Am vergangenen Freitagabend lag ein Hauch der 1920er Jahre in der Luft des Schanzenviertels von Köln-Mülheim. Der Grund dafür, dass sich viele Menschen in Schale warfen, um den Kleidungsstil der genannten Zeit zu repräsentieren, war ein exklusives Konzert des berühmten Musik- und Tanzensembles namens Postmodern Jukebox (PMJ).In den letzten Jahren hat die amerikanische Formation, gegründet von Komponist und Pianist Scott Bradlee, es auch auf dem europäischen Kontinent zu immer größerer Bekanntheit geschafft. Die abermillionen Klicks zu ihren YouTube-Videos sowie ein prall gefülltes Kölner E-Werk sprechen ihre eigene Sprache. Nicht zuletzt dadurch, dass die Band auf einen Supportact verzichtete, wurde ihr Auftritt mit Spannung erwartet.
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Pünktlich zur deutschen TV-Primetime-Zeit (20:15 Uhr) betraten das Schlagzeug, der Kontrabass, das Piano, die Trompete, und die Posaune die Bühne und intonierten Europe’s Hit Final Countdown als instrumentalen Auftakt. In musikalischer Begleitung der Band zog die Moderatorin Ariana Savalas nun die Aufmerksamkeit auf sich. Mit einigen schlüpfrigen Bemerkungen, die sie ebenfalls stets in ihre Anmoderationen einbaute, eröffnete sie die Show. Dies sollte nicht das letzte Mal sein, dass die Zuschauer*innen das Multitalent in Aktion sahen, stellte sie doch mit ihren Gesangs- und Tanzeinlagen einen festen Bestandteil des Konzerts dar.
Zu den ersten paar Liedern stellte Savalas dem Publikum eine/n jeweils andere/n Sänger*in vor, der/die einen bekannten Hit in der PMJ-typischen Leichtigkeit und Abgeklärtheit vortrug. Was auch immer das Publikum fortan sah, wurde lautstark mit Jubel und unbändigen “whoo”-Schreien beantwortet. Jede noch so kleine Regung der Performer*innen löste ehrliche Begeisterung bei den anwesenden Menschen aus. Und das zu Recht: Gerade eine Live-Darbietung einer solchen Gruppierung unterstreicht ihr musikalisches Können, ihre Talente und vor allem ihre Leidenschaft, mit der sie ihre Fans erleben durften. Dabei war es ganz egal, ob die singende Person nun Casey Abrams, Brielle Von Hugel, Blake Lewis, Audrey Logan oder eben Ariana Savalas war – jede der Künstler*innen wusste auf ihre/seine eigene Art zu überzeugen – Dies geschah entweder durch multiinstrumentale Begabungen oder durch professionelle Tanzeinlagen. Für letztere war vor allem Alex MacDonald, seines Zeichens Stepptänzer des großartigen PMJ-Ensembles, verantwortlich. Er untermalte Songs wie Bad Blood, Bye Bye Bye oder Bad Romance mit seiner rhythmischen Tanzkunst und war sich ebenfalls nicht zu schade, gemeinsam mit Sänger Blake Lewis eine Evolution of Tap Dance zu präsentieren.
Ob Klassiker aus der Rockmusik (Creep), zarte Liebesschnulze (My Heart WIll Go On) oder sexuell aufgeladene Tanz-Performance, die einen sichtlich erfreuten Mann aus dem Publikum involvierte (Pony) – die Jukebox lieferte eine grandiose Show ab. Zum steten Wechsel der Gesangskraft kam ein steter Kleidungsaustausch hinzu. Somit war die Band nicht nur in auditiver, sondern auch in optischer Hinsicht absolut brilliant. Nach einem abwechslungsreichen Set beschlossen die Damen und Herren dieses mit dem Klassiker der Band Hanson (Mmmbop). Aber natürlich war wohl jedem klar, dass dies noch nicht das Ende der Show darstellte: Mit den Songs Stacy’s Mom und Shake It Off beendete die PMJ ein unglaublich gelungenes Konzert endgültig. Die Erkenntnis des Abends: Selbst ein/e Künstler*in wie Bruno Mars oder Taylor Swift kann Leute, die eigentlich nichts mit Popmusik am Hut haben, hellauf begeistern – der Jukebox sei Dank. Ein Besuch ihrer Show wird dringendst empfohlen.
Setlist SCOTT BRADLEE’S POSTMODERN JUKEBOX @ Köln, E-Werk (07.04.2017):
01. Thong Song (Sisqó Cover)
02. Bad Blood (Taylor Swift Cover)
03. I’m Not The Only One (Sam Smith Cover)
04. Same Old Love (Selena Gomez Cover)
05. Bye Bye Bye (*NSYNC Cover)
06. What Is Love (Haddaway Cover)
07. Bad Romance (Lady Gaga Cover)
08. Radioactive (Imagine Dragons Cover)
09. Evolution Of Tap Dance
10. Grenade (Bruno Mars Cover)
11. Pony (Ginuwine Cover)
12. Mr. Brightside (The Killers Cover)
13. All About That Bass (Meghan Trainor Cover)
14. Blank Space (Taylor Swift Cover)
15. Give It Away (Red Hot Chili Peppers Cover)
16. Creep (Radiohead Cover)
17. Stacy’s Mom (Fountains Of Wayne Cover) (Z)
18. Shake It Off (Taylor Swift Cover) (Z)
Weblinks SCOTT BRADLEE’S POSTMODERN JUKEBOX:
Homepage: www.postmodernjukebox.com
Facebook: www.facebook.com/postmodernjukebox
Twitter: www.twitter.com/scottbradlee