MOGWAI - Leipzig, Täubchenthal (02.11.2017)

Die Schotten stimulieren stimmlos. Nach einer gehetzten Anreise, die uns leider das charismatische Damen-Duo Sacred Paws verpassen ließ, war es umso erholsamer in das Klangbett Mogwais zu fallen.

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Die vier provokanten Herren, denen Anerkennung wegen ihres musikalischen Schaffens viel mehr steht, als feindseliger Umgang mit missbilligten Künstlerkollegen, erweitern ihr Live-Lineup um eine bezaubernde Schlagzeugerin. Wohl-abgemischte Lautstärke-Varianzen und onomatopoetische Schallkünste wiegen die dichtgedrängten Zuschauerscharen in warme, träge Soundsicherheit. Behaglich hypnotisiert schließt man die Augen, um ablenkende visuelle Eindrücke von der rockigen Tongewalt fernzuhalten. Party In The Dark. Traumhafte Melodieberge gilt es zu erklimmen – allerdings erfordert jeder Schritt in Richtung Zugänglichkeit mindestens Aufmerksamkeit, eher noch Hingabe. Verlässlich belohnend trifft man obenauf eine intensive Regung, ein Gefühl – bestenfalls voller Erinnerungen. Gesang gilt der 1995 gegründeten Band als zusätzliches Instrument ihrer Sountrackmusiken, der – wenn überhaupt – mit-schwimmt und nie die Protagonisten-Rolle anstrebt. Wortkarg scheinen die gesangsscheuen Schaffer von titelgebendem Plattenpathos wie Hardcore Will Never Die, But You Will, Happy Songs For Happy People oder Come On Die Young jedoch nicht. Die Zeit fließt und ist nicht vor Konzertende von Bedeutung. Eine Darbietung, die Energien nicht durch physische Bewegungen freisetzt (und schon gar nicht freisetzen muss).

Setlist MOGWAI @ Leipzig, Täubchenthal (02.11.2017):

01. I’m Jim Morrison, I’m Dead
02. Coolverine
03. Party in the Dark
04. Cody
05. Ithica 27 ø 9
06. 20 Size
07. New Paths to Helicon, Pt. 1
08. 2 Rights Make 1 Wrong
09. Don’t Believe the Fife
10. Remurdered
11. Auto Rock
12. Old Poisons
13. Every Country’s Sun (Z)
14. Mogwai Fear Satan (Z)