2016 ist ein Jahr voller Events für Royal Republic. Im Februar kam das dritte Album Weekend Man der Schweden raus, sie haben den kompletten Sommer auf den großen Bühnen internationaler Festivals gespielt und kommen im November für ihre Tour wieder nach Deutschland. Auf dem Open Flair hatten wir die Möglichkeit, uns mit dem Gitarristen Hannes Irengard und dem Schlagzeuger Per Andreasson der vierköpfigen Band zusammen zusetzen und haben uns über das neue Album, den Festival Sommer und die kommende Tour unterhalten.
Lass Dir den Beitrag vorlesen:
Das ist jetzt das dritte Mal das ihr auf dem Open Flair spielt, richtig?
– Per: Ich glaube schon, ich kann mich nur an zwei erinnern.
– Hannes- Ich mich auch, und alle sagen uns, dass wir jetzt das dritte Mal hier sind, also muss das wohl stimmen.
Bemerkt ihr Unterschiede zwischen großen Festivals wie zum Beispiel dem Hurricane und dem Open Flair?
– Hannes: Da ist, zumindest denke ich das, ein anderer Vibe. Ich meine das Open Flair ist ein großes Festival, aber im Vergleich zu Rock am Ring und ähnliche Festivals ist es kleiner. Ich denke hier hat es ein familiäreres Gefühl und ich meine, alleine die Tatsache, dass der Backstage Bereich viel kleiner ist und alles sitzen einfach zusammen, es ist sehr nett, man kann hier einfach ein wenig abhängen.
– Per: (zeigt lachend auf die hintere Wand des interview Zelts) Direkt hinter uns essen die Bands wahrscheinlich gerade.
– Hannes: Also ich denke es gibt Unterschiede, aber nicht positiv oder negativ, es ist einfach anders.
Was glaubt ihr ist das wichtigste zum Festival mit zubringen als Besucher?
– Per: Mittlerweile glaube ich Regensachen.
Und als Band?
– Per: (lacht) Dasselbe.
– Hannes: Wir haben auf dem Hurricane Festival gespielt und es hat geschüttet. Als wir auf der Bühne standen, haben wir während Fullsteam Spacemachine die Wolken zu uns ziehen sehen und wir dachten uns nur: Ach du Scheiße! Aber ich denke das wichtigste mitzubringen ist eine gute Show. Wenn wir spielen, ist alles andere eher zweitranging.
Gibt es irgendwelche Ereignisse an die ihr euch Erinnert und denkt das hat euch als Band näher zusammen gebracht?
– Hannes: Alles, vor allem die wirklich harten Zeiten denke ich.
– Per: Ja, wirklich… Es ist wie in einer Beziehung, wenn man durch harte Zeiten geht, realisiert man erstmal was man wirklich hat und man möchte dafür kämpfen und dann sieht man die andere Seite.
– Hannes: Ich denke als wir unser Album „Weekend Man“ gemacht haben, vielleicht nicht das aufnehmen, aber alles was wir gemacht haben für die Aufnahmen.
– Per: Es waren beschissene Zeiten, wir wussten teilweise nicht, ob es überhaupt ein drittes Album geben wird, wir sind einfach nicht aus diesem Loch raus gekommen, wir haben keine Songs geschrieben bekommen und wir dachten uns alle „Yeah… Keine Ahnung“ und dann kam endlich alles ins laufen und wir haben weiter versucht, versucht, versucht und haben sogar ein paar Mal aufgegeben. Aber wir haben es tatsächlich geschafft.
Ihr seid ja bald mit eurem neuen Album Weekend Man auf Deutschland Tour, gibt es bestimmte Städte oder Locations auf die ihr euch besonders freut?
– Per: Köln, Berlin…
– Hannes: Ja, definitiv!
– Per: Alle deutschen Shows sind Highlights für uns, da gibt es die größten Locations, wir waren so oft schon hier und wir haben uns das ganze hier aufgebaut, wir haben ganz unten angefangen und uns jetzt auf diese Größe hochgespielt.
– Hannes: Also für mich ist Köln was ganz besonderes, es könnte damit zu tun haben, dass wir eine unserer ersten ausverkauften Shows in Köln gespielt haben.
– Per: DIE erste ausverkaufte Show!
– Hannes: Das war der pure Nervenkitzel, da oben zu stehen und diese Schlange an Leuten zu sehen und wir dachten uns nur „Fuck, die sind für uns da!“ Deswegen ist Köln so besonders. Es ist meistens der größte Traum sich selbst im Radio zu hören, man denkt immer das wird dieses Weltbewegende Erlebnis sein und dann hörst du deinen Song im Radio und denkst dir „Oh… Cool!“, einfach weil du das Lied schon so oft gehört hast. Aber dann stehen wir Vier da oben und schauen die Straße voller Menschen runter… Das ist einfach unglaublich und du kannst diesen Moment teilen.
Denkt ihr, ihr werdet nochmal mit verschiedenen Genres experimentieren, so wie ihr es mit dem Country Album gemacht habt, mit Unterstützung von den Nosebreakers?
– Hannes: Wir wollen definitiv dieses ganze Ding mit den Nosebreakers wiederholen, es wird eine Weile dauern, weil wir erstmal ein paar weitere gute Royal Republic-Alben brauchen, bevor wir wieder in die Richtung gehen. Wir hatten dabei so eine gute Zeit, das möchten wir definitiv wiederholen.
– Per: (lacht) Es ist immer noch unglaublich darüber nach zu denken, dass tatsächlich Leute zu diesen Shows mit unseren verdammten Cowboy-Hüten gekommen sind.
– Hannes: Es hätte so oder so gehen können, entweder hätten wir alle ein gute Zeit gehabt oder sie hätten uns verflucht.
– Per: Die Idee alleine hört sich schon so dumm an, aber dann sind wirklich Leute gekommen und alle, oder zumindest wir hatten Spaß. Auch weil wir mit anderen Musikern zusammen gespielt haben.
Denkt ihr, ihr bevorzugt eher kleine Locations oder eher die größeren?
– Hannes: Wahrscheinlich eine Mischung aus beidem.
– Per: Natürlich, aber zum Beispiel heute hast du das Publikum direkt vor dir, aber wenn du bei Rock am Ring spielst, ist die Bühne gefühlt zehn Mal so groß und von wo ich hinterm Schlagzeug sitze ist es ca. 15 Meter bis zum Bühnenende…
– Hannes: (lacht) 15 Meter?
– Per: Ja, 15 Meter und dann nochmal zehn Securities und dann siehst du erst die Leute und dann sind da auch noch so viele, dass du keinen wirklichen Punkte findest auf die du dich fokussieren kannst. Das ist echt überwältigend.
– Hannes: Ich meine, natürlich möchte man am liebsten die großen Bühnen bespielen, in Schweden sagt man das ist eine Kvitto, eine Anerkennung das du Erfolg hast und das du besser wirst und was du tust funktioniert und natürlich das da viele Leute sind, die dich sehen wollen, was natürlich Hammer ist, aber wie Per gesagt hat, man kann nicht verleugnen das es anders ist wenn man die Gesichter direkt vor sich hat.
– Per: Ich denke ein gutes Beispiel war unsere Zeit in Wien vor ein paar Wochen. Wir haben am ersten Tag von einem Festival, ich glaube Rock Wien gespielt und ein anderes Mal in einem Club, der nur halb voll war. Da waren vielleicht 200 Leute, aber wir sind von der Bühne runter und dachten uns „Genau das ist der Grund warum wir das ganze machen, das war der Hammer“. Und es waren nur 200 Fans, aber wir hatten alle eine großartige Zeit.
Ich habe gehört in eurem ersten Album habt ihr euch von Bands wie Danko Jonbes und The Hives inspirieren lassen. Denkt ihr, ihr habt mit Weekend Man euren individuellen Sound gefunden?
– Hannes: Ehrlich gesagt, ich denke zurück blickend haben wir unseren Sound schon in unserem ersten Album gefunden, wir haben einfach noch nicht verstanden was es genau war. Aber definitiv, wie wir auch schon ein paar Mal gesagt haben, ist Weekend Man das Album, das am meisten Royal Republic ist.
Ich habe gesehen, dass ihr nach eurem Gig für 15 Minuten am Visions-Stand seid…
– Hannes: Echt?
Ich denke schon, ihr habt um 20:15 Uhr glaube ich einen Autogramm Termin.
– Hannes & Per: (lachen) Oh, okay.
Ich habe mich gefragt, ob ihr direkt nach dem Termin los müsst. Oder bleibt ihr noch, um euch ein paar Bands anzuschauen?
– Hannes: Wir werden uns auf jeden Fall The Hives anschauen. Wir haben die Jungs jetzt schon ein paar Mal live gesehen, das letzte Mal glaube ich auf dem Hurricane Festival und es ist immer der Wahnsinn. Ich meine ganz am Anfang wurden wir schon mit THE HIVES verglichen, was krass war. Aber ich denke mittlerweile passt das nicht mehr, einfach weil ich denke, wie wir ja schon gesagt haben, wir uns mit dem letzten Album ein bisschen selber gefunden haben, unseren Sound, unseren Stil, unsere Art und Weise Sachen zu erledigen. Aber es ist immer noch eine große Ehre mit den Jungs verglichen zu werden, weil sie einfach der Hammer sind, insbesondere live! Da freue ich mich auf jeden Fall drauf und dann denke ich werden wir heute Abend irgendwann los fahren und fliegen dann morgen nach Hause.
Also werdet ihr ein bisschen eure Freizeit genießen?
– Per: Ehrlich gesagt habe ich absolut keine Ahnung wann es für uns hier los geht, könnte gegen 3 Uhr heute Nacht sein. In dem Fall werden wir uns betrinken und dann geht es zurück nach Schweden.
Tourdaten ROYAL REPUBLIC:
18.11.2016 Stuttgart, LKA Longhorn
23.11.2016 München, Backstage Werk
24.11.2016 Dresden, Alter Schlachthof
25.11.2016 Berlin, Columbiahalle
26.11.2016 Köln, Palladium
27.11.2016 Hamburg, Große Freiheit 36
Weblinks ROYAL REPUBLIC:
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