NORTHERN LITE & SONO – Leipzig, Täubchenthal (02.04.2016)

Fotos: NORTHERN LITE
Northern Lite, © Danny Sotzny
Geschätzte Lesezeit: 3 Minute(n)

Mit Ihrem elften und neuesten Album Shuffle Play ist die Erfurter Band Northern Lite seit März 2016 wieder auf Tour. Am 02.04.2016 waren sie auch in Leipzig, im Täubchenthal, um ihren Fans ihre neue Platte live zu präsentieren. Das elektronische Trio um Fronter Andreas Kubat kann mittlerweile problemlos eine szeneübergreifende Fanbase ihr eigen nennen. So war es nicht verwunderlich, dass man als schwarz gekleidete Person auffiel. Gut eine Stunde vor Konzertbeginn war das Täubchenthal ordentlich gefüllt. Zwischen Bratwurststand und den drei Bars herrschte bereits ein buntes Treiben. Es war alles vertreten und in Feierlaune, vom Normalo über Hip Hopper mit Basecap, Männer im Popeye oder Joko/Klaas Style, Leute mit Ballermann Look und einige aufgehübschte Mädels.

Kurz nach 21 Uhr ging es dann mit dem Support-Act Sono los. Sänger Lennart A. Salomon wurde mit viel Applaus von der feierwütigen Meute empfangen. Mit seinem Klassiker Keep Control eröffnete er den Abend und traf damit den Nerv des Publikums, welches auch sogleich zu tanzen begann. Die beiden Keyboarder Martin Weiland und Florian Sikorski, die sich im Hintergrund hinter Laptop und Keyboard verschanzt hatten, animierten das Publikum mit minimalistischen Bewegungen und ihrem Electro-Pop. Fronter Lennart A. überzeugte die Zuschauer mit seiner sehr sympathischen Art, seiner wirklich super klaren Stimme und ausgelassenen Bewegungen auf der Bühne. Die Spielfreude des Trios ist an diesem Abend nicht zu übersehen. Zu alten wie auch neueren Songs wird mitgesungen, getanzt und mit viel Applaus der Band gehuldigt. Bei einigen Liedern nahm Lennart A. seine Gitarre mit hinzu, womit die Songs noch ein bisschen besser klangen. Mit Stolz präsentierten sie außerdem ihre neue Platte Backyard Opera (veröffentlicht am 01.04.2016), worauf unter anderem auch das Stück Same Same Same zu finden ist, welches sie zusammen mit Northern Lite produzierten. Bei der Live Performance dieses Stückes, kam Andreas Kubat von Northern Lite mit auf die Bühne und die Massen gingen so richtig ab. Sono waren der perfekte Opener in den Abend, sie sind nah bei Ihren Fans, die Fans nah bei Ihnen. Sie brachten Stimmung in den Saal und die Akustik war 1A. Mit einem Dank verabschiedeten sich die drei Hamburger Musiker sichtlich erfreut von Ihrem Publikum.

Setlist SONO – Leipzig, Täubchenthal (02.04.2016):

01. Keep Control
02. What You Do
03. Heaven Is In Hell
04. Supersonic
05. Leave Me As I Am
06. Cupid
07. Same Same Same
08. Too Little Too Much
09. Flames Get Higher
10. New Cage
11. Blame

Während der Umbaupause, konnte man versuchen sich an die Bar durchzukämpfen und einen Barkeeper zu erwischen oder sich einen besseren Platz weiter vorn zu sichern. Das Täubchenthal war jetzt gut gefüllt, selbst in der oberen Etage waren alle Galerieplätze belegt. Während der Wartezeit hörte man immer mal wieder ein paar kreischende Töne von den weiblichen Fans, die wahrscheinlich den Auftritt nicht abwarten konnten. Kurz nach 22:00 Uhr war es dann auch für Northern Lite soweit. Mit viel Applaus betraten Keyboarder Sebastian Bohn und Gitarrist Ringo Fire die Bühne und stimmten die ersten Töne an. Sänger Andreas Kubat kam kurz danach mit Kippe im Mund, einem Drink in der Hand und mit einem Sonnenbebrillten, verhüllten Gesicht extrem cool auf die Bühne. Wen diese Coolness nicht zum Erstarren brachte, der kreischte und jubelte ihm zu. Zwei besondere weibliche Fans direkt neben mir, kreischten ständig extrem laut in meine Ohren, auch zu völlig unpassenden Zeitpunkten, man hätte denken können, der King of Pop – Michael Jackson höchstpersönlich ist auferstanden. Passend zur Musik gab es ein gelungenes wechselndes Farbenspiel von einer LED-Wand im Hintergrund, während die Akustik leider nicht optimal eingestellt war. Teilweise etwas zu übersteuert konnte man manchmal nur erahnen, was der Sänger da in sein Mikrophon sang. Das Publikum hatte damit aber kein Problem, sie sangen bei jedem Lied mit, tanzten sofern genügend Platz vorhanden war und jubelten der Band zu. Besonders bei den älteren Stücken Enemy, Cocaine und What you want kam die Masse richtig in Bewegung. Einigen Leuten war hingegen nicht nach Herumgezappel, sie chillten im hinteren Bereich auf den vorhandenen Sofas ohne etwas von der Band oder dem bunten Treiben der restlichen Anwesenden mitzubekommen. Andere wiederum standen sich wegen Überlastung der Servicekräfte das halbe Konzert an der Bar die Beine in den Bauch. Diejenigen, die an der Bar mehr Glück hatten, tanzten, sprangen und taumelten ausgelassen im nicht mehr ganz so nüchternen Zustand ohne Unterlass zu jedem neuen Song. Zu vorgerückter Stunde brodelte es so richtig im Täubchenthal, so dass sich Northern Lite nicht ohne Zugabe von Ihren Fans verabschiedeten konnten. Mit dem Colplay-Cover Clocks und My Pain konnten sich die Tanzwütigen ein letztes Mal richtig auspowern, bevor dann endgültig Schluss war. Northern Lite hinterließen an diesem Abend ein euphorisiertes, wie auch gleichermaßen gechilltes Publikum. Für die einen das beste Konzert seit langem, für andere Discofeeling mit Liveband.

Setlist NORTHERN LITE – Leipzig, Täubchenthal (02.04.2016):

01. Different
02. Leave
03. You Are Not Alone
04. One You Need
05. Enemy
06. Paper Aeroplane
07. Who You Are
08. Take My Time
09. Johnny
10. You Know Where
11. I See Darkness
12. Hey My Friend
13. What You Want
14. Reach The Sun
15. Go With The Flow
16. I Don´t Remember
17. Cocaine (Z)
18. Threat Me Better (Z)
19. Letters & Signs (Z)
20. Clocks (Coldplay Cover) (ZZ)
21. My Pain (ZZ)

Fotos: Danny Sotzny

Autor