Higher Love, Tribute Compilation to DEPECHE MODE – Dave Gahan and Martin L. Gore

Higher Love, Tribute Compilation to DEPECHE MODE - Dave Gahan and Martin L. Gore
Tribute "Higher Love"
Geschätzte Lesezeit: 3 Minute(n)

7 Gesamtnote von 10

7

Die Initiatoren des Sampler-Projekts sind Stephan Wagner und Gary Wagner, Geschwister, die langjährige Erfahrung als Veranstalter von Events bzw. professionelle Musiker im Bereich Depeche Mode vorweisen können. Gemeinsam mit ihrem Freund Steve, der Depeche Mode-Partys in Berlin und Brandenburg organisiert, haben sie eine bemerkenswerte und einzigartige Zusammenstellung auf zwei CDs erstellt.

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Depeche Mode Tribute Sampler gibt es en masse – gute wie schlechte – und alle haben das gleiche Problem: Wie kann man den ohnehin perfekten Popsongs noch etwas Neues abgewinnen? Das reine “Nachspielen” ergibt keinen Sinn. Da muss man sich schon mehr anstrengen. Higher Love, Tribute Compilation to Depeche Mode – Dave Gahan and Martin L. Gore versucht sich daran. Ob das Experiment geglückt oder gescheitert ist, werden wir sehen.

Den Anfang machen The Cure mit deren Interpretation des Violator Hits World In My Eyes. Diese Version wurde bereits 1998 auf der Compilation For the Masses (Depeche Mode Tribute) veröffentlicht und zeigt, wie ein Robert Smith eine gewisse “Schrägheit” in die Originalversion bringt. Zeitlos cool eben. Man muss sich erst einmal die Augen reiben, wenn man den Namen des Interpreten des zweiten Stückes liest. Gedeon Burkhard? Was? Der Schauspieler? In der Tat hat sich der 1A Mime einem Albumtrack von Black Celebration gewidmet. Was er mit Black Day angestellt hat, kann sich durchaushören lassen. Atmosphärisch-düster, mit sonorem Sprechgesang vorgetragen, erinnert diese Variante mich an Leonard Cohen, der zu tief ins Whiskyglas geschaut hat. Apropos: Dave Gahans Bottle Living in der Version von Gary Wagner (Dance or die) kommt noch rockiger, dreckiger und bluesiger herüber als das Original und das macht einfach Spaß.


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Tiny Magnetic Pets hauchen ihrer Fassung von Ghosts Again den Spirit der Pet Shop Boys ein und der weibliche Gesang passt wunderbar zu den melancholischen Lyrics. Auch Vainerz schaffen eine ganz andere Atmo als DMs Version von Only When I Lose Myself. Anfänglich recht minimal, entwickelt sich der Track immer mehr zu einem Tanzflächengaranten, ein cooler Sound und die guten Vocals helfen dabei mit. Condemnation von Michael McCain ist recht nahe an der Vorlage und die weibliche Stimme so pop-soulig, dass es eine Freude ist. Ebenso wie Blitzfeuers Interpretation von Blasphemous Rumours. Natürlich können sie der Vorlage nicht das Wasser reichen, schaffen es aber ein unterhaltsames Stück Musik zu präsentieren. Eine 60er Jahre Bossa Nova Version von Policy Of Truth habe ich bisher auch noch nicht vernommen. Aber dieser Track ist Bad Grovee gut gelungen, u.a. durch das Saxophon, welches das Hauptthema des Stückes gekonnt intoniert. Chapeau!

Für Gänsehaut Feeling sorgt Leo Luganskiys Mercy In You. Mit düsterem Pianoklängen und “Dave Gahan-Gedächtnisstimme” hat er alles richtig gemacht. Eine ungewöhnliche Wahl haben Page of Quire getroffen, denn sie haben sich eine alte Vince Clarke Komposition namens Reason Man geschnappt, die DM damals nur live gespielt haben. Kurzum: eine gut umgesetzte und spaßige Nummer. Die älteste Neuversion eines Depeche Mode Klassikers hat Götz Alsmann 1985 mit People Are People eingespielt. Die jazzige Neuinterpretation ist einfach ein Klassiker! Mit einem Grinsen im Gesicht darf man Knorkators Auslegung von Behind The Wheel lauschen. Die „bösen“ Jungs haben es wieder geschafft, den Hörer zu überraschen und eine erfrischende Neusicht des Gassenhauers zu schaffen. Dass Parralox große DM Fans sind, weiß man und hört man auch. Die zweite Coverversion von Ghosts Again steht der Tiny Magnetic Pets Fassung in nichts nach. Demokratie haben sich Oberkorn (It´s A Small Town), die B-Seite von The Meaning Of Love aus dem Jahr 1982, gewidmet und im Grunde eine verspätete Maxi Version geschaffen. Well done!

Leo Luganskiy - Mercy in You

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Fazit: die gelungensten Versionen des Tribute Albums hätten ohne Probleme auf eine CD gepasst. Der Sampler schwankt zwischen kreativen, frischen und frechen Neuinterpretationen und (man muss es leider so sagen) lediglich unterm Mittelmaß liegenden Coverversionen, die entweder nur „Nachgespielt“ wurden oder den Finger aus anderen Gründen zum Weiterklicken zwingen. Für Fans ist das Doppelalbum dennoch hörenswert.

Tracklist “Higher Love”, Tribute Compilation to DEPECHE MODE – Dave Gahan and Martin L. Gore:

CD1

01. The Cure – World in my eyes
02. Gedeon Burkhard – Black day
03. Gary Wagner – Bottle living
04. Tiny Magnetic Pets – Ghosts again
05. Darkness on Demand – Behind the wheel (Exclusive Remix 2023)
06. Hades – Photographic
07. Courage – I feel you (Throb Mix)
08. Mr. Devotee Berlin – My favourite stranger
09. Vainerz – Onky when I lose myself
10. From Our Lifetime – Broken
11. Michael McCain – Condemnation
12. Blitzfeuer – Blasphemous rumours
13. Bad Groovee – Policy of truth
14. Leo Luganskiy – Mercy in you
15. Page of Quire – Reason man
16. White Noise TV – World in my eyes

CD2

01. Götz Alsmann – People are people
02. Knorkator – Behind the wheel
03. Psyche – Leave in silence (Exclusive)
04. Strangelove (The Depeche Mode Experience) – Useless (Live 2020)
05. Acana Obscura – Black celebration
06. Parralox – Ghosts again (Exclusive Remix 2023)
07. Ultra (The Emotional Tribute To Depeche Mode) feat. Randy Wilhelm – Clean
08. Leben – Precious (Exclusive)
09. Analogue-X – Kingdom
10. Retrograth – Get the balance right
11. Demokratie – Oberkorn (It‘s a small town)
12. New Life Generation – Cover me
13. Courage feat. Gary Wagner & Mr. Devotee – Walking in my shoes
14. The Singularity / Julian Shah-Tayler – A question of lust
15. F.P. – My secret garden
16. Platronic – The things you said

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