A-HA – Köln, Lanxess Arena (06.02.2018)

Fotos: A-HA
a-ha, © Michael Gamon
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Den Beginn des perfekten Konzertabends machte der Sänger Alexander Knappe, ein deutscher Sänger, der durch seine Auftritte in der ersten Staffel der Sendung X Factor bekannt wurde. Man kann seine Musik als Mischung aus Songs von Mark Forster, Wincent Weiss und Andreas Bourani beschreiben, also deutscher Singer/songwriter Pop mit Mitsing Qualität, die Chartshörern bestimmt gefallen hat. Knappe machte seine Sache gut, denn er konnte mit eine Menge Charme punkten. Eine gute Einstimmung für das kommende Event also.

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Gegen 21.00 Uhr erschienen nach und nach die Musiker von A-has Begleitband auf dem dunklen Teil der Bühne, während ein weißer Lichtkegel die Mitte der Stage erhellte, als unter großem Applaus endlich die Hauptakteure des Abends erschienen: die drei Norweger Morten Harket (Gesang), Pål Waaktaar-Savoy (Gitarre) und Magne Furuholmen (Keyboard). Magne nahm hinter seinem imposanten Tastenturm platz, Pål schnappte sich die Akustik Gitarre und Frontman Morten machte es sich auf einem Barhocker bequem, den er an diesem Abend selten verlassen sollte. This is our Home sollte die erste Nummer des Konzertes werden und der Song war perfekt, um sich an dem etwas anderen A-ha Sound zu gewöhnen. Nun wurde auch der hintere Teil der Bühne erhellt und die weiteren Musiker wurden an ihren Instrumenten sichtbar: String Ensemble, Drums, Bass, Piano, E-Harp und Vibrafon, welche einen schönen weichen Klang erzeugten, in dem man sich gerne hineinlegen wollte. Im Outro von I´ve been losing You, der seine volle Schönheit in der Akustik Version zeigte, begrüßte Magne in perfekten Deutsch die 8.000 Zuschauer, die sich mit tosendem Applaus dafür bedankten. Bei this alone is love konnte man nicht nur einige sanfte jazzige Töne des Sopran-Saxophons bestaunen, sondern auch einen schönen Chor, bestehend aus den Stimmen der Geigerinnen und der von Pal und Magne. Apropos Stimme: Mortens Organ klang noch genau so frisch wie in den Anfangstagen der Band: hoch, glasklar und mitreißend, was er besonders bei forever not yours beweisen konnte.

Die Atmosphäre des bestuhlten Konzertes war feierlich, fast christlich zu nennen, wäre da nicht das Klatschorchester bei Analogue (All I Want) gewesen, mit dem die Fans den Song adelten. Manhattan Skyline ist in der Originalversion eher rockig, in der Akustik Version eher zum Träumen, aber die perfekten Arrangements machten aus jeder Neuinterpretation etwas besonderes. Das nun folgende Song-Quintett mit dem Überthema „Natur“ zog den Hörer sofort in seinem Bann. Denn bei Food of the Mountain, Stay on these Roads (unterstrichen mit Projektionen norwegischer Landschaften), Break in the Clouds, Memorial Beach und Over the Treetops herrschte eine so intensive melancholische Stimmung, dass man alles um sich herum vergaß und die Anhänger der Band belohnten dies mit einem nicht enden wollenden Applaus. Nun war es auch Zeit für Magne, in seiner charmanten Art die Gastmusiker vorzustellen, die es redlich verdient hatten mit einem Einzelapplaus gewürdigt zu werden. Da ein Popmusiker auch nur ein Mensch ist, konnte man bei Living a boy’s Adventure Tale merken, denn der Frosch in Mortens Hals wollte sich unbedingt zu Worte melden. Was der sympathische Sänger verschmitzt überspielte und dadurch für Heiterkeit im Publikum sorgte. Scroundrel Days nahm wieder etwas mehr Tempo auf und hier dominierte die Farbe Blau die Szene und Magne und Pål konnten ihr Können an der Akustik Gitarre beim 2000er Hit Summer moved on beweisen. Anschließend folgte ein weiterer Höhepunkt des Abends: Hunting high and low, eine der schönsten Balladen der 80er Jahre. Auf dem gleichnamigen Debut Album konnte man bereits ein String Ensemble hören, aber dies nun live zu hören war ein wahrer Ohrenschmaus. Auf das was nun folgte, haben sicherlich alle Zuschauer sehnsüchtig gewartet: Den Smasher The sun always shines on TV, welcher die Fans nicht mehr auf den Stühlen hielt und diese begannen im Takt der gut aufgelegten Band zu tanzten und klatschten, die im Anschluss von der Bühne ging um kurz danach zwei Zugabenblocks mit den Songs Sox of the Fox (von Pål und Magne Vorgängerband Bridges), den James Bond Klassiker The Living Daylights und schlussendlich den ersten Hit Take on me zu präsentieren.

Fazit: A-ha haben es geschafft, ihre Musik neu zu interpretieren und ihren Fans immer etwas neues zu bieten. Und das erreicht nicht jede Band. Warten und hoffen wir also auf neues Material der Norweger. „Vi sees!“

Setlist A-HA Köln, Lanxess Arena (06.02.2018):

This is Our Home
Lifelines
I’ve Been Losing You
This Alone Is Love
Forever Not Yours
Analogue (All I Want)
Manhattan Skyline
Foot of the Mountain
Stay on These Roads
Break in the Clouds
Memorial Beach
Over the Treetops
Living a Boy’s Adventure Tale
Scoundrel Days
Summer Moved On
Hunting High and Low
The Sun Always Shines on T.V.
Sox of the Fox (Z)
The Living Daylights (Z)
Take On Me (ZZ)

Fotos: Michael Gamon

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