Das Vorprogramm wurde von Bombus aus Schweden bestritten. Mehr Hardrock als Heavy Metal, mehr Schweinerock als Hardrock, und das ist durchaus als Kompliment gemeint. Bombus waren laut, schmutzig, wie guter Metal halt sein sollte. Das Set von Bombus kam dementsprechend breitschultrig daher und wurde vom Publikum gut angenommen. Publikum unterhalten, Publikum aufgewärmt, Mission erfüllt (http://www.bombusmusic.com/). Bombus spielen dieses Jahr im Übrigen ein paar der großen Festivals in Deutschland (unter anderem beim Rock im Park/am Ring) und es kann sich durchaus lohnen, die Jungs (a most user-friendly band) im Auge zu behalten.
Danach war es dann auch endlich Zeit für die wohl beständigste der ganzen Stoner-Rock-Bands, die in den 90ern begonnen haben, die Plattenteller und Gehörgänge der Metaller zu erobern. Stoner Rock ist ja von seiner ganzen Art etwas lässiger, etwas langsamer, etwas entspannter, etwas psychedelischer als seine nahen und entfernten Verwandten im Reich des Metal. Und genau diese Lässigkeit zeichnet Monster Magnet eben aus. Dave Wyndorf macht sein Ding, Trends interessieren den Mann nicht besonders. Ein paar Kilo mehr auf den Rippen, aber gut gelaunt, ging es direkt (wie so oft) mit der Coverversion von Robert Calverts (Hawkwind) The Right Stuff los (hier lohnt es sich übrigens, sich das Original mal zu Gemüte zu führen, gute Sache!).
Danach gab es dann schon Dopes to Infinity und das Publikum wurde so richtig warm. Vom Nicken, übers Bangen, aber auch Hüpfen war alles dabei. Vor allem viel gute Laune war dabei. Es machte richtiggehend Spaß, Monster Magnet auf der Bühne zu sehen und zu hören. Dave Wyndorf verbrachte leider recht viel Zeit am Effektboard (?) am hinteren Teil der Bühne, das tat dem Spaß an der Musik aber keinen Abbruch. Mit I live behind the Clouds kam das erste neuere Stück zum Einsatz. Das letzte Album Milking the Stars war ja eine Art Experiment, eine Neuinterpretation des Vorgängers Last Patrol. Live fiel das meiner bescheidenen Meinung nach nicht allzu sehr auf, allerdings habe ich die neuen Sachen auch nicht so oft gehört, wie seinerzeit zum Beispiel Powertrip, die ja überall dabei war. Es folgten also ein paar Songs von Last Patrol/Milking the Stars, bevor es dann mit Spine of God wieder so richtig klassisch wurde. Na, wer hat das kurze American Pie-Intermezzo erkannt? Eine großartige, epische Version, perfekt von den Rückprojektionen begleitet. Es folgten noch zwei neue Songs und schon war der Hauptteil des Abends am Ende angelangt. Aber es war klar, dass da noch was fehlte, der Space Lord (Motherfucker!) kam dann als dritte Zugabe… Es bleibt dabei, Monster Magnet geht irgendwie immer und macht auch irgendwie immer Spaß!
Setlist MONSTER MAGNET:
01. The Right Stuff (Robert Calvert)
02. Dopes to Infinity
03. Look to Your Orb for the Warning
04. Twin Earth
05. I Live Behind the Clouds
06. Last Patrol
07. The Duke of Supernature
08. Spine of God / American Pie
09. End of Time
10. Stay Tuned
11. Three Kingfishers (Z)
12. Tractor (Z)
13. Space Lord (Z)
Fotos: Michael Gamon