MASSIVE EGO – Beautiful Suicide

MASSIVE EGO - Beautiful Suicide
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Eine wahre Electro-Pop-Perle ist mit Beautiful Suicide von Massive Ego am 17.02.2017 erschienen. Ein großartiges und tanzbares Doppel-Album aus England, abgemischt in Zusammenarbeit mit keinen anderen als Blutengel-Frontmann und Mastermind Chris Pohl in Zusammenarbeit mit Mario Rühlicke. Blutengel und Massive Ego waren im letzten Jahr häufig zusammen auf der Bühne und auch die kommende Blutengel-Leitbild-Tour wird von Massive Ego supported. Deshalb liegt es nahe Beautiful Suicide auch gemeinsam zu produzieren. Noch ein paar kurze Worte zur Band Massive Ego. Neulinge sind sie wahrlich nicht. Bereits im Jahr 1996 gründeten Ex-Model Marc Massive und Andy JT ihr Musikprojekt. Vor allem Marc Massive brachte reichlich Erfahrung aus dem glitzernden Showbusiness mit, war er doch vormals Bühnentänzer bei Boy George mit dem er auch befreundet ist. Bislang eher in der Londoner Club- und Kunstszene umtriebig, musste der außergewöhnliche Frontmann erstmal zu seiner aktuellen Bandzusammensetzung finden. Mit Oliver Frost (Drums), Lloyd Price (Synth) und Scot Collins (Synth) scheint die Kombo nun perfekt zu sein. Erst 2015 erschien ihr Debütalbum Noise In The Machine. Zum Glück dauert es nicht wieder so lange bis Beautiful Suicide nun in den Plattenläden der Nation steht. Sänger Marc Massive ist schon eine recht präsente Erscheinung auf der Bühne, nicht nur durch sein Bühnenoutfit, was mich irgendwie an eine bekannte Disney-Figur erinnert, sondern auch durch seine außergewöhnliche Stimme. Beautiful Suicide zeigt deutlich, dass Massive Ego nicht zu den Bands zählen werden, die irgendwann recht schnell wieder im Nirwana verschwinden. Die Tracks auf dem neuen Album laden zum Nachdenken über uns und unsere gesellschaftlichen Normen und Regeln ein. Extrem tanzbar führen die Electro-Pop-Songs durchs Album und das großartig konsequent.

Lass Dir den Beitrag vorlesen:

Mit Ghost In My Dream (Prologue) gibt es einen relativ kurzen Einstieg ins Album. Gleich geht es auf eine richtig gute Reise ins Electro-Pop-Dreamland. Mit Low Life (feat. Maggie K DeMonde) startet dieses Album mit einem extrem gut tanzbarer Song, der bei mir spontan gute Laune versprüht. Meine Tanzbeine wippen im Takt. Die Electro-Pop-Klänge schallen angenehm aus den Boxen. Vereinzelte verzerrte Gitarrenriffs sind zu hören und geben diesem Song etwas besonderes und auch eine Prise Düsternis, somit ein großartiger Einstieg ins Album. Auch die Unterstützung durch Maggie K DeMonde tut dem Song extrem gut und harmoniert mit der Stimme von Frontmann Marc Massive. Mit She Uses Sex wird es druckvoller und somit auch schneller. Ein großartiger Electro-Pop-Songs, der mich gleich zum Tanzen animiert. Mit einer riesigen Portion Sarkasmus, wenn man genau auf den Text achtet, versprüht auch dieser Song ein gute Laune Feeling und lässt mich das eine oder andere Mal ziemlich schmunzeln. Das sich anschließende The Girl Who Finds Gifts From Crows hat eine eingängige Melodie und die elektronischen Klänge schallen aus den Boxen. Eine recht dunkle Stimme von Marc Massive lädt zum Tanzen ein, eine Einladung der ich allzu gerne nachkomme. Irgendwie kann ich nicht mehr mit dem Tanzen aufhören. Auch bei Kate’s In A State muss ich mich den Klängen eines großartigen Songs hingeben. Hier ist der Einfluss durch Mastermind Chris Pohl zwar extrem präsent, aber was soll’s, ich finde diesen Song großartig. Schneller Rhythmus und ein großartiges Electro-Pop-Klanggewand versprühen erneut ein Gute-Laune-Feeling. Bei dem sich anschließenden Let Go hat kein anderer als Boy George seine Hände mit im Spiel und komponierte diesen Song. Ein großartiger Song und die Stimme Marc Massives verursachen einen Ohrwurm in meinen Gehörgängen. Bei Haters Gonna Hate (feat. Belzebub) geht es ordentlich nach vorne und die Beats schallen aus den Boxen. Dieser Druck tut richtig gut und ich möchte mich nur noch den Klängen hingeben. Auch ein paar Textzeilen sind auf Deutsch zu hören, beigesteuert durch den Rapper Belzebub, der seinen Stil Gothic Rap nennt. Mit For The Blood In Your Veins (feat. Chris Pohl) wird es wieder hymnenartig alla Blutengel. Das gemeinsame Duett lädt zum Tanzen ein. Das eine oder andere Gitarrenriff ist auch zu vernehmen. Das sich anschließende I Idolize You dürfte dem einen oder anderen bekannt sein. In einer richtig gut überarbeiteten und druckvollen Version, schallt dieser Song richtig druckvoll aus den Boxen. Mit Out Of Line (feat. Gene Serene) wird es weniger ruhig jedoch mit einer richtig großartigen Grundmelodie. Die Stimme von Gene Serene brilliert mit Marc und macht diesen Song zu einer wahren Perle. Das sich anschließende Coldest Light Of Day ist gitarrenlastiger als gewohnt auf dem vorliegenden Album. Tut dem Track aber richtig gut.

Where I Find Myself beginnt schon einmal sehr eindrucksvoll und geht in einen kraftvollen Electro-Pop-Song über. Marcs dunkle Stimme und die Gitarren unterstützen einen düsteren Grundton. Drag Me In, Drag Me Under schallt dann wieder richtig druckvoll durch die Electro-Beats aus den Boxen. Ein schneller und extrem tanzbarer Song. Hier heißt eindeutig der Befehl: Tanzen und Abfeiern. Beim Titelsong Beautiful Suicide kann ich gleich weiter tanzen und bewege mich zu einem schnellen kraftvollen Song. Einer der besten Songs auf dem Album, wobei ich hier nicht wirklich eine Favoritenliste erstellen möchte oder kann. Für mich sind alle Songs in ihrer Art und Weise extrem gut und konsequent umgesetzt. Dies spricht für Professionalität. Zum Abschluss von CD1 gibt es einen orchestralen Epilog zu I Idolize You. Ein würdiges Ende.

Sogleich lege ich CD2 ein und drücke auf Play. Weiter geht es mit Public Disorder doch etwas bedrohlich. Zu Beginn gibt es laute Hupen, schreiende Menschenstimmen, Sirenen, Schüsse und Pfeifen und die Intensität der Geräusche nimmt extrem zu. Welch ein Kontrast zu den doch positiv gestimmten Songs auf CD1. Und dann ist plötzlich Schluss und die Electro-Beats von Rise drücken kraftvoll aus den Boxen. Ich bin erleichtert aus diesem bedrohlich gestimmten Einstieg in CD2 entkommen zu sein. Mit Rise heißt es nur noch Tanzen. Ein schneller kraftvoller Song mit verzerrter Stimme von Sänger Marc im EBM-Style. Dead Silence Rising geht in ähnlicher Manier weiter wie der letzte aufgehört hat, druckvoll und extrem tanzbar. Mit Goodbye London wird es wieder elektronischer und poppiger. Deshalb stehen meine Tanzbeine nicht still. Zusätzlich befinden sich auf dem zweiten Tonträger Remixe bekannter Künstler als Bonbon an die wachsende Fanbase von Massive Ego, dabei sind wie schon erwähnt Blutengel, Ashbury Heights, CHROM, Ludovico Technique, Nature Of Wires, Ash Code und Neroargento. Trackseitig bekommen hier Let Go, She Uses Sex, Kate’s In A State, For The Blood In Your Veins und Drag Me In, Drag Me Under neu interpretiert. Mit dem Werk Beautiful Suicide liefern die Briten ein großartiges Release ab, das in die dunklen Clubs Europas gehört und natürlich auf die Bühnen.

Fazit: Für mich ist Beautiful Suicide eine wahre Perle des Electro-Pop und gehört in jede gute Plattensammlung des geneigten Zuhörers. Extrem tanzbar, abwechslungsreich und kein bisschen langweilig. In meinen Augen bzw. Ohren bedingungslos konsequent umgesetzt. Der einzige Kritikpunkt, wenn man ihn so nennen kann, ist das Massive Ego sich Mastermind Chris Pohl und Mario Rühlicke zur Unterstützung ins Boot geholt haben. Dadurch ist dieses Album zwar qualitativ top geworden und der elektronische rote Faden zieht sich radikal durchs gesamte Album, doch diese Zusammenarbeit ist auch deutlich zu spüren, insbesondere die Handschrift von Chris. Das ist absolut nicht negativ gemeint, aber die Frage bleibt, wieviel Massive Ego steckt denn nun hinter dem Klang des Albums?

Tracklist MASSIVE EGO – Beautiful Suicide CD1:

01.Ghost In My Dream (Prologue)
02. Low Life (feat. Maggie K DeMonde)
03. She Uses Sex
04. The Girl Who Finds Gifts From Crows
05. Kate’s In A State
06. Let Go
07. Haters Gonna Hate (feat. Belzebub)
08. For The Blood In Your Veins (feat. Chris Pohl)
09. I Idolize You
10. Out Of Line (feat. Gene Serene)
11. Coldest Light Of Day
12. Where I Find Myself
13. Drag Me In, Drag Me Under
14. Beautiful Suicide
15. I Idolize You (Orchestral Epilogue)

Tracklist MASSIVE EGO – Beautiful Suicide CD2:

01.Public Disorder
02. Rise
03. Dead Silence Rising
04. Goodbye London
05. Let Go (Blutengel Remix)
06. Let Go (Ashbury Heights Remix)
07. She Uses Sex (Chrom Remix)
08. Kate’s In A State (Ludovico Technique Remix)
09. For The Blood In Your Veins (Nature Of Wires Remix)
10. For The Blood In Your Veins (Ash Code Remix)
11. Drag Me In, Drag Me Under (Neroargento Remix)

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