GARY NUMAN & NIGHTMARE AIR – Kulttempel, Oberhausen (10.03.2018)

Fotos: GARY NUMAN
Gary Numan © Michael Gamon
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Die “Kulttempel”-Hall Of Fame wurde an diesem milden Samstagabend um einen weiteren großen Namen ergänzt. Der Altmeister des Sägezahn-Synthesizers gab sich die Ehre – bevor Gary Numan den proppevollen Laden zum Kochen brachte, eroberte eine noch recht junge Band die Herzen zahlreicher Anwesender.

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Denn mit der Wahl von Nightmare Air als Support bewies Numan einen guten Geschmackssinn. Stilistisch zwischen sphärischem Indie-Rock und zappeligem Post-Punk angesiedelt, konnte das Trio aus Los Angeles überzeugen. Vielleicht ist die sehr helle Stimme von Sängerin Swaan Miller nicht jedermanns Geschmack, am Sound gab es jedoch nichts zu meckern. Kontaktfreudig und dankbar präsentierten sich die drei zwischen den Songs. Es war ein rundum sympathischer und gelungener Auftritt einer Band, die Genre-Fans auf dem Zettel haben sollten.

Setlist NIGHTMARE AIR @ Oberhausen, Kulttempel (10.03.2018)

01. Way We Fall
02. Who’s Your Lover
03. Sweet Arrows
04. 18 Days
05. Fade Out
06. Strange Things
07. Sign Of The Times
08. Icy Daggers

Ein gut aufgewärmtes Publikum wurde somit auf Gary Numan und seine Band losgelassen. Das Bühnenbild mit Videoscreen und LED-Säulen machte schon viel her, die Musiker im uniformen Savage-Outfit stützten diesen Eindruck. Optisch wurde also einiges geboten. Das Musikalische stand dem glücklicherweise in nichts nach. Dass der nunmehr 60-Jährige sicher nicht alle Passagen in den 90 Minuten live sang, war stellenweise deutlich hörbar und wurde nach dem Gig von mehreren Besuchern diskutiert – der Gesamteindruck hätte trotzdem kaum besser sein können. Akustik, Lichtshow, Songauswahl, Performance – hier passte alles. Kraftvolle (E-)Drums, beißende Synths und wuchtige Riffs sorgten dafür, dass selbst Songs wie das fast 40 Jahre alte Are Friends Electric? kein bisschen angestaubt klangen.

Zeitlos schöne Klänge, gemischt mit viel Wucht, Stücke vom aktuellen, starken Album Savage wechselten sich stimmig mit Klassikern wie Metal, Cars oder dem abschließenden A Prayer for the Unborn ab. Gary zappelte und tanzte, als wenn er sein Alter selbst nicht kennen würde – das Publikum honorierte die Performance zurecht mit lautstarkem Jubel. Einziger Wermutstropfen waren die mal wieder unverschämten Merch-Preise. 30 Euro sind für ein schlichtes schwarzes Shirt mit einfachem Savage-Aufdruck nichts als Wucher. Investieren wir das Geld also besser in eine weitere Show, die hoffentlich nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt.

Setlist GARY NUMAN @ Oberhausen, Kulttempel (10.03.2018)

01. Ghost Nation
02. Halo
03. Metal
04. Everything Comes Down To This
05. Down In The Park
06. Mercy
07. Pray For The Pain You Serve
08. Here In The Black
09. The Fall
10. Bed Of Thorns
11. Love Hurt Bleed
12. My Name Is Ruin
13. Cars
14. When The World Comes Apart
15. Are Friends Electric?
16. Me! I Disconnect From You
17. A Prayer For The Unborn

Galerien: Michael Gamon

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