LORD OF THE LOST auf der Suche nach Erlösung
Lord of the Lost sind frisch aus dem Studio zurück und was soll man sagen: Sehr kreativ waren die Jungs um Chris Harms! Mit Unterstützung des Formalin-Produzententeams kommen elektronische Klangwelten ins Spiel, die man so von Lord Of The Lost noch nicht gehört hat bzw. kennt. Textlich geht es eher in die Richtung Science Fiction, also ein recht spannendes Konzept, mit vielen Neuerungen. So wird es im Hause Lord of the Lost niemals langweilig und damit auch nicht für den Fan. Soviel sei gesagt: Euch erwartet Gitarren lastiger Industrial. Seid ihr neugierig geworden? Ich war und bin es noch immer. Denn auch nach dem x-ten Mal anhören findet man irgendetwas Neues. Das Album mit dem epischen Namen Empyrean erscheint bereits am 29.07.2016 bei Out of Line. Nennen wir es einmal ein Future-Metal-Epos und es bietet dem Hörer einen grandiosen Mix aus Gothic-Metal, etwas Glam, Electro und Industrial. Die so typischen harten Metal-Attacken von Lord of the Lost werden von einem doch dominanten elektronischen Klanggewand ummantelt. Also bleiben sich die Jungs auch in ihrer gewohnten Manier treu. Durch die Neuerungen schaffen sie es aber Ohrwurm-Melodien zu zaubern, die sich bereits beim ersten Mal hören kräftig in den Ohrkammern und dann im Gehirn festsetzt.
Bei Empyrean handelt es sich textlich und musikalisch um das tiefgreifendste Werk der Hamburger Jungs. Mit Miss Maschine gibt es einen typischen LOTL-Song als Opener auf die Ohren. Mit einem lauten Geräusch, ähnlich einer Schiffshupe, beginnt die Reise ins Reich Empyrean mehr als nur würdevoll. Gitarrenriffs und eine ausdrucksvolle Stimme des charismatischen Sängers, ummantelt von leichten elektronischen Klängen. Sehr gelungen der Start ins Album. Weiter geht es dann mit Drag me to Hell. Dieser Song ist wieder so typisch für LOTL: Harte Gitarrenriffs, eine eingängige Melodie und den ein oder anderen elektronischen Klang. Das sich anschließende The Love of God hatten wir auf Monkeypress ja schon in der ersten Single-Auskopplung näher erläutert, beim folgenden Raining Stars sind die Neuerungen dann besonders intensiv zu hören. Der elektronische Part steht hier ziemlich dominant im Vordergrund. Untermalt wird der Song durch die sehr ausdrucksstarke Stimme des Frontmanns Chris Harms. Dieser Song gehört mit zu meinen Favoriten und ich freue mich schon darauf, diesen auf einem der nächsten LOTL- Konzerte zu hören und genießen zu können. Mit In Silence kommt dann eine Lord of the Lost Ballade. Sehr ausdrucksstark, auch hier ist die elektronische Komponente direkt zu hören und ein Gitarrensolo darf natürlich ebenfalls nicht fehlen. Dieser Song lädt zum Träumen ein. Mit Black Oxide (feat. Scarlet Dorn) gibt es ein Duett, typisch Lord of the Lost. Harte Gitarrenriffs treffen auf die engelsgleiche Stimme Scarlet Dorns. Sehr kontrastreich, gepaart mit einer dominanten verzerrten Stimme des charismatischen Sängers. Bei dem anschließenden Interstellar Wars sind die elektronischen Klänge wieder sehr dominant. Dieser Song hat Ohrwurm–Potential und bereits nach dem ersten Refrain singt und tanzt man begeistert mit. Das anschließende Doomsday Disco ist dann sehr clubtauglich. Die elektronischen Klänge und die verzerrte Stimme lassen das Industrialherz höher schlagen und schaffen somit eine einzigartige Clubatmosphäre. Hier ist Abtanzen und Abfeiern angesagt. Ein sehr guter Song um sich abzureagieren und den Kopf frei zu bekommen – ein weiterer meiner Favoriten auf diesem Album. Death Penalty ist wieder typisch Lord of the Lost. Hier sind sie ihrer Linie komplett treu geblieben. Klare Gitarrenriffs und eine ausdrucksvolle Stimme seitens des Sängers nehmen den Hörer mit auf einem harten Ritt. Bitte mehr davon! No Gods No War ist dann ein sehr gitarrenlastiges Industrial-Song und somit sehr druckvoll. Die Beats dröhnen kräftig aus den Boxen. Das sich anschließende The Interplay of Life and Death kommt wieder langsamer, aber auch sehr ausdrucksvoll daher. Die eingängige Melodie umschmeichelt mein Ohr und die Stimme des Sängers ist hier einfach nur grandios und kräftig – Eine der besten Balladen auf diesem Album. Das sich anreihende Utopya hat dann wieder sehr druckvolle elektronische Elemente, die eine einzigartige Clubatmosphäre schaffen. Beim Zuhören möchte man sich gerne im Takt wiegen und die Klänge der Stimme genießen. Das abschließende Where is all the Love hat dann noch einmal Hymnencharakter. Vereinzelt hört man zarte und glasklare Glockenklänge und die elektronischen Elemente sind hier sehr dominant. Im Refrain bekommt der Hörer dann doch die so geliebten Gitarrenriffs aufs Ohr. Ein sehr würdiger Abschluss eines wirklich runden und gelungenen Konzeptalbums.
Die Songs auf CD 2 der Doppel –Deluxe CD sind ein besonderes Bonbon und somit ein Muss für alle LOTL-Fans. Gleich zu Beginn ein instrumentaler Song: Adonai. Eine klassische Ummantelung, mit vielen Streichern und einem bezaubernden Cello verspricht einen wahren Hörgenuss in Anlehnung an das Gothik Meets Klassik 2013. Das sich anschließende Lament For The Condemned wartet dann wieder mit gewohnt verzerrtem, aber auch kraftvollem Gesang auf. Now we are the Aliens kann man hingegen als eine wirklich gelungene Mischung aus Symphonie und Metal beschreiben. Weiter geht es mit Lost in Oblivion, das mit einfachen Worten beschrieben, einfach nur herrliche und dramatische Gitarrenriffs bietet, Abwechslung bringen dann die klassischen Elemente, so dass eine wahre Achterbahn der Musikgefühle entsteht. Noch krasser wird das mit Traveller´s Wounds: Endzeitstimmung trifft hier auf pure Verzweiflung. Dieser Song ist extrem düster und nichts für zarte Nerven. Das erlösende Finale von CD 2 kommt dann mit Wishing on a Scar und somit auch das Ende dieses Konzeptwerkes. Zarte Klavierklänge treffen noch einmal eindrucksvoll auf Gitarrenriffs und auf eine grandiose Stimme.
Fazit: Lord of the Lost haben mit diesem Konzeptwerk eines ihrer tiefgreifendsten Werke am Start. Jede Band sollte sich kreativ austoben, etwas Neues ausprobieren und wagen. Mit ihrer Mischung aus Gitarrenriffs, zarten elektronischen Klängen, Clubtauglichem Industrial und der besonderen Stimme des charismatischen Frontmanns Chris Harms, haben sie es wieder geschafft, ihre Fans zu überraschen und sich somit wieder neu zu erfinden. Mein größter Respekt vor so viel Kreativität, Daumen hoch für diese Meisterleistung. Empyrean ist ein richtig gutes Album und ein Muss für alle Lord of the Lost Fans. Dieses Album gehört in jede gute Plattensammlung und auf sich anschließende Live-Auftritte kann man sich schon jetzt freuen.
Tracklist LORD OF THE LOST – Empyrean:
01. Miss Machine
02. Drag Me To Hell
03. The Love Of God
04. Raining Stars
05. In Silence
06. Black Oxide (feat. Scarlet Dorn)
07. Interstellar Wars
08. Doomsday Disco
09. Death Penalty
10. No Gods, No War
11. The Interplay Of Life And Death
12. Utopya
13. Where Is All The Love
Tracklist LORD OF THE LOST – The Final Chapter Of Mankind (Bonus-CD):
01. Adonai
02. Lament For The Condemned
03. Now We Are The Aliens
04. Lost In Oblivion
05. Traveller’s Wounds
06. Wishing On A Scar
Das neue Album von Lord Of The Lost erscheint als Album-CD, Deluxe Doppel-CD mit Bonus-Mini-Album The Final Chapter Of Mankind, auf welchem die Geschichte von Empyrean als durchgehende, musikalische Story erzählt wird und als limitierte Fan Box mit exklusiver Bonus-CD, die Empyrean als Kopfhörer-3D-Mix enthält, einer exklusiven DVD mit den Videoclips der Band, sowie einem Gym-Bag im Lord-Of-The-Lost-Design und im Frühjahr 2017 wird dann auch entsprechend auf einer Tour gefeiert.