

Mit ihrer neuen Single „Dying To Love“ zeigen Bad Omens erneut, wie tief sie Emotion und Härte miteinander verweben können. Schon in den ersten Sekunden öffnet sich ein Klangbild, das einen aufhorchen lässt. Die Gitarren klingen anders als gewohnt – präsenter denn je, bevor Noah Sebastians Stimme einsetzt – und alles verändert.
Kaum zu glauben, dass es dieselbe Stimme ist, die man aus „Specter“ und „Impose“ kennt. In den Strophen zeigt sie sich ungewohnt weich, warm und verletzlich – nur um im nächsten Moment wieder mit eindringlicher Kraft zu strahlen. Kaum ein Sänger wechselt so mühelos zwischen den Dimensionen seiner eigenen Stimme. Im hymnischen Refrain entfaltet sie eine Intensität, die den Hörer mitreißt und alles Schwere für einen Augenblick vergessen lässt.
„Dying To Love“ zeigt eine Band, die ihren Sound weiterdenkt, ohne sich zu verlieren. Mühelos schlagen die US-Amerikaner eine Brücke zwischen der Härte früherer Werke und einer neuen, fast ätherischen Produktion. Zwischen elektronisch aufgeladenen Zwischentönen und kraftvollen Ausbrüchen entsteht ein Spannungsfeld aus Sehnsucht, Schmerz und Hingabe. Besonders eindrucksvoll sind die Zeilen „They circle over the stain, my essence slipping away“ und „Waiting their turn for a taste“ – zunächst geflüstert, dann eruptiv herausgeschrien, begleitet von einer Gitarre, die in den stillen Momenten fast für sich selbst steht.
Inhaltlich berührt der Song auf einer tieferen Ebene. „Dying To Love“ erzählt von innerer Leere, von der Sehnsucht nach Liebe und dem Verlust der eigenen Verbindung zum Leben. Die Lyrics bewegen sich in einem Zwischenraum aus Traum und Wirklichkeit, Leben und Verfall. Wenn Noah singt „Driving home with nowhere to be“, klingt darin die Rastlosigkeit eines Menschen, der zwar unterwegs ist, aber längst kein Ziel mehr hat. „Passing ghosts that tire of sleep“ lässt ihn Geistern begegnen – Sinnbildern für Erinnerungen und Menschen, die wie das lyrische-Ich selbst erschöpft und verloren wirken. Und in der Zeile „Blurry faces staring at me“ spiegelt sich die Einsamkeit einesjenigen, der gesehen, aber nicht wirklich wahrgenommen wird.
Die zentrale Phrase „I’ve been dying to love“ trägt eine doppelte Bedeutung: Sie steht sowohl für das verzweifelte Verlangen, lieben zu dürfen, als auch für das Bewusstsein, dass Liebe verletzen und zerstören kann. Bilder wie „Stepping stones that bloody your feet“ oder „Sirens holding flowers of teeth“ intensivieren diesen inneren Konflikt zwischen Verlockung und Schmerz. Die Sirenen sind schön, aber gefährlich – ein Symbol für Beziehungen, die nähren und zugleich verzehren. Wenn Noah schließlich fragt „So tell me how does it taste?“, wirkt das wie eine bittere Abrechnung: eine Stimme, die sich an jene richtet, die von ihm zehren, bis nichts mehr übrig bleibt – weder Kraft noch Seele.
Dass der Song eine solche emotionale Wucht entfaltet, überrascht kaum, wenn man weiß, wie er entstanden ist: Bad Omens schrieben „Dying To Love“ in einer einzigen nächtlichen Session – bis in die frühen Morgenstunden. Erst Tage später wurde er in Feinarbeit veredelt, Schicht für Schicht, bis jedes Detail stimmte. Dieses spontane Entstehen spürt man – der Song atmet, pulsiert und wirkt wie ein Moment, der festgehalten wurde, bevor er verglühen konnte.
Das dazugehörige Musikvideo, erneut unter der Regie von Noah Sebastian und NICO, übersetzt diese Stimmung in eindringliche Bilder. In der Ferne brennt eine Fabrik auf einem Hügel, während unten Arbeiter auf einem Feld erstarrt nach oben blicken – eine Szenerie wie aus einem düsteren Traum. In der leerstehenden Halle derselben Firma steht ein Arbeiter im Lichtkegel. Während Noah mit geschlossenen Augen gefühlvoll seine Zeilen singt. Die Band ist umgeben von Laub, das den Boden bedeckt. Mit fließenden Armbewegungen lässt Noah die Musik förmlich durch sich hindurchströmen, als würde er sie sichtbar machen. Vom Dach aus beobachten die Mitarbeiter die Szene – distanziert, regungslos. Der Arbeiter – gezeichnet vom Leben, das ihn gebrochen hat, stößt er einen verzweifelten Schrei aus. Seine Kollegen wenden sich ab – ein Sinnbild für Entfremdung, Ausgrenzung und das stille Verlöschen innerer Stärke.
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Im Vergleich zu „Specter“, das mit cineastischer Symbolik und übernatürlicher Schwere faszinierte, und „Impose“, das intime Selbstzweifel und innere Isolation thematisierte, wirkt „Dying To Love“ wie die emotionale Mitte dieser Trilogie. Der Song steht für sich, berührt durch seine Offenheit und die Art, wie er Schmerz in Schönheit verwandelt. Die Band selbst beschreibt den Song als Grundstein für das, was kommen wird.
Nach ihren gefeierten Festivalauftritten in den USA – unter anderem bei Louder Than Life und Aftershock – starten Bad Omens am 21. November ihre große Europa-Arenatour „Do You Feel Love“ in Dublin. Mit im Gepäck: drei Songs, die diese Band endgültig an die Spitze des modernen Alternative Metal katapultieren.
Hierzulande sind lediglich Resttickets für die Show in Hamburg erhältlich. Amsterdam hat gerade einen zweiten Arena-Termin erhalten. Auch hier dürften die Tickets schnell ihre Abnehmer finden. Der Fahrplan der Tour liest sich wie folgt:
Termine Bad Omens – „Do You Feel Love“ Arena-Tour 2025:
21.11.2025 IE-Dublin, 3Arena
23.11.2025 GB-Glasgow, OVO Hydro
26.11.2025 GB-London, Alexandra Palace (ausverkauft)
28.11.2025 GB-Manchester, Co-op Live
29.11.2025 GB-Nottingham, Motorpoint Arena (ausverkauft)
01.12.2025 BE-Brüssel, Vorst Nationaal / Forest National
02.12.2025 FR-Paris, Zénith Paris – La Villette (ausverkauft)
04.12.2025 CH-Zürich, The Hall (ausverkauft)
05.12.2025 DE-Nürnberg, PSD Bank Nürnberg Arena (ausverkauft)
06.12.2025 DE-Berlin, Max-Schmeling-Halle (ausverkauft)
09.12.2025 DE-Hamburg, Barclays Arena
10.12.2025 DE-Oberhausen, Rudolf Weber-ARENA (ausverkauft)
12.12.2023 NL Amsterdam, AFAS Live (ausverkauft)
12.12.2023 NL Amsterdam, AFAS Live (neu)
Weblinks BAD OMENS
Webseite: badomensofficial.com
Facebook: @badomensofficial
Instagram: @badomensofficial
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