Nein, es handelt sich nicht um ein Album von Steve Morse. Ist klar. Warum jetzt dieser Hinweis? Es steht doch ganz klar Simon McBride drauf. Aber: Steve Morse kennt man als Gitarristen von Deep Purple, der jedoch gerade aufgrund der Krebserkrankung seiner Frau eine Auszeit nimmt. Und hier kommt Simon McBride ins Spiel, der aktuell verlässlich diesen Part bei Deep Purple übernimmt. Was natürlich schon ein gewisses Maß an Vorschusslorbeeren mit sich bringt, wenn man dies im Hinterkopf hat, während man das Solo-Album The Fighter in den Händen hält. Damit abgesteckt ist auch schon ein bisschen die Richtung. Wer auch sonst auf rockige Gitarren steht, ist hier definitiv richtig.
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Das zeigt er gleich im wuchtigen Opener Don’t Dare, das mit Riffs und druckvollem Sound nach vorne geht und auch zeigt, dass McBride nicht nur ein exzellenter Gitarrist ist, sondern auch eine kraftvolle Stimme hat. Der Einstand ist somit gelungen und man merkt, dass hier nicht einer einfach mal ein Solo-Album machen wollte, sondern dass da Herz mit drin ist. Und Blues! Den bekommt man schnell, wenn man Show Me How To Love hört. Satter Gitarrensound sowie Riffs und Solo-Passagen vermitteln dem Hörer ein komisches Gefühl. Auch, wenn man beim Thema Liebe oft im negativen Sinne „den Blues hat“: Hier stellt sich das gänzlich anders dar.
Was das Ganze erfreulicherweise auch ist: vielseitig. Der Titeltrack beispielsweise belegt, wie „catchy“ man auch dann klingen kann, wenn man mit harten Gitarren arbeitet. Gesättigter Sound trifft hier auf eingängige Melodien – und auch hier auf ein Gitarrensolo. Dass es auch mal ein bisschen ruhiger sein kann, zeigt wiederum ein Titel wie Don’t Let Me Go. Der Titel lässt es bereits erahnen und man wird dann auch bestätigt: Wir haben es hier mit einer klassischen Rock-Ballade zu tun. Eine Facette von Simon McBride, die sich gut ins Gesamtbild fügt, bevor mit 100 Days wieder angezogen wird und ein – im positiven Sinne – trockenes Stück Rockmusik mit einem treibenden Chorus begegnet, das in den Strophen noch eher verhalten wirkt.
Das mag am Ende nicht unbedingt originell und/oder besonders innovativ sein, aber es dürfte Simon McBride hier wohl kaum darum gegangen sein, das musikalische Rad neu zu erfinden. Tut auch nicht not, wenn man das, was man kann, auf einem derart hohen Niveau macht. Somit ist The Fighter ein zeitloses und sehr angenehmes Rock-Album mit einer guten Kombination aus Härte und Eingängigkeit geworden.
Tracklist SIMON MCBRIDE – The Fighter:
01. Don´t Dare
02. Show Me How To Love
03. Kingdom
04. The Fighter
05. High Stakes
06. Don´t Let Me Go
07. 100 Days
08. King Of The Hill
09. Just Takes Time
10. Trouble
11. Back To You
12. The Stealer
Weblinks SIMON MCBRIDE:
Homepage: www.simonmcbride.net
Facebook: www.facebook.com/SimonMcBrideGuitarist
Twitter: www.twitter.com/smcbridemusic