Nein, das ist keine Reunion, darauf legt Jim Ward, der Ex-Gitarrist von At The Drive-In wert. „Ich habe es mir zum Ziel gesetzt, niemals eine meiner Bands aufzulösen“, so seine Worte dazu. Dass es dennoch nicht vermessen ist, mit Worten wie „sensationell“ um sich zu werfen, zeigt ein Blick auf die Fakten aber schon: Es ist schließlich das erste Album von Sparta seit Threes, also seit 14 Jahren. Aber eines, das mit der Zeit gereift ist: Ende 2017 fing Jim Ward wieder an, härtere, von Riffs getriebene Musik zu schreiben, was ihn dazu bewog, seinen Sparta-Kollegen Matt Miller anzurufen, damit die Songs gemeinsam reifen können. Gedacht, gemacht, getan, gereift – und nun mit Trust The River das Ergebnis präsentiert.
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Eines, das sich durchaus hören lassen kann. Und eines, dem man die 14 Jahre anhört. Nicht, weil irgendwie veraltete Sounds oder so drauf wären, sondern weil man hört, dass Jim Ward nicht nur im Post-Hardcore aktiv war, sondern auch andere Wege beschritten hat. Solo-Alben, Alternative Rock, ruhigere Klänge mit Sleepercar – all das hört man auf dem Album. Mit Believe als Single konnte man es bereits spüren. Langsam baut es mit eingängigem Gesang auf Gitarrenakkorden auf, bevor es im Chorus zu einem gelungenen Stück Alternative Rocks wird, das frisch und unverbraucht klingt. Auch das munter stampfende folgende Graveyard Luck zeigt diese Unverbrauchtheit gut.
Die Härte ist hier aber auch nicht abhandengekommen. Schon früh beispielsweise erklingt Cat Scream, das mit hohem Tempo und laut-verzerrten Gitarren nach vorne treibt und zeigt, dass Ward und Miller das längst nicht verlernt haben. Sie zeigen auf dem Album eben nur auch andere Seiten. Das mag für einige ungewohnt klingen, wenn da Stücke wie Dead End Signs erklingen, denn eine Piano-Ballade über Bedauern und Hoffnung ist vielleicht nicht das, was man erwartet hat. Das Album kann dafür überraschen. Auch im folgenden Miracle, das zunächst ebenfalls ruhig klingt, aber sich zum Ende hin immer weiter „hochschaukelt“ und in verdichteten Gitarrenwänden endet.
Am Ende hat man ein neues Sparta-Album, das sich von Vorgängern vielleicht unterscheidet, dafür aber frisch klingt und Persönlichkeit hat. Schön, dass die Band wieder da ist! Auch wenn sie sich ja nie aufgelöst hat. Somit feiert die Band auf Trust The River ein gelungenes Nicht-Comeback.
Tracklist SPARTA – Trust The River:
01. Class Blue
02. Cat Scream
03. Turquoise Dream
04. Spirit Away
05. Believe
06. Graveyard Luck
07. Dead End Signs
08. Miracle
09. Empty Houses
10. No One Can Be Nowhere
Weblinks SPARTA:
Homepage: www.sparta.band
Facebook: www.facebook.com/spartatheband
Twitter: www.twitter.com/spartatheband