Nach neun Alben mit seiner Hauptband …and you will know us by the Trail of Dead bringt Sänger, Illustrator, Artwork-Designer und Multiinstrumentalist Conrad Keely nun seine erste Soloplatte auf den Markt. Original Machines heißt die Sammlung von insgesamt 24 Tracks, die Keely zu einem großen Teil auf der letzten Tournee mit …Trail of Dead aufgenommen hatte. “Ich habe den hinteren Lounge-Bereich unseres Tourbusses kurzerhand zu einem kleinen Aufnahmestudio verwandelt”, erklärte der 43-Jährige.
Und liefert nun einen Longplayer, der mit einigen kleinen Überraschungen und Experimenten, wie auch gewohnten Klängen aufwartet. Dass Original Machines deutlich weniger krachig ausfällt als die Musik, die Keely sonst (mit)veröffentlicht, liegt wahrscheinlich auch an der Absenz vom selbsternannten “Punk Kid” und …Trail Of Dead-“Schreihals” Jason Reece. So bewegt sich Keely zwischen Stücken mit deutlicher Akustikgitarren- und Pianoprägung (Engines Of The Dark, All That’s Left Is Land, Before The Swim), fiepsiger Elektronik wie im Titeltrack, bzw. im sehr kurzen Interlude Marcel Was Here oder experimentelleren Rhythmen mitsamt verzerrter Stimme (The Jungles, Forbidden Stones). Und auch der ein oder andere Song, der problemlos auf ein …Trail of Dead-Album passen würde, findet sich auf Original Machines. Vielleicht wurde das stark an die Klänge auf Tao Of The Dead erinnernde In Words Of A Not So Famous Man auch absichtlich als erster Song der LP veröffentlicht, um den ein oder anderen ToD-Fan zum Kauf der Platte zu überzeugen.
Dass hier aber wirklich nur der einzelne Musiker Conrad Keely für den Gesamtsound der Platte verantwortlich ist – und eben nicht die anderen Mitglieder seiner Hauptband – merkt man schon bei bloßer Betrachtung der Tracklängen. Dass er zwei Dutzend Stücke auf knappe 56 Minuten verteilt, sorgt fast schon zwangsläufig dafür, dass viele Tracks eher den Eindruck einer Songskizze vermitteln, als den eines “ausformulierten” Liedes. Wenngleich die typischen “Keely-Trademarks”, die man von Worlds Apart, Source, Tags & Codes, So Divided und Co. kennt, auch hier nicht zu kurz kommen. Einige Akkordfolgen klingen einfach so unverkennbar nach dem gebürtigen Engländer, dass man sich noch nicht einmal zwingend an der ebenso unverkennbaren Stimme festhalten muss, um zu merken, dass es sich hier um ein Album von und mit Conrad Keely handelt.
Ob …Trail of Dead-Fans mit der mangelnden Opulenz, Epik und der ungewohnten Kompromisslosigkeit dieses Soloausflugs zurechtkommen, bleibt vorerst abzuwarten. Aber darum dürfte es Keely auch gar nicht gegangen sein. Original Machines ist jedenfalls ein farbenfrohes, abwechslungsreiches, stellenweise aber auch ein (vielleicht beabsichtigt) unfertig wirkendes Album. Auf die Live-Umsetzung der Stücke auf der geplanten Frühjahrs-Tour darf man gespannt sein. Ebenso wie auf die aufwändige gestaltete “Limited Edition” des Albums, welche mit einem von Keely designten Artbook und zusätzlichen Demotracks aufwartet.
Tracklist CONRAD KEELY – Original Machines:
01. Original machines
02. Warm insurrection
03. In words of a not so famous man
04. Inside the cave
05. Drive to Kampot
06. Engines of the dark
07. Your tide is going out
08. Row away
09. Lost the flow
10. Nothing that I meant (Interstellar)
11. The jungles
12. All that’s left is land
13. Hills of K-Town
14. Drive back to Phnom Penh
15. Forbidden stones
16. Out on the road
17. Rays of the absolute
18. Trust the knowledge
19. Looking for anchors
20. All molton
21. Waimanalo drive
22. Spotlight on the Victor
23. Marcel was here
24. Before the swim