GET WELL SOON – Leipzig, Westbad (12.10.2018)

Fotos: GET WELL SOON
Get Well Soon, © Claudia Helmert
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Träume als Inspirationsgeschenke großer Kunst

… nie wiederholt sich das Leben des Tages mit seinen Anstrengungen und Genüssen, seinen Freuden und Schmerzen, vielmehr geht der Traum darauf aus, uns davon zu befreien. Selbst wenn unsere ganze Seele von einem Gegenstande erfüllt war, wenn tiefer Schmerz unser Inneres zerrissen oder eine Aufgabe unsere ganze Geisteskraft in Anspruch genommen hatte, gibt uns der Traum entweder etwas ganz Fremdartiges, oder er nimmt aus der Wirklichkeit nur einzelne Elemente zu seinen Kombinationen, oder er geht nur in die Tonart unserer Stimmung ein und symbolisiert die Wirklichkeit.
(Fichte S. 541, zit. nach Freud, 1972)

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Get Well Soon berufen sich mit ihrem jüngst veröffentlichten Album The Horror auf die Gefühlswelt und Intensität von Albträumen. Angst als Gegenpol zum Vorgängerwerk Love. Bedrückend beeindrucke Melodien mit melancholischen Gesängen, gemacht für die herbstliche Kälte. Auch wenn letztere für den Konzerttermin im Leipziger Westbad ausblieb, malte die Berliner Formation hervorragend düstere Bilder.

Den Abend eröffnete Sam Vance-Law, der mit seiner lässig entspannten Art, den ein oder anderen Ohrwurm in den Raum performte. Das unruhige Publikum unterbrach auch gern das Holen von Getränken, um den großartigen Hall des Applauses wohlwollend zu unterstützen.

Applaus läutete auch den Auftritt der Get Well Soon Big Band ein. Die Kraft der zahlreichen Instrumente und Stimmen durchhallte den Raum. Kaum ließ es sich in die gepolsterte Lehne des Stuhls fallen, immer lohnte es sich mit Spannung zu folgen. Durchdringend manifestierte der hervorragende Klang ein anhaltendes Gänsehaut-Gefühl. Der Nebel schwebt über den Köpfen und bricht Licht in allen Farben. Alles wirkt: Das hinreißend zarte Beklemmende der The Horror-Werke, genauso wie die gefühlsschwangeren Popstücke älterer Platten – jeweils häufig unterbrochen vom Applaus, der angeleitet für die Bigband passierte. So sehr sich Konstantin Gropper in die Musik fallen ließ, so sehr konnte sich das Publikum von den Energien und Stimmungen beeindrucken lassen. Aber auch der schönste Abend hat ein Ende – hier: mit dem wundervollen Track I sold my Hands so please feed me und Standing Ovations.

It‘s love!

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