Acht Jahre sind mittlerweile vergangen, seit Wesley Eisold mit seinem Projekt Cold Cave das Debüt Love Comes Close veröffentlichte. Seitdem sind die Amerikaner in Sachen düster, poppige Tanzbarkeit immer vorne mit dabei und in Undergroundkreisen nicht mehr wegzudenken. Cold Cave bedienen sich am Erbe des hochgelobten Jahrzehnts und verarbeiten ihre Klangkonstrukte ohne dabei wie eine Kopie der Vergangenheit zu wirken. Die wohlbekannten synthetischen Klänge des bunten Jahrzehnts werden mit einer Prise Schwarz und dem warmen Gesang von Eisold tanztauglich arrangiert.
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Der Termin, am 24. März 2017 im Blue Shell ist schon etwas Besonderes, denn nur selten lassen sich die Elektropopper auf deutschen Bühnen nieder. Daher trudeln die Fans von Cold Cave vorfreudig in das kleine Kölner Clübchen ein. Als sich die Zeiger Richtung 21:00 Uhr verbiegen, ist das Blue Shell schon proper gefüllt. Alle die noch draußen stehen, kommen wenig später dazu, um sich vom kühlen Synthiesound verwöhnen zu lassen.
Innerhalb des zehnjährigen Bandbestehens erschienen drei Alben und eine beachtliche Anzahl an Singles. Einen guten, tanzbaren Durchschnitt stellt das Trio als Setlist für das Kölner Publikum zusammen. Das blaue Bühnenlicht passt sich den frostigen Klängen an und wird mit viel Nebel verdünnt, so dass die beiden Mitstreiter an den Instrumenten nur Schemenhaft zu erahnen sind. Stillstandlos arbeitet die Nebelmaschine und verteilt den süßlichen Duft von Räucherstäbchen, die auf dem Tasteninstrument vor sich hin glimmen.
Nur mit knappen Worten wendet sich Wesley Eisold einmal an die Zuschauer und bedankt sich für das Interesse an seiner Musik. Dann wird die coole Show fortgesetzt und der Sänger zeigt sich wieder von seiner unnahbaren Seite, stellt sich in den hellen Lichtkegel, singt und bringt von Anfang bis Ende mit Songs wie Love Comes Close, Confetti oder The Great Plan Is Dead die passende Stimmung ins Geschehen.