MEMORY INDEX veröffentlicht „Erosion“ – Eine eindringliche Rückkehr in die Schatten des Post-Punk

MEMORY INDEX veröffentlicht „Erosion“ – Eine eindringliche Rückkehr in die Schatten des Post-Punk MEMORY INDEX veröffentlicht „Erosion“ – Eine eindringliche Rückkehr in die Schatten des Post-Punk
Lesedauer: 2 Minuten

Mit Erosion legt Memory Index, das Projekt des US-Musikers Jackson VanHorn, ein Werk vor, das den Geist des klassischen Post-Punk mit einer zeitgenössischen Kälte verbindet. Das Album, erschienen am 10. Oktober 2025 auf CD und allen digitalen Plattformen, richtet den Blick auf die leisen Formen des gesellschaftlichen Verfalls – auf jene unsichtbaren Risse, die Vertrauen, Identität und Zugehörigkeit unterminieren.

Das Musikvideo zu „Sorroews kannst du dir hier ansehen:

Memory Index - Sorrows (Official Video) [COLD TRANSMISSION MUSIC]

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Der aus Indianapolis stammende VanHorn, der mit seinen Solowerken After the Rehearsal (2020) und A Silent Understanding (2022) bereits als sensibler Chronist innerer Spannungen auffiel, taucht auf Erosion tief in die Klangsprache des Post-Punk ein – jedoch ohne sich in bloßer Nostalgie zu verlieren. Stattdessen dienen ihm die vertrauten Elemente des Genres – stoische Bassläufe, kalte Drumcomputer, verhallte Gitarren – als stilistisches Gerüst für eine zeitgenössische Reflexion über Isolation, Entfremdung und den schleichenden Verlust von Kontrolle.

Klang der Erosion

Musikalisch orientiert sich Erosion an den klaren Linien und der emotionalen Dichte früher Joy Division- und New Order-Aufnahmen, doch VanHorn erweitert das Spektrum um filmische Elemente. Seine Kompositionen erinnern stellenweise an die psychologisch aufgeladenen Welten von David Lynch und David Cronenberg – Orte, an denen das Unterbewusste Form annimmt und vertraute Strukturen langsam zerfallen.

Stücke wie „Hyper Violence“ und „Transpose“ kreisen um das Thema der Selbstauflösung im digitalen Zeitalter: ein dumpf pochender Rhythmus, über dem VanHorns Stimme wie aus der Ferne spricht. In „Ecto“ und „Wake Up“ öffnet sich der Blick auf politische und gesellschaftliche Brüche, die VanHorn mit nüchterner Präzision beschreibt, ohne je in Pathos oder moralische Pose zu verfallen.

Das Musikvideo zu „Wake Up“ kannst du dir hier ansehen:

Memory Index - Wake Up (Official Video) [COLD TRANSMISSION MUSIC]

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Trotz der Schwere des Themas bleibt die Musik nie statisch. Sie atmet, zieht sich zurück, baut Spannung auf und bricht sie wieder ab – wie ein urbaner Puls, der zwischen Hoffnung und Desillusion schwankt. VanHorn versteht es, aus minimalen Strukturen eine dichte Atmosphäre zu schaffen, die mehr andeutet, als sie erklärt.

Zwischen Gegenwart und Erinnerung

Erosion ist kein nostalgisches Rückzugsalbum, sondern soll eher als Bestandsaufnahme im Hier und Jetzt verstanden werden. VanHorn nutzt die Sprache des Post-Punk, um den Zustand einer Gesellschaft zu beschreiben, die sich zunehmend selbst fremd wird. Seine Musik verweigert einfache Antworten und bleibt damit dem Genre verpflichtet, das stets mehr Fragen stellte, als es beantwortete.

MEMORY INDEX veröffentlicht „Erosion“ – Eine eindringliche Rückkehr in die Schatten des Post-Punk

Tracklist:
01. Hyper Violence
02. Transpose
03. Tulpa
04. Wake Up
05. Headlights
06. Asylum
07. Ecto
08. Sorrows
09. Erosion

Das Album bekommst du hier: MEMORY INDEX — Bio Site

Mit Memory Index hat Jackson VanHorn ein Projekt geschaffen, das sowohl konzeptionell als auch ästhetisch überzeugt: introspektiv, präzise produziert und getragen von einer klaren Haltung. Erosion steht damit in der Tradition jener Werke, die die Zeit, in der sie entstanden, nicht nur spiegeln, sondern seismografisch erfassen.

Weblinks MEMORY INDEX:

Bandcamp: memoryindex.bandcamp.com
Facebook: memoryindexmusic
Instagram: memoryindexmusic
Bluesky: memoryindexmusic.bsky.social

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