Ich denke jeder musik-begeisterte Fan hat eine geistige Liste, die mit Bands vollgepackt ist, welche er nochmals oder überhaupt einmal Live erleben möchte; was aber durch Bandauflösung, Todesfälle oder andere Umstände zum Teil gar nicht mehr möglich ist. Selten gelingt es somit, von dieser Liste etwas als erledigt durchzustreichen. Als im frisch begonnen Jahr 2016 allerdings durchdrang, dass sich die Wave-Rock Combo The Convent zum dreißigjährigen Jubiläum im Herbst nochmals auf eine kleine Tour begeben wollte, war vielen klar, dass hier die Chance für die Streichung einer Band der geistigen Wunschliste gekommen war.
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Am Dienstag, den 18. Oktober begann die Jubiläumstour in dem schnuckeligen Ambiente des Messajero in Mönchengladbach. Monkeypress war als Tour-Präsentator natürlich zugegen und durfte sich an einem wundervollen Abend erfreuen. Pünktlich stand das Quintett um Sänger Carlo van Putten auf der etwas kleinen Bühne und fing direkt mit einem wunderbaren Intro zum ersten Song Angel Of Wild Life an, die Besuchermenge mit dem melodischen Wave-Rock mitzunehmen.
Die Setlist wies einen bunten Mix vom Debüt Counting The Stars bis zum letzten Album About Kings And Queens And Stolen Bicycles mit einem Übergewicht an Liedern aus ihrem komplettesten Werk Red Light Melancholy aus. So konnten sich die Zuhörer an den tollen Werken wie Above My State, Goodbye Bride oder Indifference Is Rising erfreuen, was auch den einen oder anderen zu mehr als nur ein wenig Mitwippen im Takt heraus lockte. Mit seinen alten Freunden fremdgehen nannte Dead Guitars Fronter Carlo diese Tour und das taten sie dann mit voller Leidenschaft, welche durch hervorragend abgestimmten Sound überzeugend herübergebracht werden konnte.
The Sound sind eine Band, die man durch das tragische Ableben von Adrian Borland niemals von seiner geistigen Wunschliste streichen kann; da ist es ein Hochgenuss, wenn sich eine qualitativ starke Band, wie es The Convent nun mal immer waren und auch noch sind, Songs wie Winning annehmen und diese in brillanter Weise vortragen. Das hat Gänsehaut-Effekt vom Feinsten! Recht geben muss man Carlo übrigens, dass es viele alte Songs mit alten Texten gibt, die auch heute noch aktueller denn je sind, so zum Beispiel bei Chain Reaction: “There is no explanation there is no reason why media murders on T.V and satelite the sky.”
Als die deutsch-holländische Band nach einer energiegeladenen Version von Eternal Flight und frenetischem Applaus zur Zugabe mit einer druckvollen Variante von Silberbird zurück auf die Bühne kam und anschließend den einstigen Szene-Knaller First Impression Of The West hinterher schob, da sollte spätestens jedem Anwesenden klar geworden sein, dass The Convent in der Geschichte des Wave-Rock ohne Zögern neben The Chameleons, Sad Lovers And Giants und Lowlife genannt werden muss – besonders in Sachen Live-Auftritten! Allerdings glaube ich, dass alle Anwesenden dies eh schon wussten und sich nach diesen wundervollen knapp zwei Stunden und dem kurzen Anklang von Roxanne der britischen Band The Police mit dankbarem Applaus verabschiedeten – jedoch nach Streichen von The Convent aus der Wunschliste die Band direkt wieder drauf setzten…
Setlist THE CONVENT @ Mönchengladbach, Messajero (18.10.2016):
01. Angel Of Wild Life
02. Crashed Cars And Love Letters
03. Love & Grace
04. Guilt Edged Glow
05. Indifference Is Rising
06. Wiedergeburt Der Stille
07. Passengers Of Time
08. Winning
09. Chain Reaction
10. Goodbye Bride
11. She
12. Eternal Flight
13. Silverbird (Z)
14. First Impression Of The West (+ Anspielen von Roxanne) (Z)
Fotos: Michael Gamon
Weblinks:
Facebook: https://de-de.facebook.com/theconventband
Location: http://www.messajero.com/
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