Welcome to the Jared Leto Show!
Jetzt sind sie also da: Nachdem der für den 11. März anberaumte Köln-Termin (geplanter Tourstart) zunächst verschoben werden musste, sind Thirty Seconds To Mars nun endlich mit 8 Wochen Verzögerung in Köln gelandet und zwar zum Tourfinale! Im Gepäck haben Jared Leto und seine beiden Mitstreiter Stevie Aiello und Bruder Shannon Leto, neben vielen Hits aus 20 Jahren Bandhistorie, auch das neue Album America, welches sie wieder einmal von einer leicht veränderten Seite zeigt. Die Musik ist gefälliger geworden, doch gefallen haben sie sowieso schon verdammt vielen Leuten zuvor, was nicht nur an dem charismatischen Frontmann liegt, sondern auch an der guten Musik und den begeisternden Konzerten, die zum Teil wie Gottesdienste zelebriert werden. Und auch davon legt das heutige Konzert in der Lanxess Arena deutlich Zeugnis ab: Sänger und Schauspieler Jared steht ganz klar im Zentrum der Show, alle Augen starren gebannt auf ihn und er selbst wird die gesamt Show über von mehreren Kameras verfolgt. Dazu gibt es immer wieder Anspielungen auf die vermeintliche Ähnlichkeit des Sängers mit dem typischen Bild von Jesus Christus und als ein weiblicher Fan ein Plakat mit der Aufschrift „See No Difference – Jared & Jesus“ hochhält, wird das Ganze nicht nur bildlich verknüpft, sondern auch noch mit einem passenden Amen vollendet.
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Doch starten wir zu Beginn, denn schon der ist durchaus eindrucksvoll. Nachdem DJ Jamie Reed das Publikum schon einmal in Bewegung gesetzt hat, erklingen die basslastigen Sounds in der Halle gegen 21:00 Uhr immer intensiver, bis die drei endlich unter ohrenbetäubendem Geschrei der Fans auf der von beweglichen LED-Elementen umschmiegten Bühne stehen. Wobei „auf der Bühne“ im Falle von Thirty Seconds To Mars nicht ganz korrekt ist, denn während Drummer Shannon seinen Platz im hinteren, zentralen und damit durchaus gut sichtbaren Bereich einnimmt, findet sich Bassist & Keyboarder Stevie recht versteckt im herabgesenkten, hinteren Teil wieder und dürfte von so manchem Fan gar nicht erst wahrgenommen worden sein. Alles ist hier auf Jared ausgerichtet und der gibt, zunächst beim eröffnenden Monolith im Yedi-Teppich-Umhang-Outfit, von Beginn an alles. Immer wieder richtet er das Wort an die Fans, bindet sie ein und zelebriert Songs wie Kings And Queens oder das impulsive This Is War. Richtig laut wird es dann zu Hail To The Victor, welches am heutigen Tag für eine Produktion zur Fußball Weltmeisterschaft in Russland mitgeschnitten wird. Die Interaktivität nimmt weiter zu und eine junge Dame darf das nachfolgende Dangerous Night ihrem Verlobten widmen und gemeinsam erleben sie den Beginn des Songs auf der Bühne, ein Erlebnis, dass beide ganz sicher nie vergessen werden. Nach Do Or Die gibt es eine kurze Pause, die mit Pyres Of Varanasi überbrückt wird, bevor es zum rockigen Höhepunkt der Show kommt: The Kill (Bury Me). Die Halle steht Kopf und ist dermaßen angefixt, dass auch das ruhigere Rihanna-Cover Stay die Stimmung nicht herunterziehen kann. Längst ist das Geschehen hier zum Selbstläufer geworden, die zumeist weiblichen Zuschauer sind begeistert und feiern ihre Stars frenetisch oder lassen die Halle durch den Lichtschein tausender Smartphonelampen erleuchten. Zwischendurch schwenkt Jared eine Deutschlandfahne über die Bühne um die Verbundenheit der Band mit dem Land im Zentrum Europas zu unterstreichen und sich dafür zu bedanken, dass man ihnen hier ein zweites Zuhause gegeben hat. Das kommt an bei den Fans und trägt die Euphorie bis zu den umjubelten Zugaben Walk On Water und Closer To The Edge, bei denen zunächst die gesamte Crew für ihren Einsatz auf der Bühne geehrt wird und sich dann am Ende gleich eine Vielzahl an Fans auf den Brettern die heute die Welt bedeuten wiederfindet, um den Fronter noch einmal so richtig zu umringen und ihm noch einmal gesteigerte Aufmerksamkeit zuteilwerden zu lassen. Nach 100 Minuten endet ein Konzertabend, der wohl genau das gehalten hat, was sich die Fans davon versprochen haben und nicht wenige werden in exakt 4 Wochen ebenfalls wieder dabei sein, wenn Thirty Seconds To Mars am 01.06.2018 einer der Headliner von Rock Am Ring 2018 sein werden. Der Nürburgring kann sich schon einmal warm anziehen, die Jared Leto-Show dürfte auch in der schönen Eifel ihre Wirkung nicht verfehlen.
Setlist THIRTY SECONDS TO MARS @ Köln, Lanxess Arena (04.05.2018):
- Monolith
- Up in the Air
- Kings and Queens
- Search and Destroy
- This Is War
- Hail to the Victor
- Dangerous Night
- Do or Die
- Pyres of Varanasi
- The Kill (Bury Me)
- Stay (Rihanna cover)
- Hurricane
- City of Angels
- Rescue Me
- Rider
- Walk on Water (Z)
- Closer to the Edge (Z)