Im Rahmen ihrer “The Savages Tour” machte die aufstrebende US-Band Catch Your Breath erstmals Halt auf deutschen Bühnen. Und direkt ihre zweite Station in der Kölner Essigfabrik meldete stolz den absoluten Ausverkauf sämtlicher Konzerttickets. Mit ihrem modernen Mix aus Alternative Rock, Metalcore und elektronischen Elementen hat sich die Band schnell eine treue Fangemeinde aufgebaut. Spätestens mit ihrem Song „Dial Tone“, der millionenfach gestreamt wurde, haben sie sich als eine der spannendsten neuen Stimmen der Szene etabliert. Bereits eine Stunde vor Öffnung der Location hat sich eine beachtliche Warteschlange vor dem Eingangstor gebildet. Bei frischem Wind und strahlendem Sonnenschein war die Stimmung der Fans blendend. Dank der passend ausgewählten Musik vom Band (Bring Me the Horizon, Motionless in White, u.a.) verging auch die Wartezeit in der Halle wie im Fluge.
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Vorab standen zunächst Of Virtue aus Michigan parat, um uns mit ihrem melodischen Metalcore einzuheizen. Springend enterte zunächst Drummer Ryan Trinh um 19:30 Uhr die Spielstätte des Abends. Fronter Tyler Ennis und Damon Tate – dem Mann an den Saiten, der auch die cleane Gesangslinie übernahm – stand die Motivation ins Gesicht geschrieben. Schon mit dem Opener “Omen” verdeutlichte das Trio klar, wohin die Reise geht – intensiv, finster und energiegeladen. “Cologne, make some fucking noise!” stachelte Tyler direkt die Crowd an. “Are you guys ready to have some fun tonight?” Zu “Hypocrite” forderte er den eröffnenden Pit ein – und sein Plan ging auf. Auch die ersten Crowdsurfer ließen nicht länger auf sich warten. Euphorisch schüttelte Damon seinen Schopf und drehte sich um seine eigene Achse.
“Cold Blooded” lud zum gemeinsamen Headbangen ein. In dem melodiösen Part des druckvollen Tracks entstand im Publikum ein stimmungsvolles Lichtermeer, das der düsteren Ehrlichkeit des Songs eine fast andächtige Kulisse verlieh. Das ließ auch den sympathischen Fronter nicht kalt – inmitten des Lichterglanzes strahlte Tyler wie ein Honigkuchenpferdchen. “But before we play this next one: One simple message.” Tyler verriet uns, dass er dem Alkohol nunmehr seit 18 Jahren abgeschworen hat. Er ermutigte uns zudem für andere da zu sein, wenn wir jemanden kennen, der Probleme habe. “This song is called ,Sober’. Sing it with us, if you know it.”
Der mahnende Song thematisiert die verheerenden Auswirkungen von Sucht auf Betroffene und ihr Umfeld, insbesondere Freunde und Familie. Die Lyrics beschreiben den absoluten Tiefpunkt, den Süchtige erreichen, und die Herausforderung, Verantwortung für ihr selbstzerstörerisches Verhalten zu übernehmen, um letztendlich einen Neuanfang zu wagen – bevor es zu spät ist. Stimmungsvoll schwang die Menge ihre Arme hin und her. Tyler formte ein Herzzeichen aus seinen Händen und die Fans taten es ihm nach. Wie schwerwiegend dieses Thema nach wie vor für den Sänger war, sah man ihm deutlich an. Ergriffen drehte er sich für die letzten Worte herum und Tränen rannen an seinen Wangen herab. Zuvor erzählte er, dass er nur knapp eine zweite Chance erhalten habe. Solch tiefe Wunden lassen einen halt nicht los. Es versetzte einem ein Stich ins Herz, Tyler so zu sehen. Damon übernahm professionell und lenkte die Crowd ab, Tyler hatte somit die Gelegenheit, sich schnell wieder zu fangen.
“For your participation: With this, we’re going to pull a brand new song. How does that sound? We need you guys to go fucking crazy because we may or may not be shooting a music video right now. Let’s see what you fucking got, Cologne. This one is called ‘Goliath’.” Zu knallharten Riffs und wuchtig erklingenden bauten sich Tylers Shoutings bedrohlich auf. Passend dazu formierte sich eine Wall of Death. Munter schnellten die Fans aufeinander zu und rangelten miteinander. “From the bottoms of our hearts: Thank you guys, so much. We’re so far away from home. But you guys make us feel like home. If you know the words, sing as loud as you can. This one is called ‘Sinner’.”
Synthetische Sounds trafen auf aggressive Riffs und intensive Screams. Der Track handelt von toxischen Beziehungen, Manipulation und inneren Zwiespalt – verstärkt durch religiöse Bilder und eine bedrückende Klangkulisse zwischen Härte und Verletzlichkeit. Tyler und Ryan machten gemeinsam kleine Scherze am Drumset. Das konnten sie sich auch leisten, denn die Stimmung war auf und vor der Bühne herrlich ausgelassen. “Thank you guys. After the show, we’re gonna be hanging on at the merch table. Come and say what’s up, pick up some merch, take some pictures, all that stuff. We would love to meet you guys. It has been such a pleasure. We got time for two more for you all. This next one is called ‘Cannibals’.” Hierzu verließ der Frontmann nicht nur die Bühne, um sich an die Absperrung zu stellen und direkt mit seinen Fans zu singen – er überwand diese auch noch, und begab sich mitten die feiernde Menge. Sein Mut wurde belohnt und der volle Fanservice ließ nicht lange auf sich warten, als er sich über die Köpfe der Crowd hinweg zurück nach vorn befördern ließ.
“This is the last song. Our friends of the security guards have not had the chance to do their jobs. Crowd surfers, Let us see you, whoever I see, come over.” In “Cut Me Open” trafen ein letztes Mal brachiale Instrumentalpassagen auf eingängige Refrains und die Securities hatten wahrlich alle Hände voll zu tun. Zahlreiche Happy Faces landeten im Bühnengraben, ehe sie für die nächste Runde wieder in der Crowd verschwanden. Welch ein gelungener Auftakt! Von Of Virtue werden wir sicherlich noch einiges hören und sehen.
Setlist OF VIRTUE – Köln, Essigfabrik (05.04.2025)
01. Omen
02. Hypocrite
03. Cold Blooded
04. Sober
05. Goliath
06. Sinner
07. Cannibals
08. Cut Me Open
Weblinks OF VIRTUE:
Homepage: www.ofvirtueband.com.com
Facebook: www.facebook.com/ofvirtue
Instagram: www.instagram.com/ofvirtue
In der Umbaupause erklang plötzlich “Death Of Peace Of Mind” von Bad Omens. Quietschender Jubel brach aus und voller Vorfreude sangen (vor allem wie weiblichen) Fans Zeile für Zeile des beliebten Songs mit. Fortbildungsunterricht stand auch auf dem Programm. Im Bühnengraben machte sich eine liebevolle, betagtere Dame auf, um jedem (wirklich jedem!) in der ersten Reihe zu erklären, dass man Crowdsurfern auch zum Schluss ihrer Reise Halt bieten müsse, damit sie vorn nicht herunterknallen. Mit vollem Körpereinsatz ahmte sie die notwendigen Handbewegungen nach, um die Sicherheit aller weiterhin zu gewährleisten. Safety first!
Als zweiter Special Guest der Tour waren Until I Wake mit von der Partie. Ende Januar 2025 drehte sich das Besetzungs-Karussell der Band aus New York, trennte sie sich doch von ihrem Sänger Jaali Cypher und verkündete zugleich die erfreuliche Nachricht, dass Gründungsmitglied Cody Jamison, der bis 2023 Teil der Kombo war, künftig wieder das Mikrofon übernehmen werde. Just zu Beginn der gemeinsamen Europatour ereilte Cody allerdings erstmal eine schlechte Nachricht: Auf seinem Flug nach Luxemburg ist sein Gepäck verloren gegangen. Zunächst stand er also mit ziemlich leeren Händen da. Unterkriegen ließ er sich aber keineswegs, auch nicht vom Jetlag, der allen drei Bands zu schaffen machte.
Um 20:30 Uhr betrat das Quartett die Bühne. Mit ihrer Mischung aus Metalcore und Post Hardcore ging es fortan durchaus härter zur Sache. Cody trug übrigens ein Shirt seiner eigenen Band – es hat ja durchaus Vorteile, wenn man zur Not auf eigenes Merchandising zurückgreifen kann. Auch wenn ihm seine Cappy gut stand, war es ein bisschen schade, dass seine Augenpartie stets von dem Schatten des Schildes bedeckt war.
Mit „Catacombs“, dem Eröffnungstrack des am 6. Dezember 2024 erschienenen Albums “Renovate”, lieferten Until I Wake einen kraftvollen Einstieg: Musikalisch geprägt von einer explosiven Mischung aus Modern Metal und Nu-Metal-Anleihen, verliehen dem Track Rap-Passagen eine markante Dynamik. Textlich spiegelte das Stück emotionale Belastungen, innere Kämpfe und den Wunsch nach Veränderung wider – Themen, die sich wie ein roter Faden durch das Album ziehen. Obwohl der Sound nicht perfekt abgestimmt war und Cody zunächst zu leise erklang, gab es in der Menge kein Halten mehr und nach nichtmal zwei Minuten formierte sich der erste Pit. Die Double Bass Drum ballerte und der Fronter verschaffte sich mit einem langgezogenen Scream gehörigen Respekt. “Cologne, what the fuck is up?! Make some noise.”
Klatschend wurde der eingängige Song “Cold” empfangen. Getragen von einem Wechselspiel aus kraftvollen Riffs und melodischen Passagen, schufen die New Yorker eine eindringliche Atmosphäre. “Alright, we’re gonna do one of the new record. For those of you who have seen Until I wake before: I’m not Jaali, I’m the original vocals comeback. This one is called ‘Renovate’.” Der sphärische Titeltrack kam samt eines Gitarrensolos von Niko Foxx ebenfalls prächtig bei der Menge an. “Are we still alive out there, Germany? Do you want some heavy shit?” Abfahrt mit “Separate”! Wütende Screams wechselten sich mit einnehmendem Klargesang ab und der aufbäumende und bedrohlich wirkende Sound setzte weitere Energien in der Crowd frei. Zu dem Brecher “Sinking Under” headbangten die engagierten Mannen an den Saiten mit vollem Körpereinsatz.
Die Single “Octane” hat via Youtube mittlerweile mehr als 5 Millionen Zuschauer erreicht. Auch live fand der Song seinen Anklang. Ausgelassen bewegte sich Cody mit lässigen Tanzbewegungen über die Riser. Immer wieder visierte er dabei einzelne Konzertbesucher an und ließ es sich nicht nehmen, kleine Parts auch von den Fans singen zu lassen. Textlich dreht sich „Octane“ um ungebremste Energie, Selbstbestimmung und den Willen, sich nicht aufhalten zu lassen – eine Kampfansage an alle inneren und äußeren Hürden. “You’re fucking amazing. Hey, once again, we are Until I wake. If you guys have never heard from us, we’re all the way from New York City in America. And we are so fucking excited that you guys welcome us here in your country. It’s awesome.”
“Inside My Head” startete harmonisch, doch der Schein trog und das wusste keiner besser, als Cody: “Split this shit down in the middle!” Das nächste Gerangel folgte auf dem Fuße. Jetzt war mit Cody nicht mehr zu spaßen. Erschütternd baute sich seine Stimme auf, ehe es ihm die brachiale Soundwand gleichtat. Ein rotziges „Blegh“ durfte an dieser Stelle selbstredend nicht fehlen. Der Spaß stand den Leuten vor und auf der Bühne ins Gesicht geschrieben. “Hell Yeah! A fucking amazing energy!” kommentierte der Sänger zufrieden. “This is our last song. You guys might know it. Bring all those crowdsurfers up here. Everybody, get the fuck up here!” Wie bestellt, mehrten sich die Crowdsurfer über den Köpfen der Menge zu „Self-Medicated“, einem Song, der sich mit den eigenen Dämonen, inneren Konflikten und der Suche nach einem Ausweg auseinandersetzt. „One more chance to sing along with me!“ Ein letztes Mal erhob die Menge ihre Stimme, vereint in der Energie des Songs und der Kraft des Moments. “Thank you so fucking much. We are Until I Wake.” Nach einem gemeinsamen Erinnerungsfoto mit der Crowd, warf Alex Curtin zum Abschied seine Drumsticks in die aufgeheizte Menge.
Setlist UNTIL I WAKE – Köln, Essigfabrik (05.04.2025)
01. Catacombs
02. Cold
03. Renovate
04. Separate
05. Sinking Under
06. Octane
07. Inside My Head
08. Self-Medicated
Weblinks UNTIL I WAKE:
Homepage: www.untiliwake.com
Facebook: www.facebook.com/untiliwake
Instagram: www.instagram.com/untiliwake
Um 21:30 Uhr war dann die Zeit für den Headliner des Abends gekommen: Catch Your Breath. Noch vor seinen Bandkollegen zeigte sich Josh Mowery unter lautstarkem Jubel – in einem weißen Kurzmantel samt schwarzer Mütze. Mit “Ghost Inside The Shell” eröffneten die Jungs ihr Set. Emotional aufgeladen und zugleich eingängig mit packenden Hooks und dynamischen Wechseln zwischen Härte und Melodie entfaltete der Track vollends seine Wirkung. Von Beginn an sangen die Fans Zeile für Zeile euphorisch mit.
Sogleich ergriff der Fronter das Wort: “So just to make sure, that I get this correct. You guys pronounce it ‘Koln’, correct?” Die Crowd rief Josh einstimmig die korrekte Aussprache entgegen: “Köln”. “Hell yeah. What’s up, Köln? I got a question for you guys. Where are all my couples at? Just my couples. Raise your hands. Ok, now, where’s my single people? Raise your hands. For this next song – couples. I want you to show the single people the power of unity. Single people, I want you to take out your frustrations on those fucking couples. This next song is called ‘Deadly’. Sing it back to me.”
Die treibende, düstere Hymne wurde von schweren Riffs und elektronischen Akzenten getragen. Voller Leidenschaft setzte Josh seine überaus wohlklingende Stimme ein. Inhaltlich dreht sich der Song um toxische Beziehungen und die damit verbundene zerstörerische Anziehungskraft, der man sich schwerlich entziehen kann. Der Track entwickelte eine mitreißende Dynamik – intensiv, kraftvoll und getragen von der spürbaren Spannung zwischen Schmerz und Sehnsucht. Für einen unvergesslichen Moment sorgte dabei ein Pärchen in Ohnezahn- und Tagschatten-Jumpsuits aus dem Film “Drachenzähmen leicht gemacht”: Während er sich rücklings über die Menge tragen ließ, balancierte sie stehend auf seinem Körper – und setzte damit dem Crowdsurfing-Spektakel die Krone auf.
“I woke up this morning feeling like shit. But then I looked at the flyer and saw that you guys sold this motherfucker out. And I said I’m not missing this for the fucking world. What I am gonna need is a little bit help from you guys tonight. Are you cool with that? Help me sing. The next one is called ‘Mirror’. I wanna see you move your feet.” Auch hier gab es kein Halten mehr, gemeinsam mit dem Sänger hüpfte die Menge vergnügt in die Höhe. Live entfaltete sich der Song noch wuchtiger als auf dem Album, und der begeisterte Zwischenjubel bewies, dass es nicht nur mir so ging.
Josh zeigte sich beeindruckt: “You guys are fucking awesome! So Köln, do you guys like heavy music here? We’re gonna turn the clock back a little bit and play it all going for you. Is that ok? Alright, this song is called ‘Criminal’. Let’s have some fucking fun.” Hiermit zündeten Catch Your Breath ein wahres Brett – der härteste Song ihres Sets, der mit donnernden Breakdowns, aggressiven Vocals und kompromissloser Energie über das Publikum hinwegfegte. Der Track entlud sich wie ein Gewitter, roh und unerbittlich, und brachte den Moshpit ordentlich in Bewegung. Kein Platz für Zurückhaltung – hier regierten Wucht, Wut und volle Körperlichkeit.
“How many of you are tired of the perfect fucking world?” Temporeich folgte mit „Perfect World“ ein Song, der trotz seines treibenden Beats eine nachdenkliche Ebene offenbarte. Thematisch dreht sich der Track um das Gefühl, in einer zerbrochenen Welt zu leben, in der Perfektion nur Fassade ist. Diese ernüchternde Erkenntnis verpackten die Jungs aus Austin in einen kraftvollen Sound, der für reichlich Bewegung sorgte.
“So Köln, we’re gonna slow it down a little bit on this one, ok? Sing it as loud as you can. This next song is called ’21 Gun Salute.’“ Mit diesen Worten leitete die Band in einen der emotionalsten Momente des Abends über. Der Song traf einen mitten ins Herz, während eine Welle aus Melancholie und Hoffnung durch die Menge zog. Der Mix aus sanften Gitarrenklängen und Joshs gefühlvollem Gesang ließ scheinbar die Zeit stillstehen. An Josh ging diese Stimmung auch nicht spurlos vorbei. „You guys are gonna make me cry!“
“Before we play this next song, I’m going to talk about it a little because it was a really personal song for us. See, while we were in the studio recording this song, unfortunately, Teddy’s grandmother, who raised him like a mother, passed away. She was our biggest supporter from day one, and she never even got to see us play live once. So we’re gonna dedicate this song to her. If you guys know it, help me out. This song is called ‘Good And Goodbye’.” Der Song füllte den Raum mit einer spürbaren, tiefen Ehrlichkeit und Traurigkeit. „Good And Goodbye“ wurde zu einem emotionalen Tribut – sanft, aber intensiv. Er erzählte von Abschied und der Unausweichlichkeit des Verlustes, aber auch von der Stärke, die in der Erinnerung und der Liebe weiterlebt. Die Crowd gab sich respektvoll und ehrfürchtig, aber dennoch beseelt von der Schönheit des Songs, der die Band und ihre Fans in einer gemeinsamen, stillen Verbundenheit vereinte.
“I gotta tell you guys that y’all are fucking awesome! I welcomed this day, didn’t feel really good. We had a really rough soundcheck and things went wrong, but fuck it. We’re here. Now, we’re on stage. You guys are here. Let’s have a fucking party. Why not? With that being said, we’re gonna speed it back up a little bit. So, Köln, I have another question for you: Where are my fucking ‘Savages’ at?” Der Track explodierte förmlich und die ungestümen, jungen Wilden waren natürlich am Start. Zahlreiche Pits entluden sich und der Schwall der Crowdsurfer nahm kein Ende. “Put the horns in the sky!“ rief Josh – und sofort schossen die Teufelshörner in die Höhe. Als der Refrain einsetzte, stimmte das Publikum begeistert mit ein: “We are the savages, we’re the ones who never back down, we are the savages, we’ll never stop this fucking sound!”
“Fuck yeah! Köln, are you sweaty out there? Good! Before we play this song we’re gonna talk a little bit about it, too because this one is really personal, particularly to me. When I was growing up I had a parent who didn’t give a shit about me! Did anybody else have a parent like that?I wrote this song for you guys. You are not alone. This next song is called ‘Cycles’. Pit? You got one job. Spin that motherfucker in a circle. Let’s go.” Die Bühne wurde in rotes Licht getaucht und die Luft schien geladen, als Josh seine Worte in die Menge rief. Aufgestaute Wut entlud sich in seinen Vocals, die mit jeder Silbe mehr Intensität aufbauten. „Jump with me. Are you guys ready? Put your fist in the sky.“ Die Crowd reagierte sofort, sprang, kreischte und ließ sich von der Energie des Songs mitreißen.
„Cycles“ war ein wilder, fast schon roher Ausbruch aus innerer Frustration. Der Song klang druckvoll und mitreißend, durchzogen von aufpeitschenden Gitarrenriffs und treibenden Drums, die den Zorn und die Verletzlichkeit, die Josh in den Lyrics beschrieb, perfekt transportierten. Er thematisierte den ewigen Kreislauf aus Enttäuschung und innerem Kampf, den viele erleben, wenn sie von denen enttäuscht werden, von denen sie sich Liebe und Unterstützung erhoffen. Der Song war eine Katharsis, ein befreiender Moment der Verbundenheit, in dem die Fans gemeinsam das Gefühl teilten: „Du bist nicht alleine.“ Und das bekräftigte auch der begnadete Sänger: “Right here, right now. You are not alone. Because we have each other, we help each other. I love you guys so much.”
“What’s up guys? In an unfortunate turn of events, we only have two more songs for you to see. But, what if I promised you that we saved the best for last? All right singers. Get those voices ready. But before we play. Get those cell phones out. Turn them around and turn that flashlight on and light up this stage. This all goes out to you. This song is called ‘Dial Tone’.” Hunderte Handylichter tauchten die Essigfabrik in ein stimmungsvolles Lichtermeer. Josh wurde zum engagierten Dirigenten und hatte seine hingebungsvolle Crowd fest im Griff. Die Atmosphäre war wahrlich magisch.
„Dial Tone“ packte die Fans von der ersten Sekunde an mit seiner emotionalen Intensität. Der Song erklang tiefgründig, getragen von sanften Gitarren und einem einprägsamen, fast hypnotischen Rhythmus, der sich immer weiter steigerte. Thematisch kreisten die Lyrics um das Gefühl von Entfremdung und der Herausforderung, in einer zunehmend isolierten Welt eine Verbindung zu anderen zu finden – und dem verzweifelten Versuch, durch Kommunikation wieder Nähe herzustellen. Doch das Ende, das von einem entmutigenden Tuten eines Telefons begleitet wurde, ließ erahnen, dass diese Bemühungen letztlich erfolglos waren, und verdeutlichte das Scheitern, wirklich eine Verbindung zu schaffen. Doch davon war hier nichts zu spüren. Denn die Fans sangen mit Josh den Refrain, jeder Ton ein gemeinsames Versprechen, trotz allem nicht aufzugeben. Hier war man sichtlich eine Einheit und dieses Gefühl tat allen Anwesenden sichtlich gut.
“I just wanna say thank you for being in the very first sell out of this tour. It’s our very first time here. You guys have no idea what it means to us. This is our last song. Where ar those crowdsurfers at?” Na, auf diese musste der Frontmann nicht lange warten. Lachend landeten sie im Graben und nahmen sich dabei singend in die Arme, ehe sie den Gang wieder flott für die nächste Schar freimachten. Zu “Shame On Me“ schwang die Menge ihre Arme im Takt. Sehnsuchtsvoll sahen die Fans den Jungs hinterher, als diese folgend die Bühne verließen. Doch natürlich ließ man sie noch nicht endgültig entschwinden. “One more song”-Rufe waren sicherlich auch außerhalb der Essigfabrik zu hören, so laut wie diese erklangen.
Backstage meldete sich Josh kurzum zu Wort: “You guys were saying like three words, but I couldn’t tell what they were. Hold on. I guess, I’m gonna have to come back on stage to figure out what you’re saying. All right now. What were you guys saying? You guys want one more song? Alright boys. Let’s give them one more. Alright Köln, it’s time to lose your fucking minds. This song is called ‘You Should Know Why’.”
Ein letztes Mal tobten sich Josh Mowery und Teddy Herrera an den Saiten aus, während ihre Gitarren aufheulten. “Y.S.K.W” klang kraftvoll und ungestüm, mit treibenden Riffs und einem energischen Schlagzeug, das zusammen mit Joshs rauen, leidenschaftlichen Vocals eine explosive Atmosphäre erzeugte. Der Refrain brüllte förmlich nach einem letzten, alles überwältigenden Moment des Ausbruchs, bei dem die Fans sich engagiert in den Song hineinwarfen, wohlwissend, dass das Ende nahte. Die Crowd sang mit jeder Faser ihres Körpers mit. Welch ein beeindruckendes Finale! “Köln, we love you. Get home safe. We’ll see you next time. But before we leave, take a quick picture with us, ok? Ja? Alright, sweet. Köln, you guys are fucking amazing.”
Mit einem letzten Blick in die jubelnde Menge verließen die Jungs die Bühne – nicht ohne ein Gefühl der Erfüllung und Dankbarkeit, dass sie diesen Abend zusammen mit ihren Fans erleben durften. Einziger Wehmutstropfen? Der gesamte Gig dauerte gerade mal 50 Minuten. Das war tatsächlich knapp bemessen! Angesichts der überwältigenden Resonanz dürfen die Jungs sicherlich schon bald über eine Rückkehr nachdenken. Die deutschen Fans haben ihre Leidenschaft für die Band klar unter Beweis gestellt – und beim nächsten Mal freuen wir uns auf ein längeres Set, ok? You Should Know Why! <3
Setlist CATCH YOUR BREATH – Köln, Essigfabrik (05.04.2025)
01. Ghost Inside The Shell
02. Deadly
03. Mirror
04. Criminal
05. Prefect World
06. 21 Gun Salute
07. Good In Goodbye
08. Savages
09. Cycles
10. Dial Tone
11. Shame On Me
12. Y.S.K.W. (Z)
Weblinks CATCH YOUR BREATH:
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