RAG’N’BONE MAN – Köln, Palladium (06.03.2018)

Fotos: RAG'N'BONE MAN
Rag'n'Bone Man © Michael Gamon
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Der Mann der Stunde, bzw. der letzten beiden Jahre in musikalischer Hinsicht ist wohl Rory Graham alias Rag’n’Bone Man. An dem Lied aber auch dem Album Human kam niemand vorbei, der sich auch nur ein wenig für Musik interessiert. Und da dieser Herr verschiedene Genre miteinander verknüpft, ist es nicht verwunderlich, dass das Palladium in Köln komplett ausverkauft ist. Den 4.000 Leuten steht ein langer Abend bevor, denn insgesamt drei Künstler können sie sich heute anschauen und –hören.

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Zu Beginn gehört Thales die Bühne und dieser sorgt vor allem beim älteren Publikum, welches sich zahlreich in der Halle befindet, für Befremden. Dabei deckt Thales durchaus auch ein Genre von Rag ’n’ Bone Man ab. Allerdings rappt Thales deutlich härter und aggressiver.

Der zweite Act kommt da deutlich gemäßigter daher. Ruhiger, sanfter Gesang, der die Freunde des Souls und R&B bedient. Grace Carter hat ein leichtes Spiel, die klare und zugleich kräftige Stimme weiß insgesamt deutlich besser zu gefallen, wie die Menge an Applaus verrät. Noch lässt ein komplettes Album auf sich warten, jedoch ist dies von Sony bereits angekündigt. Wenn dies genauso behutsam und zart klingt, wie in Köln auf der Bühne, dann haben viele hier den Shooting-Star von 2018 gesehen und gehört.

Bei den Vorgruppen bewies man also ein gutes und glückliches Händchen und konnte verschiedene Genre, aber auch Altersgruppen zufriedenstellen. Ein gelungener Auftakt, der sich aber noch um ein Vielfaches steigern sollte.

Denn der Hauptact hat es gleich zu Beginn in sich. Die Band und vor allem die Bläser spielen schon als Rag’n’Bone Man die Bühne betritt. Die ersten Minuten dauert es noch, bis der Sound des Gesangs und der Instrumente abgestimmt sind, dann jedoch ist die Akustik richtig gut und dies ist im Palladium höchst selten. Doch die braucht Rag’n’Bone Man auch für seinen Gig, denn das Ausnahmetalent ist mit einer grandiosen Stimme ausgestattet. Und auch wenn das einen Großteil der Faszination ausmacht, es ist nicht das einzige Merkmal, das dieses Konzert grandios macht. Es ist auch die fantastische Band, die ihr Handwerk exzellent beherrscht und sich dabei trotzdem angenehm zurücknimmt. Und es ist die Songauswahl aber auch Rag’n’Bone Man selbst, der immer weiß, wann er die überwiegend ruhigen Töne etwas anziehen kann, aber dann auch wieder zügeln muss. Und so mischen sich Blues, Rap und Soul aber auch Prisen von Jazz in einem angenehm ausgewogenen Maße. Und auch das sehr gemischte Publikum zeigt sich von seiner Schokoladenseite. Handys die mitfilmen sind selten zu sehen und auch redende Leute sind Mangelware. Insgesamt sind alle Beteiligten sehr aufnahmefähig und einander zugetan. Die Mischung der Zutaten macht aus einem Konzert einen Gig der Extraklasse. Hält Rory Graham dieses Niveau auf den künftigen Alben und live on Stage bei, dann wird aus dem Shooting-Star ganz schnell ein Superstar.

Setlist RAG’N’BONE MAN @ Köln, Palladium (06.03.2018):

01. Intro
02. Wolves
03. Your Way or the Rope
04. The Fire
05. No Mother
06. Hard Came the Rain
07. Lay My Body Down
08. Life in Her Yet
09. Odetta
10. Skin
11. Grace
12. As You Are
13. Guilty
14. Human
15. Die Easy (solo)
16. Bitter End (Z)
17. Hell Yeah (Z)

Galerien: Michael Gamon

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