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FADERHEAD – Asteria

FADERHEAD – Asteria

Faderhead - Asteria

Er ist echt ein wahrer Workaholic, der Sami Mark Yahya. 2006 erschien die Debüt-LP FH1 seines Projekts Faderhead. 13 Jahre später steht bereits das zehnte Studioalbum in den Läden, mehrere EPs zwischendurch gab es obendrauf. Nun unternimmt der Hamburger mit dem unverkennbaren Iro den Versuch, die „seit Jahren stagnierende Futurepop/Darkelectro-Szene wiederzubeleben“ (Pressetext). Dazu nahm Faderhead die düsterste Platte seiner Laufbahn auf. Wer ihn bisher nur mit fröhlichen, unkomplizierten Dancefloor-Tunes à la TZDV, Dirtygrrls/Dirtybois oder Dancers verbunden (und vielleicht deswegen auch nicht gemocht) hat, sollte dem per Crowdfunding gepushtem Asteria eine Chance geben – und wird überrascht sein.

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Vier “Säureattentate”

Was nicht bedeutet, dass es nicht genügend Stücke zum Abzappeln gibt. Nur klingen die deutlich härter und ernster als so manch alter Song und sind in schöner Regelmäßigkeit mit ordentlich Acid-Geblubber versehen – das bringen in der Szene auch nicht so viele. Ein Song heißt direkt The Acid Witch, nicht nur für für diesen hat Yahya einen höllischen Groove herbeigehext (Muahaha …). Ähnliches gilt für den Titeltrack und die mächtigen Halo und Slowly We Inch, bei denen stellenweise schon ein wenig Blade-Blutduschen-Szene-Feeling aufkommt. Mit Neophobiac gibt’s zudem noch einen vergleichsweise furztrocken produzierten Track, der auf EBM-Dancefloors gut funktionieren müsste.

Wer bei Faderhead seit jeher auf die eher melodiösen Lieder steht, wird aber ebenfalls bestens bedient – vor allem durch das bärenstarke Opener-Doppel. From His Broken Bones und The Other Side Of Doom könnten klanglich verschiedener kaum sein, sind aber beides absolute Ohrwürmer. Ersteres treibt mit trancig-futurepoppiger Bassline nach vorne, die etwas schüchternen Strophen kulminieren in einem fantastischen Refrain mit toller Melodie. Bei The Other Side Of Doom packt Sami im mächtig stampfenden Chorus die Growl-Stimme aus – da ist richtig Intensität drin. Drei Balladen runden das 13 Songs und knapp 58 Minuten starke Album ab. Die letzte davon, The Bottom, wäre der perfekte Schlusspunkt gewesen – das folgende, etwas vor sich hinplätschernde Dancing All Alone fällt im Vergleich zur restlichen Platte doch ab.

Das soll neben der manchmal etwas zu effektbeladenen Stimme in den ruhigeren Passagen aber der einzige Kritikpunkt bleiben. Denn Asteria kann mit dem Songwriting, der Mischung aus dunkler Melancholie und pumpenden Tanzflächenschrubbern sowie der einwandfreien, fetten Produktion voll und ganz überzeugen. Wer beispielsweise vom vergangenen VNV-Nation-Album Noire enttäuscht war, dem sein Faderheads Zehntling absolut ans Herz gelegt. Das Genre-interne Duell mit Ronan Harris gewinnt Sami Mark Yahya jedenfalls ganz klar.

Tracklist FADERHEAD – Asteria:

01 From His Broken Bones
02 The Other Side Of Doom
03 Watching The Watchers
04 With A Borrowed Knife
05 The Acid Witch
06 Slowly We Inch
07 Murder
08 Asteria
09 Mistakes & Pain
10 Neophobiac
11 Halo
12 The Bottom
13 Dancing All Alone

Weblinks FADERHEAD:

Homepage: www.faderhead.com
Facebook: www.facebook.com/faderhead
Instagram: www.instagram.com/faderhead_official

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