Davon fast unbeeindruckt war das Gelände auch schon zum ersten Support Niila bestens gefüllt und der finnische Singer/Songwriter kommt mit seinen Songs und der tollen Stimme sofort sehr gut beim Publikum an, so dass die Zuschauer sich schon einmal Einklatschen können. Da stört es auch niemanden, dass plötzlich ein kräftiger Regenschauer über Oberhausen zieht. Dieser hat sich pünktlich zu Carpark North dann aber weitestgehend verzogen und die Dänen räumen nun ordentlich ab. Auch sie haben, nicht zuletzt dank ihres aktuellen Albums Phoenix, bereits eine treue Fangemeinde, doch dürfte diese mit dem heutigen Auftritt weiter deutlich gewachsen sein. Die Stimmung ist bestens, die Fans klatschen mit und feiern die Jungs so sehr, dass auch sie am Ende unbedingt ein Erinnerungsfoto von diesem tollen Ereignis haben wollen. Natürlich werden alle Arme in die Höhe gereckt und so dürften die Jungs doch einiges zu Hause zu erzählen haben.
Die Umbaupausen gehen heute zum Glück relativ schnell, ansonsten wären wohl einige Fans schon vor dem Startschuss zur großen Sunrise Avenue Sause vor Nervosität kollabiert. Doch schon kurz vor 21 Uhr erlösen die Finnen ihre Anhänger, die nun kaum noch zu halten sind. Es ist das bisher größte Konzert ihrer Karriere, doch von Nervosität ist nichts zu spüren. Schon früh kommt auch der lange Steg ins Publikum zum Einsatz um den Fans noch einen besseren Blick auf ihr Idol zu bieten. Natürlich sind hier heute vernehmlich weibliche Fans vertreten, doch geht die Anhängerschaft mittlerweile durch alle Altersschichten. Man zeigt sich zudem durchweg textsicher, singt lautstark mit oder auch mal ganz alleine, damit Samu die beeindruckende Kulisse auf sich wirken lassen kann. Und immer wenn er seine Deutsch-Kenntnisse durchblitzen lässt, kreischen die Fans und schmelzen nicht nur bei Songs wie Little Bit Love oder Letters In The Sand förmlich dahin. Out Of Tune beendet Samu mit einer kurzen Reminiszenz an die Beastie Boys, als er die Zuschauer wissen lässt „You’ve got to fight for your right to party“, was diese natürlich sowieso schon längst tun und auch Bassist Raul Ruutu bei Choose To Be Me einen warmen Empfang bieten, als dieser ihnen auf dem Steg entgegenkommt. Fronter Samu will da natürlich nicht zurückstehen und performt das nachfolgende Welcome To My Life fast komplett von der Stegspitze und damit in einem wahren Meer aus klatschenden Händen, das bei I Don’t Dance noch größer wird, während Laserstrahlen in den Himmel schießen. Mit harten Beats und einer Rap-Einlage wird auch so langsam die heiße Phase des Konzerts eingeleitet, die mit dem das Mainset beschließenden Hollywood Hills ihren vorläufigen Höhepunkt erfährt. Natürlich war das aber noch nicht alles, denn der größte Hit der Band fehlt ja noch. Der lässt auch bei der ersten Zugabe mit Sweet Symphony und Dream Like A Child noch auf sich warten, doch nach einer weiteren Unterbrechung ist es endlich soweit, die Märchenstunde wird nach fast zwei Stunden eingeläutet und jetzt erschallt aus mehr als 26.500 Kehlen, längst haben viele Schaulustige auch den Bereich rund um das Gelände eingenommen, Fairytale Gone Bad und setzt einen überwältigenden Schlusspunkt unter einen Abend, den viele Fans wohl so schnell nicht vergessen werden. Mal sehen, wo wir Sunrise Avenue dann im nächsten Jahr sehen, zumindest stehen erste Termine in Köln, Leipzig, Berlin und München gemeinsam mit dem Wonderland Orchestra für 2016 schon fest, der Vorverkauf ist bereits eröffnet (Tickets 2016 / Tickets 2015).
Setlist SUNRISE AVENUE @ Oberhausen, König-Pilsener-Arena Open Air (15.08.2015):
01. Funkytown
02. I Can Break Your Heart
03. You Can Never Be Ready
04. Afraid of the Midnight
05. Lifesaver
06. Forever Yours
07. Angels on a Rampage
08. Little Bit Love
09. Letters in the Sand
10. Out of Tune
11. Choose to Be Me
12. Welcome to My Life
13. I Don’t Dance
14. Nothing Is Over
15. Hollywood Hills
16. Sweet Symphony (Z)
17. Dream Like a Child (Z)
18. Fairytale Gone Bad (ZZ)
Fotos: Michael Gamon
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