PETER MURPHY – Bochum, Christuskirche (28.10.2016)

PETER MURPHY - Bochum, Christuskirche (28.10.2016)
Peter Murphy, © Martina Peitz
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Schon die Schlange am Eingang der Christuskirche in Bochum am Freitagabend dem 28.10.2016 zeigte auf, dass sich wieder mal ein besonderes Konzert im Inneren der Gottesstätte ankündigte. Dort angekommen überraschte einen neutralen Zuschauer vielleicht der Blick durch die Reihen: Hier saßen gesetzte Herren in den Fünfzigern mit schwarz-lackierten Fingernägeln neben dem netten Jungen von Nebenan im Strickpullover. Dahinter ein wilder Haarwuchs im kräftigen Grün neben einer unauffälligen Dame im Rentenalter, die sich eingeklemmt zwischen dem Grünhaar und der komplett in Lack und Leder verpackten Lady nicht wie vielleicht vermutet unwohl fühlte. Grund der illustren Publikumsvielfalt war niemand anderes als Peter Murphy, der einstige Sänger der Kult-Post-Punk Band Bauhaus, welcher auf seiner Stripped-Tour Station im Ruhrgebiet machte. Der Sänger ließ dieses Publikum jedoch einige Zeit warten, bis er sich dann endlich um halb neun unterstützt von zwei Musikern die Bühne der Christuskirche betrat.

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Wie Tourname und auch die Lokalität schon vermuten ließen, wartete die Stimme des Batcave mit semi-akustischen Gitarren, Rasseln sowie Fideln und Geigen auf. Ein famoses Lichtkonstrukt gemeinsam mit einer wunderbaren Akustik machten dann Lieder aus dem Solo-Werk des Sängers wie den Opener Cascade oder Indigo Eyes zu besonderen Live-Songs. Mr. Murphy samt Musikern nahmen sich sogar Bewlay Brothers aus dem Fundus des im Januar diesen Jahres leider viel zu früh verstorbenen David Bowie an, um dem begnadeten Sänger zu huldigen. Ziemlich passend, wurde doch gerade dem Frontmann der einstigen Bauhaus oftmals in Gesang wie Bühnen-Präsentation eine Ähnlichkeit zu Bowie nachgesagt, was bestimmt nicht ganz verkehrt ist. Im Anschluss gab es für die meisten Zuschauer einen Höhepunkt des Konzerts, denn nun wurde mit King Volcano, Kingdom’s Coming und Silent Hedges ein regelrechtes Bauhaus-Paket vorgetragen. Und die Versionen wiesen eine erfreuliche Frische auf, was das Publikum dementsprechend mit Applaus honorierte. Allerdings haben auch Lieder wie Lion eine gewisse Magie und passten bestens in das Tour-Konzept.

Leider verabschiedete sich Sänger wie Musiker plötzlich schon von der angereisten Menge, um jedoch kurz darauf mit All We Ever Wanted, dem instrumentalen – beides starke Bauhaus-Tracks – sowie einem sehr atmosphärischen Your Face eine hammer-starke Zugabe drauf zulegen. Danach war dann allerdings tatsächlich Schluss und ich denke, mit diesen gerade achtzig Minuten waren nicht wenige Menschen in Sachen Preis/Leistung etwas enttäuscht gewesen. So wunderbar das Konzert dieser Stripped-Tour gewesen war, die Kürze des Konzerts gab dem Tour-Namen irgendwie einen ganz anderen Sinn…

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Foto: Martina Peitz

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