Vieles, was bei Hurts wie ein klug überlegtes Gesamtkonzept wirkt, war eher die Folge von Zufällen. So ist das stilvolle Auftreten von Theo Hutchcraft und Adam Anderson, die mit ihren schmal geschnittenen Anzügen einen neuen Modetrend in England auslösten, dem Umstand geschuldet, dass sie vor ihrem Durchbruch häufig zum Sozialamt mussten und mit ihrer Kleidung Würde bewahren wollten. Auch ihr Sound entspringt eher einem intuitiven Gefühl als einem großen Masterplan. Natürlich finden sich bei Hurts Referenzen an den Pop und New Wave der 80er, an Künstler wie Joy Division, Depeche Mode oder Pet Shop Boys. Doch laut Theo Hutchcraft „sind wir zu jung, um tatsächlich eine Verbindung zu diesen Bands zu verspüren“.
Bereits vor Hurts unternahmen der 29-jährige Sänger Hutchcraft und der 31-jährige Keyboarder und Gitarrist Anderson mit den Synthie-Pop-Projekten Bureau und Daggers erste, zunächst erfolglose Schritte. Die Zeit schien noch nicht reif für ihren so mutigen wie modernistischen Blick auf die Ideale des 80er-Pop. Erst nach Gründung von Hurts trafen sie mit ihrer Melange aus melancholischen Melodien, eleganten Soundscapes, extravaganten Videos und subtil hoffnungsvollen Texten den Nerv des Zeitgeistes.
So fanden sie sich in der renommierten BBC-Liste ‚Sound of 2010’ wieder, ihre Single Wonderful Life stieg europaweit hoch in die Charts und erhielt unter anderem in Deutschland und der Schweiz Multi-Platin. Im Fahrwasser dieser Errungenschaften geriet auch das im September 2010 veröffentlichte Album Happiness zum Hit. In England avancierte es zum bestverkauften Debüt des Jahres, in elf weiteren Ländern notierte es unter den Top 10 und verkaufte sich bislang über zwei Millionen Mal. Ihre optische Präsentation schuf ein neues Bild von edler Coolness, das zur Trademark für eine ganze Generation junger Synthie-Musiker und ihrer Anhänger werden sollte.
2011 konnten Hurts die Früchte ihrer Arbeit ernten. Ein Bambi, ein Echo, ein Virgin- und ein MTV Movie Award sind nur einige der Preise, die die beiden Stilikonen gewannen. Auch das zweite Album Exile steckte voller Stil, Eleganz sowie großer Pop-Hymnen und bescherte dem geschmackssicheren Duo hohe internationale Chartplätze. Von England bis zur Schweiz, von Finnland bis zur Niederlande – und auch in Deutschland: Überall landete Exile in der Top 10.
Nun erscheint am 9. Oktober das dritte Album Surrender, das, anders als Exile, nicht auf Tournee geschrieben wurde, sondern behutsam in Montreux, Ibiza, New York und L.A. Gestalt annahm und insobesondere die Atmosphäre Hollywoods zwischen sonniger Leichtigkeit und morbidem Charme aufgreift.
Es weist viele neue stilistische Einflüsse von Fleetwood Mac über New Order bis hin zur sexy Funkyness von Prince auf und wird als ihr bislang optimistischstes Werk beschrieben, das sich vereinzelt sogar regelrecht fröhlich ausnimmt. Produziert wurde Surrender erneut größtenteils vom Band-Vertrauten Jonas Quant, für die neuen Impulse zogen sie die ebenso gefragten wie progressiven Kollegen Stuart Price (Madonna, The Killers) und Ariel Rechtshaid (Haim, Vampire Weekend) hinzu – was bereits auf dem Papier höchst spannend klingt.
Termine HURTS – Surrender Tour 2016
19.02.2016 Köln, Palladium
21.02.2016 München, Kesselhaus
15.03.2016 Berlin, Tempodrom
16.03.2016 Wiesbaden, Schlachthof
Der Eventim Presale beginnt am 16.09.2015 um 10:00 Uhr, der allgemeine Vorverkauf am 18.09.2015 um 10:00 Uhr.