabei.

Mit Songs wie We Must Be Crazy bei dem man sich ausziehen oder ein Feuerzeug hochhalten sollte, Building Bridges das er für seinen Vater geschrieben hatte oder She Might She Might wusste der Belgier zu verzaubern. Letzteres war wohl das instrumentale Highlight des Abends, denn was Gitarrist Tom da an seiner Gitarre zauberte war durchweg beeindruckend und wurde entsprechend auch mit gehörigem Applaus bedacht.

Frauenschwarm Milow entzückte die Gäste an diesem Abend aber nicht nur mit seiner Stimme, sondern auch mit seiner sympathischen, charmanten und witzigen Art. Da wunderte es nicht, dass das Publikum ihm aus der Hand fraß und eifrig mitwirkte. Insbesondere was Textsicherheit anging gab es keinen Grund zur Klage, denn die Kölner hatten definitiv ihre Hausaufgaben gemacht.

Zwischen den Songs erzählte Milow Witze, Geschichten und Anekdoten, sodass den Fans auch abseits der Musik etwas geboten wurde. Es gibt wohl kaum Konzerte auf denen so viel gelacht wird, wie bei einem Milow Konzert. So erfuhren wir beispielsweise, dass er gerne einen Hund hätte, ihn aber nicht gut mit auf Tour nehmen könnte und er deshalb oft Beruhigungspillen nehmen müsste. MILOW & LUKE SITAL-SINGH - Köln, E-Werk (13.11.2014)Daher würde er zu einem Junkie-Hund werden und Milow bräuchte einen neuen, der ihn beschützt, dieser würde jedoch auch ein Junkie-Hund werden. Da Milow jedoch keine Zeit hat sich um ein Rudel von Junkie-Hunden und ihren Entzug zu kümmern, schafft er erst gar keine an. Interessanter Gedankengang…

Nach knapp 90 Minuten war der offizielle Teil des Konzertabends vorbei, doch natürlich ließen ihn die Besucher nicht ohne eine Zugabe gehen. Zwar dauerte es zwei Minuten, bis er wieder auf der Bühne erschien, doch dafür fiel die Zugabe mit rund 20 Minuten üppig aus. Vor dem Lied I Was A Famous Singer erzählte Milow von seiner Fantasie einmal ein Megastar zu sein, der jedes Bandmitglied mit einem einzelnen Helikopter zum Konzert fliegen lassen würde und der den 1. FC Köln für zehn Tage aus seinem Stadion treibt, um dort zehn Konzerte mit Pyrotechnik und riesigen aufblasbaren Hunden zu veranstalten.

Es war ein schöner Konzertabend mit zwei wundervollen Stimmen. Besonders hervorzuheben war Milows sympathische Art zu unterhalten. Manchmal erzählte er so viel, dass er sich selbst daran erinnern musste sein Konzert weiter zu spielen. Das nahm an diesem Abend jedoch niemand übel, denn das gehört zu einem Milow Konzert nun mal dazu. Kurz vor elf war es dann aber endgültig vorbei und auch der laute Applaus konnte nicht verhindern, dass nun der Heimweg angetreten werden musste. So strömten die Besucher zufrieden und voller Vorfreude auf das nächste Milow Konzert in die Nacht.

Milow:

Luke Sital-Singh:

Fotos: Markus Hillgärtner

More from Sparklingphotos.de

TORUL & EGOAMP – Oberhausen, Kulttempel (11.10.2015)

EGOamp wurde von Asmodi Caligari und Cesare Insomnia gegründet. Das Projekt wird...
Read More