26. DARK STORM FESTIVAL – Chemnitz, Stadthalle (25.12.2024)

Fotos: Dark Storm Festival 2024
Front 242, © Thomas Bunge
Geschätzte Lesezeit: 5 Minute(n)

Zum 26. Mal lockte das Dark Storm Festival am 25.12.2024 nach Chemnitz. Dank des hervorragenden Line-ups waren die Tickets für das Event fast vollständig vergriffen. Bereits um 15 Uhr versammelten sich zahlreiche Besucher vor der Stadthalle, Pünktlich um 15:30 Uhr begann der Einlass. Die abwechslungsreiche Auswahl umfasste dieses Jahr 11 Bands aus den Genres Darkwave, Gothic, Elektro, Industrial und Metal. Darunter mussten DAF ihren Auftritt leider aufgrund eines Schlaganfalls von Robert Goerl kurzfristig absagen. Zum Glück befindet er sich mittlerweile auf dem Weg der Genesung. Gute Besserung an dieser Stelle weiterhin von uns, Robert! Die festliche Dekoration mit Weihnachtsbäumen und funkelnden Sternen schaffte eine stimmungsvolle Atmosphäre, die das Festival zu einem besonderen Ereignis machte. Auch in diesem Jahr waren einige Stände mit Kleidung, Schmuck und CDs vertreten. Weiterhin gab es für jeden Band Merchandising-Stände, wo man noch T-Shirts und Fan-Artikel kaufen konnte.

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Planmäßig um 16:15 Uhr startete das Festival mit der Pariser Band Shaârghot. Eine größere Menge Fans stand jetzt bereits im großen Saal vor der Bühne. Die Musiker trugen auffällige, dunkle Cyberpunk-Outfits und waren mit schwarzer Schminke versehen. Die Band brachte einen markanten Stil aus Industrial-Metal und EBM auf die Bühne. Kombiniert mit wuchtigen Beats und kraftvollen Gitarrenriffs schufen sie eine düstere Atmosphäre. Als Gegenstück wurde im Hintergrund eine farbenprächtige Videoshow projiziert. Diese wurde durch spektakuläre Lichteffekte und geheimnisvolle Nebelschwaden verstärkt. Von der ersten Minute an beeindruckten sie die Zuschauer und sorgten für eine spektakuläre Vorstellung. Shaârghot war zweifelsohne eine außergewöhnliche Wahl als Opener des Festivals.

Nach kurzem Umbau ging es um 17:10 Uhr mit der Industrial-Metal-Band Schattenmann weiter. Am Anfang waren die Musiker noch hinter Torbögen versteckt, starteten jedoch gleich durch. Mit ihrem charakteristischen Stil, der eine Mischung aus Alternative Rock und Industrial darstellt, kamen die Anhänger der Neuen deutschen Härte gleich auf ihre Kosten. Donnernde Gitarrenakkorde und ein energischer Bass verliehen dem Klang zusätzliche Tiefe. Der Gesang von Frontmann Frank Herzing fesselte die Zuhörer mit seiner markanten Stimme und einer leidenschaftlichen Bühnenpräsenz. Durch die Kombination aus eingängigen Melodien und intensiven Sounds entstand eine unwiderstehliche Dynamik, die die Menge zum Tanzen animierte und für ausgelassene Feierstimmung sorgte.

Zur gleichen Zeit eröffnete die Chemnitzer Band Accessory den Abend im Second Floor. In ihrer Heimatstadt haben sie einen hohen Bekanntheitsgrad. Gleich zu Beginn war der kleine Saal so voll, dass die Besucher bis zu den Eingängen standen. Die vielschichtige und tanzflächenfähige Musik von Accessory fesselte das Publikum von Anfang an. Die Atmosphäre im kleinen Saal war elektrisierend, und die Fans feierten ausgelassen. Am Anfang wurde das Duo von 2 Tänzerinnen unterstützt. Der Auftritt von Accessory war ein gelungener Auftakt des Abends im Second Floor und eine solide Grundlage für weitere passende Acts.

Das bayrische Duo Das Ich betrat anschließend die Bühne im Headquarter und entführte das Publikum in ihre einzigartige musikalische Welt. Seit mehr als 30 Jahren erschaffen Stefan Ackermann und Bruno Kramm zusammen Musik, die Elemente von Darkwave, Neo-Classical und Industrial vereint. Die Shows von Das Ich sind sowohl visuell als auch musikalisch ein Erlebnis. An diesem Abend präsentierten sie eine Auswahl aus ihrem breiten Repertoire, das die Fans seit Jahren begeistert. Titel wie Kain und Abel, Die Propheten und Gottes Tod durften dabei nicht fehlen und wurden mit großer Begeisterung aufgenommen. Die tiefen, düsteren Klänge und die theatralische Inszenierung begeisterten die Anwesenden. Jeder Song wurde zu einer emotionalen Reise. Der Auftritt von Das Ich hinterließ einen bleibenden Eindruck und wurde zu einem unvergesslichen Moment für das Publikum des Festivals.

Nahezu zeitgleich spielte im Second Floor die deutsche Elektro-Band Chrom. Das Duo kombiniert EBM-Elemente und Synthie-Pop. Chrom überzeugte mit einem harmonischen Zusammenspiel von Synthesizern und elektronischen Drums. Die Fans feierten jeden Moment und ließen sich von der Show mitreißen. Die Kombination aus kraftvollen Rhythmen und eindrucksvollen Klängen, gepaart mit der freundlichen Ausstrahlung der Künstler, verlieh der Darbietung eine besondere Note, welche sehr gut bei den Zuschauern ankam.

Um 19:20 Uhr wurde es im Headquarter Zeit für die Gothic-Metal-Band Nachtblut. Ihr melodischer und düsterer Stil vereint kraftvolle Gitarrenriffs mit tiefgründigen, emotionalen Texten. Die Texte, vorwiegend in Deutsch, wurden von den zahlreichen Fans textsicher und leidenschaftlich mitgesungen. Nachtblut zeigte, dass sie zu den herausragenden Vertretern des Gothic-Metal zählen. Ihre beeindruckende Performance, unterstützt von den energisch über die Bühne wirbelnden Musikern und begleitet von dichtem Nebel, begeisterte das Publikum bis zum letzten Song. Die Band schaffte es, die Zuschauer mit jeder Bewegung und jedem Ton mitzureißen. Der Nebel verstärkte die mystische Stimmung und passte perfekt ins Gesamtbild.

Parallel spielte im Second Floor die mexikanische Formation Rabia Sorda. Hinter diesem Projekt steht Erk Aicrag, der bekannte Frontmann der mexikanischen Elektro-Legende Hocico. Mit vier veröffentlichten Alben hat sich die Band einen eigenen Stil erarbeitet, der melodischer und weniger aggressiv ist, als das Werk von Hocico. Die Musiker bewiesen eindrucksvoll, dass sie eine eigene Identität in der elektronischen Musikszene haben und das Publikum hochleben lassen können. Die Unterstützung durch Gitarre und Schlagzeug verlieh den elektronischen Klängen zusätzliche Tiefe und Dynamik. Die Fans waren sichtlich zufrieden und belohnten jeden Song mit lautstarkem Applaus.

Gegen 20:30 Uhr wurde es dann Zeit für Covenant, die ihren Auftritt auf der Headquarter Stage hatten. Geduldig warteten viele Fans auf die Band, die seit den 1990er Jahren eine Reihe von Clubhits kreiert hat. Die Bühne war in Nebel gehüllt, als Eskil Simonsson und seine Musiker die Bühne betraten. Dicht gedrängt am Bühnenrand tanzten die Fans ausgelassen und sangen mit, während die Temperatur im Saal weiter anstieg. Die Setlist war vollgepackt mit tanzbaren Hits. Es gab auch ein paar ruhigere Nummern, die für Abwechslung sorgten. Die Musiker gaben alles auf der Bühne und präsentierten eine beeindruckende Auswahl an Liedern aus den letzten Jahrzehnten. Ein weiteres Mal zeigte Covenant, dass sie zu den Top-Acts der elektronischen Musik gehören und die Zuhörer mit ihrer kraftvollen Darbietung begeistern können.

Gegen 21:35 Uhr trat [:SITD:] als letzte Band des Abends im Second Floor auf. Bekannt für ihre unverwechselbaren Sounds, brachte die deutsche Future-Pop-Band das Publikum in die richtige Stimmung. Die Fans drängten sich dicht an dicht und ließen sich von den elektronischen Klängen mitreißen. EBM- und Industrial-Elemente verschmolzen mit melodischen Passagen zu einer faszinierenden Komposition. Die Band schaffte es, das Publikum mit ihrer Leidenschaft und Energie zu packen und zum Tanzen zu bringen. [:SITD:] sorgte damit auch für einen gelungenen Abschluss im Second Floor.

Zur gleichen Zeit warteten bereits zahlreiche Besucher auf Kirlian Camera, die um 21:45 auf der Headquarter Stage starteten. Die italienische Formation kann auf eine beeindruckende Bandgeschichte zurückblicken, die sich über mehrere Jahrzehnte erstreckt. Ihr abwechslungsreicher Musikstil hat sich im Laufe der Jahre gewandelt und umfasst heute eine faszinierende Mischung aus Electro, Industrial, Darkwave, Modern Classical und Experimental. Die ständigen Mitglieder Elena Alice Fossi und Angelo Bergamini wurden live an Gitarre und Bass unterstützt. Kirlian Camera präsentierte in der folgenden Stunde einen faszinierenden Querschnitt über ihre Schaffenszeit. Mit ihrem facettenreichen Sound verzauberten sie das Publikum und ließen keinen Moment der Langeweile aufkommen. Die Band beeindruckte mit jedem Song und machte das Konzert zu einem unvergesslichen Ereignis. Auch neue Songs fanden ihren Platz im Set und wurden begeistert aufgenommen. Als Co-Headliner des Abends lieferten sie einen beeindruckenden Auftritt.

Um 23:10 Uhr war es dann Zeit für die belgische EBM-Legende Front 242, dem Headliner des Festivals. Besonderes in den 1980er und frühen 1990er Jahren war die Band sehr aktiv, prägte den Begriff der Electronic Body Music und beeinflusste zahlreiche Bands. Auch in jüngerer Zeit trat Front 242 immer wieder live auf. Nun verabschieden sie sich nach über 40 Jahren Bühnenpräsenz mit einer letzten Tour. Die Show auf dem Dark Storm Festival umfasste ein volles 90-minütiges Set. Der Saal war nun voll bis in die hintersten Reihen, denn niemand wollte sich die Show entgehen lassen. Front 242 starteten gleich voll durch und lieferten von Anfang an eine energiegeladene Performance, die durch eine passende Videoshow unterstützt wurde. Besonders die großen Klassiker der 1980er und frühen 1990er wie Body to Body, Masterhit und Tragedy For You sorgten für Begeisterung. Jeder Song ließ die Fans tiefer in die musikalische Welt eintauchen. Nach drei Zugaben erreichte das Festival mit dem großen Hit Headhunter seinen Höhepunkt und endete mit tosendem Applaus. Die Band zeigte sich in Bestform und hinterließ ein glückliches Publikum.

Auch auf dem 26. Dark Storm Festival konnte wieder ein beeindruckendes Line-up präsentiert werden. Die einzelnen Shows waren durchweg gut besucht und die Atmosphäre an diesem Abend war sehr angenehm. Wieder einmal war das Dark Storm ein gelungener Jahresabschluss. Die Headliner des Abends erwiesen sich als perfekte Wahl und überzeugten das Publikum auf ganzer Linie. Es war ein unvergesslicher Abend, der den Besuchern noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Weblinks DARK STORM FESTIVAL:

Homepage: www.darkstorm-festival.de
Facebook:  www.facebook.com/darkstorm.festival

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