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A Tribute To AND ONE – Cover sind Cover

A Tribute To AND ONE – Cover sind Cover

A Tribute To AND ONE – Cover sind Cover

Neues Futter für alle Fans der Truppe um Steve Naghavi! Da sich And One mit ihrer vor gefühlten Ewigkeiten angekündigten Trilogie 2 weiterhin Zeit lassen, kann man sich als Fan nun ausgiebig mit einer Tribute-Platte auseinandersetzen. 14 überwiegend wenig bekannte Acts aus den Bereichen EBM, Aggrotech und Synthie-Pop nahmen sich überwiegend sehr bekannte Songs der Berliner Bodypopper vor – mit wechselndem Erfolg.

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Was zunächst komisch aufstößt, ist die Songverteilung: Dreimal Technoman, zweimal Für, zweimal Get You Closer bei 14 Liedern – als ob die And-One-Diskografie nicht weit über 300 Stücke umfasst. Nun denn. Schnell fällt auf, dass die wenigsten Künstler die Originale so richtig auf links gedreht haben. So gaben sich einige damit zufrieden, den Klang der manchmal schon recht angestaubten Tracks der 90er ein wenig aufzupolieren und mit dem eigenen Gesang zu versehen, so z.B. Gimme Shelter bei Tanz der Arroganz, NordarR beim Pogo-Brecher Over There, Werksfront bei Technoman oder In Good Faith bei Get You Closer. Allesamt solide Versionen.

Hier und da sträuben sich dem And-One-Fan wohl aber auch die Nackenhaare. Manchen Sängern fehlt es an Timbre, Vocal Range und teilweise sogar an der Fähigkeit, englische Wörter einigermaßen korrekt auszusprechen. Wenn Einfach Schwarz bei Sometimes mit der Zeile „Däddi ssett ssett eim ä gutt beu“ anfangen, möchte man eigentlich schon vor Einsetzen des Refrains weiterskippen. Und was Naghavi wohl von Thorsten Nells Auftritt hält, der bei Killing The Mercy in bester Menderes-Gedächtnis-Tonlage (Sie wissen schon, der ewige Kandidat bei „Deutschland sucht den Superstar”) quäkt? Uff.

Ebenfalls fragwürdig: Technoman in der Version von Electronic Frequency. Der Beginn lässt hier auf einen Brecher für den Cyber-Dancefloor schließen – nur blöd, wenn man dann genau dann einfach mal eine Minute lang den Beat komplett aussetzt, wenn der Original-Track so richtig zu pumpen beginnt. Es bleibt die Frage: Welcher DJ soll das im Club spielen?

Ja, das machen andere besser. Und hier und da kommt auf Cover sind Cover doch noch ein Schuss Verrücktheit und Kreativität dazu. Superikone übersetzt den Technoman-Text komplett auf Deutsch. „Dave tanzt zeitlos in der Disko – wie ein Verlierer auf der Suche nach sich selbst. Doch weil das Stroboskop blitzt wie ein Gogo, bricht er zusammen im Kreis mit Nummer Zwölf.“ Ganz ehrlich: Das ist eigentlich schon Dada. Macht aber – sofern man den entsprechenden Humor hat – richtig Laune und erinnert schwer an Tomas Tulpe. Und der ist in der Szene ja bekanntlich Kult …

Ein Mal Gitarren, 13 Mal Elektronik pur

Irgendwann kommt der Hörer bei Track Nummer zehn an – und erschreckt sich erstmal kräftig. Was ist das denn? Ja, das sind tatsächlich Gitarren. Die Regensburger Soulimage verwandeln Get You Closer in einen Synthrock-Track á la Zeromancer – das Ergebnis ist äußerst gelungen. Charmant ist direkt im Anschluss der Auftritt der Schweden von Machinista. John Lindqwister macht in der für ihn fremden Sprache bei Sitata Tirulala wahrlich keine schlechte Figur.

So lässt dieses Tribute-Alben die zahlreichen And-One-Fans mit gemischten Gefühlen zurück. Mehr Mut zu stilistischen Experimenten und mehr Variabilität bei der Songauswahl hätten dem Ganzen gut getan. Einige schöne Versionen liefert Cover sind Cover nichtsdestotrotz und lässt die Wartezeit auf die Trilogie 2 für den einen oder anderen sicherlich etwas kürzer erscheinen. Beenden wir diesen Text mit der vielleicht bekanntesten Zeile der Bandgeschichte in der Superikone-Version: „Zwei Töne klingen besser als nur einer!

A Tribute To AND ONE – Cover sind Cover ist ab sofort via KL Dark Records erhältlich, u.a. hier.

Tracklist A Tribute To AND ONE – Cover sind Cover

01. NordarR – Over There
02. Dan Barky – Zeit ohne Zeit
03. Electronic Frequency – Technoman
04. Gimme Shelter – Tanz der Arroganz
05. In Good Faith – Get You Closer
06. Einfach Schwarz – Sometimes
07. Superikone – Technoman
08. Evo-lution – Sternradio
09. Twilight Images – Für
10. Soulimage – Get You Closer
11. Machinista – Sitata Tirulala
12. Thorsten Nell – Killing The Mercy
13. EGOamp – Für
14. Werksfront – Technoman

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