Das Trio EGOamp, bekannt für von beliebten Filmen inspirierten Elektro-Pop, meldet sich mit einer Veröffentlichung im Kleinformat zurück: Gut anderthalb Jahre nach dem Release des Albums „Cinéaste“ folgt eine Anschluss-EP, passend „Petit Cinéaste“ betitelt, erscheinend auf Eygennutz Records. Die Platte gefiel unserem Rezensenten seinerzeit sehr gut (siehe Link unten), was bietet also die EP? Zunächst einmal ganz nüchtern betrachtet sieben Songs.
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Doch der Reihe nach: In gleich drei Fassungen ist „The Crucible“ auf „Petit Cinéaste“ vertreten. In dem Stück geht es um persönliche schmerzliche Erfahrungen – insbesondere die mit Cybermobbing. Das Stück ist von dem gleichnamigen Film mit Winona Ryder und Daniel Day Lewis inspiriert, der wiederum auf dem berühmten Bühnenstück von Arthur Miller basiert. Auf der EP ist der 7“-Mix enthalten, der etwas kürzer und knackiger daherkommt als das Original, aber natürlich weiter mit seinem sehr eingängigen Refrain punktet. Extra dafür nahmen die drei Mitglieder auch ein Musikvideo auf.
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Etwas verspielter, lieblicher klingt der folgende „Cires Remix“ – das erinnert ein wenig an fröhlichere And One. Einen wiederum anderen Ansatz verfolgt der belgisch-klinische „Run Remix“, vielleicht am ehesten mit Produktionen aus dem Hause Dirk Ivens zu vergleichen. Apropos Belgien: Aus dem Mutterland der EBM könnte der „Wavescanner Remix“ des „Cinéaste“-Opener „The Shining“ stammen, wenn man es nicht besser wüsste. Mit kräftigen Stampf-Beats und spürbaren Anleihen an die Front 242 der 80er-Jahre wird hier der Härtegrad ordentlich angezogen und weitere Abwechslung kreiert.
Das halbe Dutzend macht mit „2001“ ein zuvor unveröffentlichtes, ebenfalls sehr solides Synthie-Pop-Stück voll. Auch dieses Lied liefert einen treibenden Beat, die im Refrain erwähnte „endless journey of time“ macht deutlich, an welchen Film-Klassiker das Trio hier erinnern will. Die EP endet mit dem „Conscience Remix“ von „Leaving Las Vegas“. Der auf dem Album-Original hörbare New-Beat-Einfluss wird hier durch eher Future-poppige Klänge ersetzt und stellen das Stück in ein neues Licht – so, wie es gute Remixe tun sollten. Festzuhalten bleibt: Für EGOamp-Fans lohnt sich „Petit Cinéaste“ sicherlich, wer auf melodiösen, elektronischen Pop steht, darf ebenfalls ohne Risiko ein Ohr riskieren.
Weblinks EGOamp:
Homepage: www.egoamp.jimdofree.com
Facebook: www.facebook.com/Egoamp
Instagram: www.instagram.com/egoamp
Bandcamp: www.egoamp.bandcamp.com