Um 19:50 Uhr –zehn Minuten vor dem eigentlich angesetzten Beginn des Abends– betrat Alex Diehl und sein einziges Bandmitglied, der Keyboarder Stephan Zeh, die Kölner Bühne. Mit So fangen Legenden an startete der 27-jährige in sein rund halbstündiges Set. Mir vorab unbekannt schaffte er es schnell mich von seiner sympathischen Art und der großartigen Stimme zu begeistern. Zu so gut wie jedem Song hatte er eine kleine Hintergrundstory parat, die erstaunlich viel über den Menschen Alex verriet. So handelt beispielsweise Bitte werde nie ein Song von seiner Freundin, der er bisher keinen Song geschrieben hat, da er eigentlich nur verflossenen Lieben Lieder widmet und er sich sehnlichst wünscht, dass dies bei ihr nie passieren wird.
Das Publikum zeigte sich von der Musik und der Bühnenpräsenz des Bayern sehr angetan und sang bei einfacheren Textpassagen auch gelegentlich mit. Sichtlich gerührt reagierte Alex Diehl auf die positiven Reaktionen aus dem Zuschauerbereich. Den letzten Song Weitergehen widmete Alex seiner kleinen Schwester, die an diesem Abend auch anwesend war. Nach einem gebührenden Applaus verabschiedeten die beiden Musiker sich von den Kölnern, boten aber an nach der Laith Al-Deen am Merchandise Stand für einen Plausch bei einem Tee zur Verfügung zu stehen.
Nach dem überraschend guten Supportact folgte sofort die nächste positive Überraschung: Auf eine ewig lange Umbaupause, während der sich auf der Bühne so gut wie nichts tut, wurde dankenswerter Weise verzichtet, sodass es keine zehn Minuten nach Alex Diehl mit dem Hauptprogramm weitergehen konnte. Schon während des Intros füllte sich die Bühne merklich, denn Laith Al-Deen hatte fünf weitere Musiker an Board, die ihn live unterstützten. Mit Was wenn alles gut geht startete das Programm direkt mit dem Titelsong der neuen Scheibe und Laith erntete sofort lautstarken Applaus. Gute Rahmenbedingungen also für ein erfolgreiches Konzert.
Das Publikum zeigte sich begeisterungsfreudig und ebenso gut gelaunt wie Laith und seine Bandmitglieder. Einzig beim Mitsingen waren die Kölner ein wenig fauler als erwartet, was sich aber phasenweise enorm besserte.
Die Halle im Kölner Stadtteil Ehrenfeld war aus Besuchersicht perfekt gefüllt: Viele Leute anwesend, aber nicht so gerappelt voll, dass man sich kaum fortbewegen konnte. So stand dem Konzertvergnügen mit ausreichend Tanzeinlagen nichts mehr im Weg, denn auch der Sound ließ keine Wünsche offen. Sowohl ruhigere Nummern, als auch die wenigen Songs mit etwas mehr elektronischem Einfluss (bspw. Nur wenn sie daenzt) überzeugten akustisch und wurden gleichermaßen gut vom Publikum aufgenommen.
Als Fazit dieses Abends lässt sich nur festhalten, dass beide Künstler auf ganzer Linie überzeugen konnten: Gesanglich top, sympathisch und mit der Bühnenpräsenz die ein guter Musiker eben benötigt. Nach Konzertende konnten die Besucher voller Vorfreude auf das nächste Mal die Heimreise antreten.
Setlist Laith Al-Deen:
01. Intro
02. Was wenn alles gut geht
03. Volle Kraft
04. Bilder von Dir
05. Steine
06. Lass es los
07. Tage fallen wie Blätter
08. Dein Lied
09. Keine wie du
10. Leb den Tag
11. Unversehrt
12. Näher
13. Alles an dir
14. Wenn gestern heute wär
15. Alles bleibt
16. Nur wenn sie daenzt
17. Jetzt, Hier, Immer (Z)
18. In meiner Nähe (Z)
19. Frühling (Z)
Laith Al-Deen:
Fotos: Markus Hillgärtner