ACTORS – Reanimated

ACTORS - Reanimated
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Da waren aber einige enttäuscht, als Actors ihren Auftritt beim Festival zum 30. Bandgeburtstag von VNV Nation Ende Juli in Gelsenkirchen wenige Wochen vorher absagen mussten. Und das zurecht. Mit Songs wie Strangers, Like Suicide oder We Don’t Have To Dance machte sich das kanadische Quartett in den vergangenen gut vier Jahren einen Namen in der schwarzen Szene, gerade das zweite Album Acts Of Worship sorgte für einen enormen Popularitätsboost. Kein Wunder, dass Ronan Harris, der ja ohnehin seit Jahren immer wieder Dark-Wave- und Postpunk-Acts eine Bühne in seinem Vorprogramm bietet, die Gruppe um Sänger Jason Corbett ursprünglich unbedingt dabei haben wollte.

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Ihre Europa-Aktivitäten mussten Actors allerdings aus logistischen Gründen vom Sommer in den Herbst schieben, dafür erscheint auf unserem Kontinent nun aber schon mal eine weitere Veröffentlichung. Reanimated ist dabei eine Zusammenstellung von Singles, die im Original allesamt vor dem 2018er-Debütalbum It Will Come To You erschienen sowie einigen Remixen. Das gab es schon 2017, nun noch einmal in einer neuen, erweiterten Fassung. Anlass für das Re-Release ist das zehnjährige Jubiläum der ersten Single Post Traumatic Love, auch die B-Seite Nightlife fand nun ihren Weg auf Reanimated.

ACTORS - How Deep is the Hole - Reanimated

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Qualitativ gleichen sich die insgesamt neun eigenen Stücke dabei nicht. Sprüht beispielsweise der Opener XYX mit nervigem “Düpdüp”-Refrain nicht gerade vor Ideenreichtum, wissen How Deep Is The Hole mit seinem kratzigen Gitarrenlick und das sehr The Cure-eske Like U Want 2 mit hymnischen Synthies zu gefallen. Interessant auch das abschließende Nightlife, das britische New-Wave-Bands der 00er-Jahre wie Franz Ferdinand oder Kaiser Chiefs zitiert. Im Vordergrund steht allerdings wie bereits erwähnt Post Traumatic Love, das es hier in sieben verschiedenen Fassungen zu hören gibt.

Neben dem gelungenen Original, das klanglich perfekt zu den weiteren Hits der ersten zwei Alben passt, gibt es sechs Remixe verschiedener Künstler auf die Ohren, die verschiedener kaum sein könnten. Der Humans Remix zerstückelt den Song komplett und kommt im Warp-Records-typischen IDM-Stil daher, Mark Hjorthoy scheint hingegen viel Inspiration bei Massive Attacks Mezzanine-Album gefunden zu haben und liefert einen Trip-Hop-Schleicher mit sachte hineingemischter Distortion-Gitarre.

ACTORS - PTL (Post Traumatic Love)

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Deutlich fröhlicher dagegen die Versionen von Slow Waves respektive Woodhead, die mit Synthiepop- und Italodisco-Sounds experimentieren. Gar für die Indie-Disco eignet sich der Mix des Russen Felix Bondarev, der Fans von Indietronic-Bands wie Hot Chip oder I Heart Sharks gefallen dürfte. Und dann ist da zu guter Letzt noch die Fassung der Sons of Nuns, die mit dicken Beats und knarziger Bassline in Richtung Electrohouse schielt.

Ein interessantes Paket haben Actors hier also geschnürt. Nahezu ausgeschlossen, dass Fans der Kanadier alle 15 Tracks mögen werden, dazu ist die stilistische Bandbreite einfach zu groß. Doch das macht eine Remix-Sammlung ja eben auch aus. Darüber hinaus freuen sich Komplettisten über die Chance, einen Großteil alter Songs hier auf einer CD oder Vinyl zu bekommen. Und zumindest die Texte von Post Traumatic Love und How Deep Is The Hole sollten bis zum Start der EU-Tour im Oktober sitzen – gehörten die beiden Songs doch zum Standardset der vergangenen US-Konzertreise.

Tracklist ACTORS – Reanimated

01. XYX
02. It Goes Away
03. How Deep Is The Hole
04. Like U Want 2
05. Jacknife
06. Flesh & Bone
07. Forever
08. Post Traumatic Love (Humans Remix)
09. Post Traumatic Love (Mark Hjorthoy Remix)
10. Post Traumatic Love (Slow Waves Remix)
11. Post Traumatic Love (Woodhead Remix)
12. Post Traumatic Love (Felix Bondarev Remix)
13. Post Traumatic Love (Sons Of Nuns Remix)
14. Post Traumatic Love
15. Nightlife

Weblinks ACTORS

Bandcamp: https://actors.bandcamp.com/
Homepage: www.actorstheband.com
Gerne hätten wir an dieser Stelle auch auf Social-Media-Plattformen verwiesen, leider wurden die Actors-Accounts auf Facebook und Instagram vor einigen Wochen gehackt und sind somit aktuell zu ignorieren.

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