Für eine nur drei Shows umfassende Tournee unter dem Motto Dead Serious schlossen sich Hell Boulevard und die langjährigen Freunde von Florian Grey zusammen. Oberhausen, Hannover und Leipzig waren die drei Städte, in denen es jeweils zwei Headliner-Sets auf die Ohren gab. Los ging’s mit rund 25 Minuten Verspätung um kurz vor 20 Uhr aber mit dem Special Guest The Fright, musikalisch auch im Dark-Rock-Bereich angesiedelt. 2002 gründete sich die Band, tourte bereits mit The 69 Eyes – aber eine stabile Fanbase scheinen sich die Mannen um Sänger Lon in den 17 Jahren nicht erarbeitet zu haben. Die Zuschauerreaktionen blieben doch recht verhalten, denn so richtig kicken wollte die Performance nicht. Zum einen waren die meisten dargebotenen Songs eher im Midtempo gehalten, zum anderen hatte der Frontmann nicht nur einmal Probleme, die Töne zu halten.
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Da zog der Auftritt von Florian Grey doch schon deutlich stärkere Reaktionen. Gut, bei einem ausgebildeten Bariton, wie es in der Facebook-Info der Gruppe steht, erwartet man doch vielleicht eine andere Stimmfarbe, aber: Florian weiß mit seinem Publikum umzugehen, interagiert charmant wie professionell und kommt doch sehr charismatisch rüber. Dazu gabs eingängige “Symphonic Dark Rock/Pop”-Songs (so bezeichnet Grey selbst die Musik der Band) – und nach gut 55 Minuten wurde das Quartett, zu dem auch Hell-Boulevard-Gitarrist Von Marengo gehört, mit verdientem Applaus verabschiedet. Fans von Erdling und Clan Of Xymox aufgepasst: Mit beiden Acts wird Florian Grey in den kommenden Monaten touren, Termine siehe Facebook.
Die meisten Zuschauer im vielleicht zu 40 Prozent gefüllten Kulttempel schienen allerdings vor allem wegen Hell Boulevard angereist zu sein. Musikalisch sehen sich die Italiener als “Goth-Rock’n’Roller” und legten im Vergleich zu den anderen Bands des Abends einen Härtegrad drauf. Songs wie Satan In Wonderland, Zero Fucks Given oder Love Is Dead punkten mit deftigen Riffs, Tempo und Ohrwurm-Melodien, dass Sänger Matteo “vDiva” Fabiani nicht nur eine betörende, tiefe Stimme, sondern auch ein Szene-Model-Äußeres mitbringt, schadet dem Gesamtkonstrukt sicher nicht. Prognose: Mit ihrem Sound könnten Hell Boulevard das nächste große Ding im Fahrwasser von Mono Inc., Lord Of The Lost, Unzucht & Co. werden. Fleißig sind sie jedenfalls: Am Morgen des Oberhausens-Konzerts gab die Band weitere Tourdaten für 2020 bekannt (interessanterweise ausschließlich in Deutschland), ein neues, drittes Album namens Not Sorry wird ebenfalls folgen.
Nach rund 60 Minuten kündigten Fabiani dann das Ende der Show an. Wahre Fans wussten aber, dass es das noch nicht gewesen sein konnte – schließlich fehlte noch das obligatorische (und wirklich großartige) Britney-Spears-Cover Baby One More Time. Das allerdings performten Hell Boulevard diesmal nicht alleine, sondern mit den Musikern aller Bands des Abends, die spontan die Bühne enterten. Den Text kann ja sowieso jeder mitsingen – ein stimmungsvolles Ende dieses Konzertabends!
Setlist HELL BOULEVARD @ Kulttempel, Oberhausen (26.09.2019):
01. As Above So Below
02. Satan In Wonderland
03. Bitch Next Door
04. A Lesson In Pain
05. Love Is Dead
06. All I’ve Lost
07. Bad Boys Like Me
08. Zero Fucks Given
09. Dead Valentine
10. In Black We Trust
11. Baby One More Time
Weblinks HELL BOULEVARD:
Homepage: shop.hellboulevard.com
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Weblinks FLORIAN GREY:
Homepage: www.florian-grey.com
Facebook: www.facebook.com/floriangreyofficial
Weblinks THE FRIGHT:
Homepage: www.the-fright.de
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