Was hat Macklemore mit seinem Partner nicht die Charts gestürmt. An dem amerikanischen Rapper führte in den letzten Jahren kein Weg vorbei. Auch den Leuten, die mit Rap nicht soviel anfangen können, ist er ein Begriff. Momentan ist er ohne Ryan Lewis unterwegs und hat das Album Gemini im Gepäck, welches im September 2017 erschien. Zweimal gibt er in Kölns Palladium sich die Ehre und beide Abende sind natürlich ausverkauft. Bevor jedoch hier zum zweiten Mal die Halle vor lauter Bass bebt, gehört den beiden Supportern die Bühne. Der Erste heißt Nick Beeba, der gut zu unterhalten weiß. Er bringt über Turntables bekannte Songs wie Smells Like Teen Spirit von Nirvana oder Seven Nation Army von The White Stripes. Natürlich steigen viele Kölner drauf ein und hebt es die Stimmung. Einzig einen Track den Eric Nally singt, wirkt deplaziert und will daher nicht so recht zünden. Da das Set von Beeba aber unter einer halben Stunde bleibt, ist es kurzweilig und amüsant.
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Der zweite Interpret des Abends ist Dave B., ein Rapper aus Seattle. David Atrell Bowman ist deutlich softer unterwegs und singt in diesem Set mehr als, dass er rappt. Es ist nicht schlecht was er bringt, passt aber weder zum Programm was hinter ihm oder vor ihm liegt. Und somit ist deutlich weniger Stimmung als noch gegen 20:00 Uhr. Nach dem Gig von Dave B. dauert die Umbaupause leider etwas länger und im Bereich des FOH positionieren sich erhöht stehende Kameramänner, die allen dahinterstehenden Fans die Sicht deutlich einschränkt. Leider auch den Rollstuhlfahrern, denn ihre Tribüne stand auch dahinter.
Trotzdem ist die Stimmung extrem gut, als Macklemore mit seiner Band die Bühne betritt. Schnell wird klar, dass das hier nicht nur ein Konzert wird, sondern auch eine große Party, bei der aber auch alle Zutaten perfekt aufeinander abgestimmt sind. Ein guter Sound, bei dem der Bass gewollt druckvoll und etwas übersteuert rüberkommt und ein Publikum, welches permanent gut drauf ist und überall klatscht, wo es angebracht ist. Dazu gesellt sich eine fantastisch eingespielte Band mit den üblichen Instrumenten, aber auch Sängern und Bläsern sowie ein redseliger Macklemore mit grandiosen Entertainment-Qualitäten. Alle Seiten fühlen sich wohl und scheinen den Abend zu genießen. Das Licht und die riesige Leinwand, auf der wechselweise die Musiker oder aber passende Bilder zu den Songs abgelichtet werden, unterstreichen die gute Atmosphäre. Macklemore findet in seinen Ansagen viele lobende Worte für Köln aber auch für Deutschland, verteilt viele Komplimente und hält Plädoyers für eine offene und tolerante Gesellschaft. Doch auch mit seinem Humor kann er punkten. Ein bisschen erinnert seine Art an Robbie Williams. Alles in allem ein rundum perfekter Auftritt und Abend ohne nennenswerte Schwächen. Allerhöchstens eine! Mit rund 90 Minuten und insgesamt 16 Songs fällt der musikalische Anteil ein wenig knapp aus. Und das ist ja wiederum ein Kompliment für Macklemore und seine Band.
Setlist Macklemore @ Köln, Palladium (02.05.2018):
01. Ain’t Gonna Die Tonight
02. Firebreather
03. Marmalade
04. Thrift Shop
05. White Walls
06. Same Love
07. Willy Wonka
08. Corner Store
09. Otherside
10. Intentions/These Days
11. And We Danced
12. Dance Off
13. Can’t Hold Us
14. Good Old Days (Z)
15. Downtown (Z)
16. Glorious (Z)