BRING ME THE HORIZON – Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle (18.11.2018)

BRING ME THE HORIZON – Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle (18.11.2018)
Bring Me The Horizon, © Markus Hillgärtner
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Am Sonntag, den 18. November 2018, statte mit Bring Me The Horizon eine der zurzeit angesagtesten Metalcorebands der Düsseldorfer Mitsubishi Electric Halle einen Besuch ab. Neben der aus der südenglischen Stadt Brighton stammenden Band Yonaka waren Fever 333 aus Inglewood in Kalifornien mit am Start um die anwesenden Fans auf Betriebstemperatur zu bringen.

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Pünktlich um 19:50 Uhr betraten Jason Aalon Butler (Gesang), Stevis Harrison (Gitarre) und Aric Improta (Schlagzeug) die Bühne. Die drei Jungs, die sich schon bei der Post-Hardcore Band Letlive, der Post-Rock Band Night Verses und der Metalcore Band The Chariot einen Namen gemacht haben, formierten sich im Juli 2017 unter dem Namen The Fever 333 (mittlerweile nur Fever 333) als sich klar politisch positionierende Rapcoreband.

Beim ruhigen Intro stand Fronter Jason regungslos mit schwarzer Kapuze über dem Kopf in der Bühnenmitte, während sich seine Bandkollegen positionierten: scheinbar bereit für seine Hinrichtung. Plötzlich riss er sie sich vom Kopf, legte los und stand so bald nicht mehr still. Mit ihrer vor wenigen Tagen veröffentlichten Single Burn It startete das Trio in ihr acht Song umfassendes Set und binnen Sekunden wurde klar wohin die Reise gehen würde: Energiegeladen, sozialkritisch und wütend wurde auf der Bühne ausgerastet. Musikalisch stark von Rage Against The Machine beeinflußt aber doch mit einer eigenen Note konnte nicht nur die Performance sondern auch die Musik überzeugen.

Rampensau Butler, wetzte wie besessen von der einen Bühnenseite zur anderen und auch Stevis stand kaum still. Schnell wurde klar, dass für Butler die Bühne nicht groß genug war, sodass er kurzerhand in die Menge sprang. Irgendjemand musste ja überprüfen, ob im Publikum ebenso ausgerastet wurde wie auf der Bühne. Mit der unglaublichen Power auf der Bühne konnten die Düsseldorfer zwar nicht ganz mithalten, aber es kam ganz gehörig Leben in die Bude. Viele Headliner können von einem derart feiernden Publikum nur träumen.

Nach rund 30 Minuten schweißtreibender Action war leider Schluss. Selten können Supportbands derart überzeugen und wer das Debütalbum Strength in Numb333rs (Veröffentlichung 18. Januar 2019) nicht vorbestellt, ist selber Schuld.

Setlist FEVER 333 @ Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle (18.11.2018)

01. Burn It
02. We’re Coming In
03. Made An America
04. One Of Us
05. Beatbox & Drum Solo
06. Trigger
07. Walking In My Shoes
08. Hunting Season

Nun hieß es das Ende der Umbaupause abwarten und um kurz vor neun Uhr war es dann soweit und das Saallicht erlosch. Als die Headliner des Abends die Düsseldorfer Bühne betraten wurden sie bereits von einem Kreischkonzert erwartet. Schon bevor es losging waren die zumeist jungen und weiblichen Fans aus dem Häuschen und als die ersten Töne von Mantra, der ersten Single des kommenden Albums, ertönten war das Publikum euphorisch.

Während die fünf Instrumentalisten sich gewohnt im Hintergrund hielten, fokussierte sich die Show auf Frontmann Oli Sykes, der leichtes Spiel mit den Düsseldorfern hatte. Das Publikum sang und sprang vorbildlich mit und ließ seitens der Band keine Wünsche offen. Während die Energie der Fever 333 Show primär von den Rampensäuen auf der Bühne ausging, war nun das Publikum am Zug ihren Beitrag zum Abend zu leisten. Dieser Pflicht kamen die Anwesenden nach und insbesondere vor dem Wellenbrecher wurde ausgelassen gefeiert. Als Dankeschön ging Oli auf Tuchfühlung im Bühnengraben und hielt sich meist fannah auf dem in die Menschenmenge hineinragenden Steg auf.

Da das neue Album noch nicht veröffentlicht wurde, bestand die Setlist überwiegend aus einem Best-Of der Vorgängeralben Sempiternal und That’s The Spirit. Dies kam bei den Fans erwartungsgemäß gut an, da es sich bei diesen Alben um die mit der höchsten Hitdichte handelte. So blieb zwischen Krachern wie Go To Hell, For Heaven’s Sake oder Antivist wenig Zeit zum Verschnaufen. Ein Umstand, der auch Fronter Oli zu schaffen machte. Währen das Screamen wie gewohnt tadellos war, schwächelte er bei den softeren Gesangspassagen was durch die rege Beteiligung des Publikums nicht weiter negativ auffiel. Er ist nun mal nicht der geborene Klargesangs-Sänger.

Der durchdachte Bühnenaufbau aus Gitterelementen mit unterhalb der Bühne angebrachten Scheinwerfern erzeugte eine außergewöhnliche Lichtshow, die durch bewegliche mit Scheinwerfern ausgestatteten Traversenelemente an der Bühnendecke und das blinkende Bandlogo im Hintergrund perfekt abgerundet wurden. Zusammen mit dem Nebel und dem Stroboskopblitzen ergab dies eine stimmige visuelle Begleitung des Konzertes. Die gestiegene Professionalität der Band zahlte sich hier zusammen mit dem wachsenden Budget der Produktion aus.

Mit der gestiegenen Bekanntheit und den einhergehenden Stiländerungen wurde häufig auch Kritik laut, dass die Musik dem Mainstream gerecht werdend radiotauglich und soft geworden sei. Auch wenn man über die wahren Motive nur spekulieren kann, ist eine nicht unerhebliche Stiländerung kaum von der Hand zu weisen, was sich auch an der Veränderung der Publikumsstruktur und der damit einhergehenden Reduktion der aufkommenden Circle-/Moshpits zeigte. Nichts desto trotz können Bring Me The Horizon live überzeugen und eine sehenswerte Show bieten. Dies haben sie auch an diesem Sonntag eindrucksvoll bewiesen. Man muss sich nur darauf einlassen dass die Show anders ist als das was man vor einigen Jahren geboten bekommen hätte.

Nach einem unerwartet akustisch vorgetragenen Drown und zwei Zugaben war nach rund einer Stunde Schluss und die überglücklichen Fans traten heiser, verschwitzt und voller Vorfreude auf das neue Album Amo (Veröffentlichung 25. Januar 2019) und dazu passende Touren den Heimweg an.

Setlist BRING ME THE HORIZON @ Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle (18.11.2018)

01. Mantra
02. The House Of Wolves
03. Avalance
04. Go To Hell, For Heaven’s Sake
05. It Never Ends
06. Wonderful Life
07. Shadow Moses
08. Happy Song
09. Sleepwalking
10. Can You Feel My Heart
11. Follow You
12. Antivist
13. Drown (akustisch)
14. Doomed (Z)
15. Throne (Z)

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