SCHWARZSCHILD – Metrik

SCHWARZSCHILD - Metrik
Schwarzschild - Metrik
Geschätzte Lesezeit: 2 Minute(n)

8 Gesamtnote

8

“Dass aus dem Duo ein Trio geworden ist, hat Schwarzschild sehr gut getan”

Mit Metrik veröffentlichen Schwarzschild, neuerdings als Trio unterwegs, am 15. Oktober ihr zweites Studioalbum. 13 Songs sind es geworden, davon zwei Remixe und insgesamt etwas über eine Stunde Musikgenuss.

Stampfend beginnt der zweite Silberling mit dem namensgebenden, fast sechs Minuten langen Intro. Schon hier macht sich der Neuzugang an der Gitarre in bemerkbar. Bei ihm handelt es sich um keinen Geringeren als den Bruder von Sänger Dino. Durch die Gitarre wirkt der ganze Sound griffiger, heavier – der Zuwachs hat der Band sehr gut getan, das ist das ganze Album durch deutlich rauszuhören. Der sonst stellenweise etwas platte und einfache Synthpop bekommt deutlich mehr Tiefe und mehr Facetten. Apropos platt und einfach: Ein Rezept, aus dem Ohrwürmer sind (manche Bands machen seit Jahren nichts anderes) – was erstmal negativ klingt, muss man hier positiv sehen: Da man Ohrwürmer normalerweise mehrfach hört, kann man hier einiges entdecken, was auf den ersten Blick vielleicht verborgen bleibt. Auch wenn man den Sound immer noch irgendwie als “Gothic-Schlager” bezeichnen kann – stellenweise fühlt man sich an Blutengel oder auch Joachim Witt erinnert – so ist das Album nicht einfach nur nach Schema F gestrickt, sondern bietet auch anspruchsvollen Ohren angenehme Abwechslung. Das eine oder andere Gitarrensolo bekräftigt den ersten Eindruck. Kompliziert und sperrig ist das Album allerdings eher nicht, sondern angenehm flüssig durchhörbar.

SCHWARZSCHILD - Auf allen Wegen (Official Video)

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Die Texte sind sehr gut verständlich, sodass man hier schnell in Dino’s teilweise düstere Gedankenwelt eintauchen kann. Neu im Vergleich zum Vorgänger ist, dass in “Lüg mich nicht an” mal die gesellschaftskritische Keule geschwungen wird – und wie! Hier gibt’s vor Ironie triefende Strophen, die in einem wütenden Refrain gipfeln. Hier wird schön auf den Punkt gebracht, was man von großen Teilen der Regierung zu halten hat, bei der man sich immer mal wieder fragt, ob man nur an der Macht bleibt, wenn man am besten lügen und mit den Großkonzernen kuscheln kann. Andere Texte veranschaulichen für jeden verständlich, wie vielfältig und facettenreich die menschliche Gefühlswelt sein kann. Je nach Thema sind die Songs tanzbar oder laden zum Träumen ein. Die beiden vorab veröffentlichten Songs “Auf allen Wegen” und “Frei” geben da einen guten Querschnitt. Dino’s Stimme kommt wie auch schon beim Vorgänger auf den Punkt.  Hier sitzt einfach jeder Ton.

Bei den beiden Remixen handelt es sich zum einen um Das Erwachen im neuen, fetteren Soundgewand. Da wirkt es im Vergleich zur Original-Version wesentlich druckvoller – Gänsehautfeeling pur. Das zweite ist ein ES23-Remix von Lüg mich nicht an, der dem Song nochmal etwas mehr Feuer unterm Hintern macht und ordentlich an Tempo zulegt.

Fazit:

Die zusätzliche Gitarre tut Schwarzschild sehr gut. Fehlte auf dem Debüt noch ein bisschen das gewisse Etwas, was Dino’s exzellente Stimme und Peter’s Synthie- Pop-Sound von anderen Bands unterscheidet, so hat man es hier auf dem zweiten Album gefunden. Die Platte ist zudem gut produziert, der Sound fett und die Texte abwechslungsreich – was will man mehr?

Anspieltipps: Lüg mich nicht an und Dämon

Tracklist SCHWARZSCHILD – Metrik

01. Metrik (Prelude)
02. Dämon
03. Lüg mich nicht an
04. Auf allen Wegen
05. Es frisst
06. Schwarzschild
07. Käfig
08. Alle Tränen
09. Frei
10. Inferno
11. Asche
12. Das Erwachen (Vampire Edit 2021)
13. Lüg mich nicht an (ES23 Remix)

Weblinks SCHWARZSCHILD

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Bandcamp: https://schwarzschildmusic.bandcamp.com
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