EMPATHY TEST / AUGER / LAKESIDE X – Oberhausen, Kulttempel (30.03.2024)

Fotos: EMPATHY TEST
Empathy Test, © Michael Gamon
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Ja darf es denn wahr sein – 10 Jahre Empathy Test! Das musste natürlich gefeiert werden und zwar mit einer umfangreichen Jubiläumstour. Im Jahr 2014 erschien das erste, selbst produzierte Album Losing Touch. Nur ein Jahr später wurden die Londoner bereits von Jan Winterfeld auf dem Wave Gotik Treffen entdeckt. Er nahm sie bei seiner Booking Agentur Pluswelt Promotion unter Vertrag und schickte sie im Folgejahr mit De/Vision und Mesh auf Tour.

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EMPATHY TEST / AUGER / LAKESIDE X - Oberhausen, Kulttempel (30.03.2024)
Empathy Test bei ihrem Konzert im Kölner Underground 2017 © Nadine Kloppert

Im Frühling 2017 ist mir die Band mit dem wohlklingenden Synthpop erstmals begegnet. Im Vorprogramm von Aesthetic Perfection sprang der Funke im Kölner Underground auf Anhieb über. Nur wenige Monate bespielten sie auch schon bei schönstem Sonnenschein die Main Stage des Amphi Festivals. Empathy Test sind aus der Schwarzen Szene nicht mehr wegzudenken. Ihre gefühlvollen Songs verankerten sich geradewegs in den Herzen ihrer Fans. Unzählige Konzerte und erfolgreiche Veröffentlichungen folgten. Zwischendurch wechselten die Live-Musiker an der Seite von Isaac Howlett.

Doch mittlerweile hat Isaac Howlett seine festen Tourmember gefunden. Der Wiener David Leisser gibt den Tracks an den Drums den richtigen Schwung und die Augsburgerin Nadine Green hat ihren dauerhaften Platz an den Keys eingenommen. Auf der Jubiläumstour erwartet die Fans eine rund zweistündige Show – mit Songs aus der gesamten Diskographie der Band. Zuletzt habe ich das Trio so stark wie nie zuvor erlebt. Konnte das tatsächlich nochmal getoppt werden? Könnte eine so üppige Setlist gar langatmig wirken? Sänger Daniel Graves von Aesthetic Perfection besteht z.B. bewusst auf kurz gehaltene Shows, um das euphorische Feeling aufrechtzuerhalten.

Wir waren nun im Oberhausener Kulttempel zu Gast. Doch bevor sich die Fragen beantworten ließen, standen zwei weitere Bands in den Startlöchern, um den Abend gebührend zu eröffnen. Den Anfang machte die Kombo, mit der weitesten Anreise. Bühne frei für Lakeside X aus Prag. Die Band schöpfte dabei aus ihrer langjährigen Erfahrung. Seit dem Jahr 2005 haben die Tschechen vier Alben und eine EP herausgebracht. In den Jahren 2010-2020 pausierten die Mannen zwar, aber seit ihrem starken Comeback touren sie besonders seit dem letzten Jahr eifrig durch die Clubs. Im Juli 2023 verwirklichte sich gar ein Traum, durften Lakeside X doch gar das Konzert von Depeche Mode in Prag eröffnen. Versiert bescherten sie uns nun auch einen stimmungsvollen Einstieg in den heutigen Abend.

Sänger Janne Marvannen stellte seine Band kurz vor und Lifeline bot einen blendenen Einstieg in das Set. Die eingängige Electroperle vermochte niemanden stillstehen zu lassen. Direkt hatten die Jungs das Publikum auf ihrer Seite. “Hello Oberhausen. We’re gonna play a song from our new album ,Love Disappears’. This one is called ,Time Has Come’.” Etwas ruhiger und waviger kam der Folgetitel daher. Nun konnte man die Band Member auch auf sich wirken lassen. Robert Broj verdeckte seine Augen hinter einer coolen Sonnenbrille und lieferte hinter seinen Keys eine lässige Performance. Mit seiner leicht schräg aufgesetzten Cappy wirkte Jakub Zachoval an der Gitarre noch richtig jugendlich. Und dieser Gig schien ihm sichtlich Spaß zu machen. Auf der aktuellen Tour verzichtete Janne auf seine schwarz Wollmütze. Sein längeres, braun-gelocktes Haar passte wunderbar zu seinen mit Kajal umrandeten Augen. Mit seinen nietenbesetzten Halbschuhen sorgte er für einen weiteren Blickfang. Zu Tear Down The Wall drehte sich der sympathische Fronter um die eigene Achse und war völlig in seinem Element. Immer wieder kam er dicht an den Bühnenrand, um dem Publikum ganz nahe zu sein.

Und der Auftritt von Lakeside X hinterließ Eindruck. Lobende Worte vernahm ich direkt neben mir. Live gefielen die Songs “noch besser als bei Spotifiy!” Janne schien sich schnell wohlzufühlen. “We love this place. We have been here for the second time today. It’s a beautiful place. It’s a wonder we are here after years, you know? The next song is called ,Wonder’.” Sanfte Klänge breiten sich aus und lächelnd blickte der Sänger in die aufmerksamen Gesichter in der Menge. “Thank you very much. Before we go, let’s get some dancing. Let’s cheer up, let’s celebrate music which is fascinating. This one is called ,Fascination’.” Schon kam wieder Bewegung in den Kulttempel – auf und auch vor der Bühne. Jakub ließ es sich nicht nehmen, zwischendurch ein fixes Selfie mit der Crowd aufzunehmen. Jubelnd und klatschend wurde der Track quittiert. “You’re so great. Thank you. You’re so kind to us. We have a few more songs, before we go.” Bloodflies entpuppte sich als herrlich sphärisch und Janne genoss seinen gelungenen Auftritt in vollen Zügen.

“We are Lakeside  X from Prague. Thanks Pluswelt, thanks Isaac and Empathy Test for having us here. We are really happy to be here. You are wonderful. This is the last song which is called ,Rising’. “Mit ihrer Single vom aktuellen Album verabschiedeten sich die Tschechen nach 30 kurzweiligen Minuten und hinterließen uns zum Abschied einen hartnäckigen Ohrwurm: “And love love love love disappears. Love love love turns into fear.” Ich bin mir sicher – Lakeside X werden wir noch häufiger zu sehen bekommen, und das ist auch gut so. 

Setlist LAKESIDE X – Oberhausen, Kulttempel (30.03.3024):

01. Lifeline
02. Time Has Come
03. Tear Down The Wall
04. Wonder
05. Fascination
06. Bloodflies
07. Rising

Weblinks LAKESIDE X:

Homepage: https://lakesidex.com
Facebook: https://www.facebook.com/lakesideX
Instagram: https://www.instagram.com/lakesidex_theband_official

Zweiter Special der Guest der Tour waren Auger aus England. Auf die Briten sind wir vor knapp einem Jahr im Zuge des Industrial Pop Festivals mit Aesthetic Perfection aufmerksam geworden. Während ihres Gigs wurden sie für uns zu DER Neuentdeckung. Mit ihrem Electro-Rock spielten sie sich damals direkt in unsere Herzen. Mittlerweile hat das Duo um Kyle J Wilson und Drummer Marcus Carter Zuwachs bekommen. Noch ganz frisch komplettierte nun Marta Viola an den Keys das Bandgefüge.

Bereits seit 2017 ist Kyle mit seiner Band aktiv. Alle vier Alben, die er bislang veröffentlich hat, landeten in den Top 5 der Deutschen Alternative Charts. Seit dem vergangenen Jahr sind Auger ebenfalls bei Pluswelt unter Vertrag. Seitdem ist die Band stets auf Achse, selbst eine US-Tour steht gerade auf dem Plan. Im Juli spielen sie auch erstmalig auf dem Amphi Festival. Zunächst durften wir die Briten aber erneut live erleben. “Auger! Auger!”-Rufe lockten das Trio pünktlich auf die Bühne. Mit dem bislang unveröffentlichten Song Goodbye begrüßten uns Auger auf sanfte Art und Weise im Kulttempel. Kyle ist seinem Look samt seinem schwarzen Kilt und dem eng anliegenden Oberteil treu geblieben. Sound Of The Machine läutete dann auch schon den rockigeren Part des Sets ein. Wenn Kyle nicht gerade Gitarre spielte, reckte er seine Arme in Höhe und untermalte die Lyrics mit anmutigen Bewegungen.

Im Publikum stachen bereits einige textsichere Fans hervor. Marcus hat sich mittlerweile als Drummer etabliert und verlieh der Show straight noch ein bisschen mehr Würze. Zu dem seichten und zugleich tanzbaren Stück My Death blickte Kyle lächelnd in die Menge. Marcus motivierte die Fans mitzuklatschen. Stimmungsvoll ging es mit dem elektronisch-sphärischen Clubkracher Dark Clouds weiter. “I wanna see your hands.” Hierzu mussten die Gäste nicht sonderlich gebeten werden. Nun kam der Sänger ganz nach vorn und vereinte seine Hand mit der ein oder anderen Hand seiner Fans. Mit seiner beeindruckend tiefen Stimme zog er dabei die in Besucher seinen Bann. “It’s so good to be back in Oberhausen. Thank you very much for having us. This next one is new. This is called ,The Old Arcade’.” Richtig melancholisch kam der neue Midtempo Song daher. My Guardian machte uns erneut Beine. Kyle sah man währenddessen einfach zu gerne dabei zu, wie er am Mikro stand und litt, während er tief in seinen Songs versank. Mit glasklarer Stimme präsentierte uns der Fronter die gefühlvolle Ballade When We Are Apart.

Zwischen den Songs ging Kyle diesmal recht sparsam mit seinen Worten um. Auch wenn ich den Exoten Libra schmerzlich (!!!) im Set vermisst habe – es folgte ja noch Oxygen. “It’s our last song tonight. Thank you very much, I love you.” Den wahren Zauber von Auger entfachte die Band aber mit ihrem finalen Titel. Nun entstanden die Momente, die niemals enden sollen. Vom ersten Augenblick an hing man an Kyles Lippen. Seine Augen leuchteten, seine Passion war spürbar. Die sehnsuchtsvolle Hymne mit dem starken Refrain ging direkt unter die Haut. Doch das Ende nahte: “Here comes the rain. You know, I really hate goodbyes. Goodbye my friend. I hope you hold you tonight.” Zu den Lyrics reckte er seine Arme nochmal in die Höhe und und schwang sie sanft hin und her. Doch auch wenn der Auftritt nach 40 Minuten vorüber war und Zugabe-Rufe aus Zeitgründen leider nicht berücksichtigt werden konnten – ein Wiedersehen am Merchstand war den Fans natürlich noch gegönnt.

Setlist AUGER – Oberhausen, Kulttempel (30.03.3024):

01. Goodbye
02. Sound Of The Machine
03. My Death
04. Dark Clouds
05. Nothing Left
06. The Old Arcade
07. My Guardian
08. When We Are Apart
09. Oxygen

Weblinks AUGER:

Homepage: https://auger.band
Facebook: https://www.facebook.com/augerofficial
Instagram: https://www.instagram.com/auger.band

Wisst ihr, was an diesem Abend besonders auffiel? Im Publikum war quasi jede Altersgruppe vertreten. Jüngere Fans sieht man ja schonmal  bei dem ein oder anderen Konzert. Aber selbst einige rüstige Rentnerinnen mischten sich unter die Gäste und das fand ich wahrlich bezaubernd. Um 22:00 Uhr war es nun endlich Zeit für den Headliner des Abends: Empathy Test. Zu dem mitreißenden Opener Monsters enterte das Trio die Bühne. Isaac Howlett trug ein raffiniert geschnittenes, langes schwarzes Oberteil, sein kesser Haarschnitt saß wie eine eins und seine mit schwarzem Kajal betonten Augen verliehen ihm den passenden Look für die Schwarze Szene. Von Beginn an, war die Band in ihrem Element. Aber auch die Menge des gut besuchten Kulttempels ließ sich keineswegs lumpen und sang direkt enthusiastisch mit: “Maybe it’s time to go.” Der smarte Sänger heizte seinen Fans ein “Oberhausen, here we go!” – und erntete prompt Zwischenapplaus.

Nadine Green hat ihr Equipment mittlerweile aufgerüstet und bespielte mittlerweile zwei Keyboards. Zu Making Worlds kniete sich Isaac engagiert auf den Boden, ehe er beschwingt zu tanzen begann. Auch hier war die Resonanz bemerkenswert. “Thank you very much. How are you doing? I’m really relly regretting that we filmed the live DVD not here, but in Berlin. I was looking at the front row in Berlin. We had a crowd barrier – not that we needed one. The people were leaning on it. I said ,don’t film the front row!’ It seemed like no one had a good time. So next time, we are here. This is ,Last Night On Earth’.” Obgleich der Sound gut eingestellt war – Isaacs Stimme hätte generell etwas lauter eingestellt werden können. Einen absoluten Mehrwert bietet David Leisser am Schlagzeug. Verleiht er den Konzerten mit seinem präzisen und treibenden Drums doch einen weiteren Energieschub.

Eine gleichförmige Synthmelodie verlieh dem Song Skin ein wunderbar sphärisches Flair. Mit sanfter Stimme sang der gebürtige Brite seine Zeilen: “I’m too afraid to put down in words. All the thoughts I’ve been keeping. On the tip of my tongue for too long.” Trotz der zweifelnden Zeilen stellte sich ein wohliges Gefühl ein. David hatte sichtlich Spaß an seinem Drumspiel und Isaac spielte kurzerhand neben ihm die Airdrums. Die Chemie unter den drei Musikern stimmte einfach und umso lieber sah man ihnen auch zu. Mühelos erreichte Isaac auch die hohen Töne in dem Track Stop. Bei manchen Songs sang David gar im Hintergrund mit. Nahezu automatisch reckten sich die Arme der Fans in die Höhe, als Isaacs Stimme zu Bare My Soul traumhaft schön erklang. Obgleich ich dieses Stück schon oftmals live erleben durfte – hier lag etwas völlig magisches in der Luft. Das Publikum war scheinbar der gleichen Meinung, denn es beschloss die ausklingenden Töne mit besonders lautstarkem Jubel. Isaac fiel diese besondere Stimmung ebenfalls auf: “Others say, it really does feel like we’re amongst friends tonight.” 

Zu den zarten Klängen von Everything Will Work Out schien es, als knüpfte Isaac ein beständiges Band zwischen der Band und den Fans. Das ganze Set über suchte er immer wieder den direkten Blickkontakt zu seinen Anhängern und vermittelte ihnen das Gefühl gesehen und einbezogen zu werden. Dazu wurde es regelmäßig unterhaltsam: “David, you dropped something. When was it, when you lost you glasses?” David begann zu grübeln: “Many times. Nürnberg and also yesterday.” Isaac: “I was too fucking lit for them, probably. You can say ,fuck’ tonight, because we’re not filming. I didn’t say ,fuck’ last night, did I?” – “I didn’t listen to you!” – “Wait, back for the track. What are we doing? This is a Empathy Test show. Ten years! How did that happen? I blink and in the next minute it’s 2024. So we’re gonna take you almost back tot the beginning now. With a song called ,Kirrilee’.”

Aktiv wurden die Hüften geschwungen und die wohlbekannten Lyrics mitgesungen. “Ok, as it’s our ten years anniversary, we’re playing a few more songs than usual tonight. We’re gonna play a few that we normally don’t get to play, because they are too slow – even for us ;). I feel like this one needs to be 5 BPM faster. We’ll see. This is called ,Siamese’.” Unweigerlich ging die Stimme des Fronters unter die Haut. Gibt es Empathy Test eigentlich bereits auf Rezept? Die Crowd war jedenfalls äußerst seligEin männlicher Fan lehnt seine Arme auf eine Monitorbox, stützte seinen Kopf auf seine Hände und schaute Empathy Test gänzlich verträumt zu.

“Honestly, it means so much to me, that after ten years I’m still up here, singing my songs and there are still people here listening. You guys have a very very lovely venue here. You’re so lucky. Keep supporting it and thank you Peter!” Doch Isaac hatte auch etwas zu monieren: “I can say that now, because finally Peter put a photo of me on the wall in the backstage. It took ten years and many complains from me. It was like ,hey man, there is a picture of Adam is a Girl on the wall – supporting us!’ Anyway it’s there. I can die happy. But Daniel Graves has two! He’s always one step ahead of me. Now I gotta complain, until I get two. Anyway, this is for all of you guys and Peter – this one is called ,Vampire Town’.” Beim Mitsingen fielen in der Menge leichte Abweichungen bei dem “Na na na na, na na na na, na na na na na…”-Part auf, die für Schmunzler sorgten. Dabei ist es doch so einfach “It’s just banana – without ,ba’.”

Nachdem uns David bei dem Song Holding On ein fetziges Drumsolo servierte, nahm der stimmgewaltige Besucherchor zu Holy Rivers nochmal mächtig an Fahrt auf. Gemeinsam mit Isaac schmetterten die Fans die Verzweiflung daher, die der Song inne hatte. Von der Empore aus machte sich Marcus Carter von Auger bemerkbar. “Is that Marcus?” – “No, I’m not here!” – “It sounded a lot like Marcus.” – “It’s definitely not me!” – “It’s some English guy. He’s probably drunk.” David mischte sich ein. “Do you know, what I saw on the news today? That Austrian people are the best non native or the second best speaking English.” – ” Who were the best?” – “Norway.” – “Norway?! No way! So Germans are worst in speaking English than Austrians? David is never gonna get out of here alive! We’re gonna make this a regular feature it’s gonna be ,a fact from David’. That’s fact. Germans are at least the third best at speaking English. But English people are in fourth place.” Gelächter brach aus. “Ok, are you guys ready to jump around? This is ,Fear Of Disappearing’.” Siehe da, es wurde tatsächlich gesprungen und das nicht zu knapp. Natürlich mit Isaac zusammen – ist ja klar.

Unverkennbar ging es mit dem mystischen Stranger Things Flair des Songs Doubts weiter. “Here we fucking go!” Temporeiches Drumming heizte die Partystimmung weiter auf. Selbst Marcus sang von der Empore aus mit. Da der Ablauf der Setlist überschwänglich verändert wurde, reichten uns Empathy Test nun den bislang fehlenden Song nach: “Do you wanna hear the song we skipped?” David warf jedoch ein: “but you don’t know which song was skipped.” – “,Living On A Prayer’! I’d fucking love to do that. Indeed, another one. Ok, serious. This is a song about my mother. Fun fact, the ,willow tree” in this song is the same ,willow tree’ in ,Here Is The Place’. That wasn’t obvious.” Mit Firelight wurde es ruhiger. Hier und da zückten die Fans ihre Handylichter und bescherten der Ballade zusätzlich einen romantischen Touch. Bei dem Klassiker Demons stimmten die Teenager ebenso beglückt mit ein, wie die durchaus betagten Damen. Empathy Test verbindet einfach.

Losing Touch – der bislang erfolgreichste Song von Empathy Test beschloss den vorerst letzten Teil des Sets. Hierbei war es den Fans vergönnt, die dazugehörige finale Zeile “It`s always been you” abschließend zu singen. Unter tosendem Applaus verließ das Trio ihre Spielstätte, um sich kurz frisch zu machen. Throwing Stones und A River Loves A Stone wurden uns neben Safe From Harm als Zugaben präsentiert. Für den finalen Zugabenblock gönnte sich Isaac nun ein Bierchen. “I just have a look at the time and it’s really late. Time is not relative? Time is an illusion. Any other requests? We do have merchandise on sale. We have some more jewelry for the Ladies. Guys didn’t seem to like it. Also buy a CD or vinyl form Auger and Lakeside X. We’re not paying anything! We will do, if we make enough money. Oh shit. I’m digging myself a hole. A grave! I’m digging myself a grave which brings me to the next song.” Und da war er wieder, der ,willow tree’ eingebettet in die sanften Klänge von ,Here Is The Place’. 

“Ok, who shouted ,Love Moves’? This song is for you. Thank you so much for having us. We have been Empathy Test and you have been beautiful. There’s a lot of terrible things going on in the world and we should concentrate on the good things and remember that, of course – ,Love Moves’.” Noch einmal breitete sich die wohltuende Wirkung mit der hinreißend schönen Musik von Empathy Test im Kulttempel aus. Seicht bewegte sich die Menge hin und her und blickte beseelt drein. “Oberhausen, would you like one more song before we go? Would you like it to be another funky bassline you can dance to? Ok, we’re gonna come out and party with you as soon as we are done. This is our last song. It’s called ,House Of Cards’.” Mit diesem Titel wagte Isaac kürzlich einen beachtlichen Schritt und brachte seine Solo-Karriere ins Rollen. Losgelöst von seinem langjährigen Weggefährten, mit dem er gemeinsam die Musik für Empathy Test schrieb, beschreitet er nun fortan seinen eigenen Weg. House Of Cards schoss in den Deutschen Alternative Charts zügig auf Platz eins – von solch einer klaren Bestätigung hätte der Brite kaum zu träumen gewagt. Endlich konnten wir das neue Werk auch live genießen. Seinen unverkennbaren Stil  reicherte Isaac mit energiereichen, positiven Vibes an. Unbeschwert tanzten die Fans zu dem anschmiegsamen Synthpopsong. Dabei wurde die eine prägnante Zeile aus den Lyrics zu dem perfekten Sinnbild für den heutigen Abend “It’s a medicine for my soul.” Genauso war es!

“Thank you so much to Nadine on the keys, David Leisser on the drums, Phil on the sound desk, Frank on the lights. No! Who is on the lights? I’m sorry! That guy on the lights. I love you.” David ergänzte: “And Mr. Isaac Howlett!” – “Oh yeah, an me. I guess I should probably shut up now and go. It’s been a lot of  fun, thank you.” Als ich auf meine Uhr blickte, konnte ich es kaum fassen – Empathy Test haben tatsächlich 2:15h gespielt. Gab es auch nur einen langatmigen Moment? Keineswegs – im Gegenteil. 2:15h pure Happiness! Wenn wir nochmal an die Aussage von Daniel Graves zurückdenken, war die Lage klar – 1:0 für Isaac! Peter Jurjahn kann nun ein zweites Bild von Empathy Test im Backstagebereich aufhängen. Die Zeit ist reif!

Setlist EMPATHY TEST – Oberhausen, Kulttempel (30.03.3024):

01. Monsters
02. Empty Handed
03. Making Worlds
04. Last Night On Earth
05. Skin
06. Stop
07. Bare My Soul
08. Everything Will Work Out
09. Kirrilee
10. Siamese
11. Seeing Stars
12. Vampire Town
13. Holding On
14. Holy Rivers
15. Incubation Song
16. Fear Of Disappeating
17. Doubts
18. Firelight
19. Demons
20. Losing Touch
21. Throwing Stones (Z)
22. A River Loves A Stone (Z)
23. Safe From Harm (Z)
24. Here Is The Place (ZZ)
25. Love Moves (ZZ)
26. House Of Cards (ZZ) – Isaac Howlett Solo-Single

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