Holger Czukay (Can) und David Sylvian (Japan) kamen 1986 im Can Studio in Köln zusammen, um ein “etwas anderes” Album aufzunehmen. 1988 veröffentlichte das Duo Plight & Premonition, und ein Jahr später Flux & Mutability, bei dem u.a. Jaki Liebezeit seine legendären Percussions beisteuerte. Die in dieser Zusammenarbeit entstandenen LPs glänzen durch Samples, gleitende Synthesizer Sounds, verfremdete Radiobeiträge und sanft eingesetzte Blasinstrumente. Wenn David Sylvian und Holger Czukay zusammenfinden, um gemeinsam zu musizieren, erwartet man eine Mischung aus New Romantic Feeling und experimenteller Krautrock Musik á la Can oder La Düsseldorf.
Lass Dir den Beitrag vorlesen:
Dem Hörer erschließt sich aber ein ganz anderes, nicht minder faszinierendes Klangerlebnis Richtung Brian Enos Music for Airports. Hier regieren weniger ausgefeilte Melodien im Pop Gewand, sondern eher New Age-Musik der analogen Art, in der die damals noch neue Samplingtechnik angewendet wurde. Man muss sich auf dieses Hörerlebnis einlassen können und wenn man in der Lage ist, dies zu tun, wird man mit meditativen, schrägen, eher düsteren Klangwelten konfrontiert, die sicherlich nicht jedermanns Sache sind, die aber unterbewusst die Kalte Krieg Ära zu untermalen scheint. Der geneigte Zuhörer aber wird mit zwei Werken belohnt, die es in sich haben. Beeinflusst durch Filmmusik und der Musique Concrète von Pierre Schaeffer, schaffen es die beiden Meistermusiker, neue Welten zu erschaffen, in die man gerne eintaucht. Immer und immer wieder.
Tracklist SYLVIAN / CZUKAY – Plight & Premonition Flux & Mutability:
01. Plight (The Spiralling Of Winter Ghosts)
02. Premonition (Giant Empty Iron Vessel)
03. Flux (A Big, Bright, Colourful World)
04. Mutability (A New Beginning Is In The Offing)
Plight & Premonition Flux & Mutability sind am 22. Juni bei Grönland erschienen. Die beiden Alben sind als 2LP and 2CD-Box erhältlich.